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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Priester der Kälte, die Reek Norr in den Dschungel gefolgt waren, um ihn zu töten.
    Carra Shakk rief Schlangen-Wissen ab. Das verriet ihr, daß Reek Norr, ihr Freund, das Feuer überstanden hatte. Denn er war über den Fluß zurückgekommen, als der ihm ursprünglich zugedachte Ssacah-Ableger umdirigiert worden war und sich dem Silbermond-Druiden Gryf anschloß, allerdings vorerst, ohne ihn selbst zu infizieren. Das Kollektivwissen sagte eindeutig aus, daß Norr noch lebte.
    Also mußte er noch dort draußen im Dschungel sein, in Begleitung zweier Wesen aus der Menschenwelt, die für Sauroiden keinen Platz bot, weil diese zu fremdartig für die Menschen waren, als daß sie akzeptiert und toleriert hätten werden können.
    Nur Gryf war mit dem Ssacah-Ableger gegangen.
    Carra hatte keine Schwierigkeiten, diese Informationen abzurufen und sie sich zu verinnerlichen. Ssacah kontrollierte zwar, nahm aber nicht die Initiative. Wer in der Lage und willens war, sich für Ssacah zu engagieren, der war des logischen Denkens durchaus fähig. Und Carra Shakk erkannte, daß sie drauf und dran war, unter den Sauroiden in eine ähnliche Position aufzurücken, wie sie die Inderin Sahri bei den Menschen innehatte. Die entsprechende Position eines Mansur Panshurab würde wohl Reek Norr zugedacht sein.
    Wobei sie beide, Carra und Reek, mit Sicherheit Panshurab untergeordnet bleiben würden. Der Inder hatte Ssacah zu lange treu und zuverlässig gedient, als daß der Kobra-Dämon ihn einfach zugunsten eines anderen fallenlassen würde. Und Panshurab selbst würde auch schon dafür sorgen, daß keiner an seinen Stuhlbeinen sägte.
    Carra Shakk hat aber auch keinen Ehrgeiz, dem Inder seine bevorzugte Stellung streitig zu machen. Sie war mit dem zufrieden, was sie erreichen konnte. Ihr ging es darum, Ssacah zu dienen, nicht sich selbst einen Gefallen zu tun. Den tat Ssacah ihr schon, indem Ssacah ihr erlaubte, zu leben und zu dienen.
    Reek also war eine wichtige Persönlichkeit, die zum Ssacah-Diener gemacht werden mußte - unbedingt.
    So schnell wie möglich.
    Aber er steckte noch irgendwo im Dschungel, fernab der Zivilisation und ohne die technischen Möglichkeiten, die ihm erlaubten, rasch zurückzukehren.
    Also mußte Carra ihm entgegenkommen und versuchen, ihn in der Wildnis zu finden. Wenn sie erst einmal bei ihm war, war alles andere kein Problem mehr. Dann konnte sie ihm eine Schlange geben und ihm das Glück zuteil werden lassen, Ssacah zu dienen.
    Sie mußte ihn nur für kurze Zeit für sich allein haben. Denn den beiden Menschen in seiner Begleitung war nicht zu trauen. Die waren mordsgefährlich, sagte ihr das Schlangen-Wissen. Sie würden sich dagegen wehren, Ssacah zu empfangen. Sie waren Ssacahs Todfeinde. Notfalls mußten sie daher selbst getötet werden.
    Noch stand es im Falle der Begegnung 1:3. Wenn es Carra gelang, Reek auf Ssacahs Seite zu holen, würde es 2 : 2 stehen. Das war dann schon ein besseres Verhältnis.
    Sie kletterte in ihren kleinen Fluggleiter und startete.
    Die Abenddämmerung kam. Wenn es dunkel wurde, hatte sie vielleicht sogar bessere Chancen, die Gesuchten zu entdecken. Wahrscheinlich würden sie ein Lagerfeuer in Brand setzen. Das war dann in der Dunkelheit weit zu sehen.
    Carra Shakk war vergnügt. Alles lief prächtig.
    ***
    Sara Moon kauerte sich im Schneidersitz auf den Boden und breitete die Drachenschuppen vor sich aus. Fünf Stück, und sie waren sehr groß. Die Silbermond-Druidin konnte sich ausmalen, welche Schwierigkeiten die Freunde gehabt hatten, an diese Schuppen zu gelangen. Nicht umsonst war Gryf zu Tode erschöpft.
    Merlins Tochter überlegte. Die Kraft der Schuppen würde nicht verlorengehen, wenn es zu einem Fehlversuch kam. Aber würde es die Wirkung nicht vielleicht vergrößern, mehrere Schuppen gleichzeitig zu verwenden?
    Oder - wurde dann die Wirkung möglicherweise sogar zu stark und brachte Ted Ewigk um, statt ihm zu helfen?
    Sie wußte es nicht. Die Erfahrungswerte fehlten ihr. Sie machte diesen Versuch zum ersten Mal in ihrem Leben. Das Wissen darüber stammte aus dem magischen Erbe ihrer Mutter, der Zeitlosen Morgana, die ihrerseits das Produkt einer Bindung zwischen einem EWIGEN und einem MÄCHTIGEN war.
    »Beides kann falsch sein«, flüsterte Sara. »Die Kraft kann zu schwach sein, um ihn zu retten - oder sie kann zu stark sein und ihn dadurch töten. Was soll ich tun? Was ist richtig?«
    Es gab niemanden, der ihr darauf eine Antwort geben konnte. Es war ihre eigene
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