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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verantwortung.
    Früher hätte sie sich darum wenig gekümmert. Da war sie über Leichen gegangen. Wenn jemand starb, dann starb er eben. Aber damals hatte das Programm CRAAHN sie noch gesteuert, das die MÄCHTIGEN über ihr Hilfsvolk, die spinnenartigen Meeghs, in ihr hatten installieren lassen. Doch CRAAHN war passé. Es galt nicht mehr. Sara war wieder sie selbst. Und als sie selbst schätzte sie Menschenleben als das höchste Gut im Universum.
    Ted war schwach, so schwach… würde es wirklich reichen, nur eine Drachenschuppe zu verwenden?
    Sara erhob sich ruckartig. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie würde nichts am Rezept ändern.
    Und sie begann mit ihrer Arbeit.
    Ihr Götter, dachte sie. Laßt es gutgehen. Helft mir - und vor allem helft ihm!
    ***
    Nicole Duval ließ sich erschöpft fallen. »Jetzt ein heißes Bad«, murmelte sie. »Das Königreich von Faronar für ein heißes Bad…«
    Zamorra lächelte. Er hockte sich neben sie und küßte sie aufmunternd. »Faronar liegt in Ash’Cant«, sagte er. »Außerdem solltest du nicht leichtfertig über Reiche verfügen, die dir nicht gehören…«
    »Was weit weg ist, kann man ruhig verschenken«, gab sie zurück. »Aber leider gibt es hier ja Keine gut gefüllte Badewanne… nur ein paar Sumpflöcher und Tümpel mit Wasser, das bei uns nicht einmal in eine Kläranlage eingelassen werden dürfte…«
    Der Himmel über ihnen verdunkelte sich mehr und mehr. In kurzer Zeit würde es Nacht werden. Eine pechschwarze Nacht, denn es gab an diesem Himmel keine Sterne und keinen Mond. Dafür war die Echsenwelt längst viel zu klein geworden. Den sternenfunkelnden Weltraum, den man von der Erde her kannte, gab es hier nicht. Es gab einfach - nichts. Und dieses Nichts war grauenhaft unvorstellbar. Nichts - weniger als Vakuum!
    Was über den Rand der Welt kippte, hörte einfach auf zu existieren. So wie Mond und Sterne, wie der Weltraum ringsum aufgehört hatte zu existieren.
    Zamorra fühlte starkes Unbehagen, wenn er an diese tief schwarze Nacht dachte, und er konnte auch Nicoles Unbehagen körperlich spüren. Diese Schwärze bedeutete Hoffnungslosigkeit. Sie bot aber auch jenen Schutz, die daran gewöhnt waren. Die wilden Tiere, die hier ihr Unwesen trieben…
    »Wir werden ein Feuer machen«, sagte Reek Norr, als kenne er die Befürchtungen seiner Freunde. Dabei hatten sie nie Gelegenheit gehabt, darüber zu sprechen. »Solange es noch einigermaßen hell ist, sollten wir versuchen, Feuerholz zu beschaffen. Wir haben eure Strahlwaffe, mit der wir das Material in Brand setzen können. Die Dschungeltiere schrecken vor dem Feuer zurück, vor der bei Nacht für sie völlig ungewohnten Helligkeit und ob der Hitze. Sie werden uns also nicht belästigen, solange das Lagerfeuer brennt.«
    Zamorra nickte. »Hoffen wir das Beste«, sagte er. »Aber bist du sicher, daß es nicht wie auch bei uns Tiere gibt, die durch die Helligkeit erst angelockt werden?«
    »Insekten? Doch, damit müssen wir rechnen«, sagte Norr. »Aber wenn ein Feuer brennt, kann sich auch ein eventueller Retter besser orientieren. Wenn wir bei Tage nicht pausenlos unterwegs gewesen wären, dann hätte ich da ebenfalls darauf bestanden, ein Feuer zu entzünden, allein des Qualms wegen, der dann weithin sichtbar gewesen wäre. Aber…«
    Nicole winkte ab und erhob sich wieder. »Reden wir nicht, sammeln wir Holz. Was in diesem feuchtheißen Dschungel ist eigentlich trocken genug, um zu brennen?«
    »Alles«, sagte Norr trocken.
    Eine halbe Stunde später begann das Feuer zu brennen, das sie inmitten einer kleinen Dschungellichtung entfacht hatten. Als Zamorra sah, wie stark die Rauchentwicklung war, wurde er skeptisch. Wer sollte in der Dunkelheit die Flammen leuchten sehen, wenn die Qualmwolke alles überdeckte?
    Reek Norr schleppte ein kleines Tier an, das er erlegt hatte. »Können wir braten und verzehren«, sagte er. »Sättigt ungemein.«
    Nicole verzog das Gesicht. Für ihren Geschmack hatte das Tierchen ein gutes Dutzend Beine zuviel, um ihr als saftiger Spießbraten gefallen zu können. Skeptisch legte sie den Kopf schräg. »Bist du wirklich sicher, daß das Vieh eßbar ist?«
    »Sicher«, erklärte der Sauroide. »Allerdings schmeckt es wie eingeschlafene Füße.«
    »Dann dürft ihr Männer euch den Braten teilen. Ich kann den Hunger noch eine Weile ertragen«, versicherte Nicole glaubwürdig. »Übrigens - hört ihr das da?«
    Zamorra und der Sauroide lauschten.
    Aus der Ferne kam ein
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