Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Xendarro, der Vampir

046 - Xendarro, der Vampir

Titel: 046 - Xendarro, der Vampir
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mit brennender Klinge in der Hand halten.
    Mit diesem »Flammenschwert« drang ich auf den mir am nächsten befindlichen Gegner ein. Beinahe hätte ich seinen kahlen Schädel getroffen.
    Ganz knapp fauchte das Feuer über seine stumpfen Hörner hinweg, als er nach unten zuckte. Sein Höllenkomplize kam ihm zu Hilfe. Der Peitschenschlag sollte meinen Hals treffen, doch ich brachte mich mit einem weiten Satz aus dem Gefahrenbereich und vollführte mit dem magischen Flammenwerfer eine blitzschnelle Abwehrbewegung.
    Das Feuer erwischte die dünne Peitschenspitze, und es war, als hätte ich eine Lunte angesteckt. Das magische Feuer fraß sich durch die Peitsche.
    Die Höllenlunte brannte ab.
    Aber hundertmal schneller als eine gewöhnliche Lunte.
    Das magische Feuer fraß die Peitsche auf und raste gleichzeitig auf die Klaue zu, die die Waffe hielt. Jetzt schoß die magische Flamme in die Höllenfaust hinein, und im nächsten Augenblick brannte das ganze Wesen lichterloh.
    Die Kraft des Feuers zerstörte die Höllenkreatur. Ich schaute nicht dabei zu, sondern konzentrierte mich auf den Schergen, der neben dem brennenden Wesen stand.
    Er zeigte auf einmal großen Respekt vor meinem magischen Flammenwerfer, wich zwei Schritte zurück. Und ich griff ihn an…
    Pater Severin stellte erneut seine enorme Kampfstärke unter Beweis. Er schien heimlich zu trainieren, sonst hätte er nicht so groß in Form sein können.
    Was für ein Priester!
    Unerschrocken griff er die Höllenkreatur an. Vor Peitschentreffern brachte er sich mit blitzschnellen Sprüngen immer wieder in Sicherheit.
    Immer wilder hieb der Scherge auf den Pfarrer ein, doch Pater Severin verteidigte sich großartig mit dem Stock. Jetzt drosch er dem Unhold das harte Holz genau zwischen die Hörner.
    Er trieb das Höllenwesen zwei Meter zurück. Der Scherge, der sich in die Defensive gedrängt sah, setzte die Peitsche wieder ein. Pater Severin stemmte den Stock mit beiden Händen waagerecht hoch.
    Die Peitsche ringelte sich um das Holz, ein jäher Ruck, und dann zeigte der ungewöhnliche Priester, daß er schneller als ein Taschenspieler sein konnte.
    Er riß das Höllenwesen auf sich zu, löste die Hände vom Kampfstock und holte unter der Soutane sein geweihtes Silberkreuz hervor. Er preßte es dem Scheusal mitten in die gräßliche Fratze und vernichtete es damit.
    Während der Scherge verging, eilte der mutige Pater mir zu Hilfe, doch das war nicht nötig, denn ich hatte meinen Gegner auf einen Baum zu gedrängt.
    Er konnte nicht weiter zurückweichen und war beim Ausholen mit der Höllenpeitsche behindert. Mein Arm zuckte vor, und die magische Flamme erledigte ihn.
    Und Marra? Wem würde sie zum Opfer fallen? Magos Schergen – oder dem Vampir?
    ***
    Ein Sarg!
    Zingo, der Zigeuner, atmete tief durch. Wie kam der Sarg in diese Ruine? Der Deckel war offen, Die Totenkiste leer. Aber ein Sarg in einer total verfallenen Mühle… Darauf konnte sich der Zigeuner keinen Reim machen.
    Obwohl ihn dieser Fund seltsam berührte, war er nicht bereit, sich eine andere Unterkunft zu suchen. Es gab mehrere Nischen; er mußte sich ja nicht unbedingt hier neben den Sarg legen.
    Vorsichtig wollte er sich durch die Dunkelheit weitertasten, da vernahm er plötzlich schnelle Schritte. Zingo preßte sich an die Wand und hielt den Atem an.
    Kam jemand, der den Sarg abholen wollte? Der Zigeuner fragte sich, ob er einem Verbrechen auf die Spur gekommen war. Und er fragte sich weiter, was er tun sollte, wenn dies zutraf. Sollte er die Polizei einschalten?
    Eigentlich wäre das seine Pflicht gewesen, andererseits aber war es für Leute wie ihn ratsam, immer einen großen Bogen um jede Polizeistation zu machen, denn man liebte seinesgleichen nicht.
    Er war zur Zeit sehr knapp bei Kasse. Genau genommen hatte er keine einzige Peseta in der Tasche, und das gab der Polizei das Recht, ihn wegen Landstreicherei einzusperren.
    Wenn er ein Verbrechen meldete, würde man sogar versuchen, ihm dieses Verbrechen in die Schuhe zu schieben.
    Ganz flach atmete er, während sein Blick auf die Türöffnung gerichtet war. Augenblicke später sah er einen Mann, der Kleider trug, die schon lange aus der Mode waren.
    Obwohl den Mann das Mondlicht voll traf, warf er keinen Schatten. Zingo biß sich in die Faust. Jetzt kapierte er. Der Sarg! Und der Mann ohne Schatten!
    Ich bin in den Schlupfwinkel eines Vampirs geraten! durchfuhr es den jungen Zigeuner.
    Jetzt war guter Rat teuer.
    Der Blutsauger schleppte eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher