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046 - Xendarro, der Vampir

046 - Xendarro, der Vampir

Titel: 046 - Xendarro, der Vampir
Autoren: A.F.Morland
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Frau in die Mühlenruine und stieß sie zu Boden. Marra landete im Staub und blickte zu Xendarro auf, der breitbeinig dastand.
    Sie versuchte ihn zu attackieren, doch ihre magischen Kräfte schienen versiegt zu sein. Da sie sich ihrer lange Zeit nicht bedient hatte, waren sie in ihrem Inneren verschüttet, und es fehlte ihr die Zeit, sie freizulegen.
    Die Kraft reichte gerade aus, sich zu schützen.
    Xendarro grinste sie mit unverhohlener Gier an, leckte sich die harten Lippen und ließ die blutunterlaufenen Augen triumphierend glitzern.
    »Dein Blut wird mir besondere Kraft spenden, Hexe!« knurrte er.
    »Du kannst mir nichts anhaben, solange meine Abwehrmagie mich schützt.«
    »Ja, solange sie das tut, aber ich kenne den Gegenzauber. Es ist ein Kinderspiel, sie zu brechen.«
    Ein Vampir, eine Hexe… Zingo war völlig durcheinander. Er war kein Feigling, das hatte er in den Arenen mehrfach bewiesen. So nahe wie er ließ kaum einer den wütenden Stier an sich heran, doch selbst ein noch so unberechenbarer, gefährlicher Bulle ist eine Kreatur dieser Welt.
    Aber Vampire und Hexen…
    Der Blutsauger sprach einen Satz in einer gutturalen Sprache. Zingo verstand keines dieser Worte.
    Marra stieß einen heiseren Schmerzensschrei aus und spürte, daß Xendarro ihre Abwehrmagie durchbrochen hatte. Schutzlos lag sie vor ihm und war ihm ausgeliefert.
    Er lachte kalt. »Ich, Xendarro, mache dich zu meiner Blutbraut, Marra! Du wirst an meiner Seite die Nacht beherrschen!«
    Langsam breitete er den Umhang aus, und als er sich über die abtrünnige Hexe beugte, stieß Zingo mit dem Fuß gegen den Sargdeckel. Xendarro zuckte hoch, seine nachtsichtigen Augen entdeckten den Zigeuner und wollten ihn hypnotisieren.
    In diesem Moment drangen Magos Schergen in die finstere Mühlenruine ein und wollten sich der weißen Hexe bemächtigen. Doch das ließ Xendarro nicht zu.
    »Weg! Zurück! Die Hexe gehört mir!« brüllte er wütend, und als die Schergen sich nicht um ihn kümmerten, griff er sie zornig an.
    Zunächst sprang er zwischen Marra und die Dämonenwesen. Die weiße Hexe kroch auf allen vieren davon. Zingo sah sie auf sich zukommen und befürchtete, sie wollte ihm etwas antun.
    Deshalb zückte er in Gedankenschnelle sein Taschenmesser und schrie: »Bleib mir vom Leib, Hexe!«
    Marra erhob sich, streckte ihm die Hand entgegen und versicherte ihm, daß er vor ihr keine Angst zu haben brauche. Da war etwas in ihrer Stimme, das ihm Vertrauen einflößte.
    »Wir müssen raus!« sagte Marra. »Egal, wie dieser Kampf ausgeht, wir sind in Gefahr!«
    Der Zigeuner ergriff ihre Hand, und dann hetzten sie an den Kämpfenden vorbei aus der Ruine.
    Xendarro ließ seine schreckliche Wut an den Schergen aus. Ihre Peitschen schnitten durch die Luft, trafen jedoch nur den Umhang des Blutsaugers.
    Der Untote prallte gegen einen der beiden gedrungenen Gegner und brachte ihn zu Fall. In Gedankenschnelle nahm er seinen weiten Umhang ab und warf ihn auf den zu seinen Füßen liegenden Schergen.
    Während sich das um sich schlagende Wesen im Stoff verstrickte, sprang Xendarro hinter den anderen Schergen. Er packte den grauenerregenden Schädel des Unholds, stieß einen heulenden Schrei aus und drehte dem ghoulähnlichen Wesen das Gesicht auf den Rücken.
    Das ist für jeden Dämon tödlich!
    ***
    Ich hörte Marras heiseren Schrei und lief noch schneller. Die furchtbarsten Dinge malte ich mir aus. Pater Severin fiel leicht zurück.
    Jetzt kam mein häufiges Jogging zum Tragen.
    Als ich die Lichtung erreichte, auf der die Mühlenruine stand, sah ich, wie die beiden ghoulähnlichen Wesen hineinstürmten. Meine Sorge um Marra verdoppelte sich.
    Doch Sekunden später machte mein Herz einen Freudensprung, denn ich sah die weiße Hexe. Sie war nicht allein, hielt die Hand eines jungen Mannes und rannte mir entgegen.
    »Xendarro, der Vampir, und die beiden Höllenschergen kämpfen um mich!« keuchte die Astrologin.
    »Egal, wer gewinnt, gegen den Sieger werde ich antreten«, sagte ich und reichte die beiden an Pater Severin weiter.
    Kampflärm drang aus der Ruine. Ich lief weiter. Wer der junge Mann war und was er hier zu suchen hatte, würde ich später erfahren.
    Atemlos erreichte ich die Mühle, in deren verfallenem Gemäuer ein erbitterter Kampf zwischen Dämonen tobte.
    Xendarro hatte einen der beiden Höllenschergen erledigt, und jetzt nahm er sich den anderen vor.
    Es war mir völlig egal, wer siegte, der Preis würde eine geweihte Silberkugel von mir
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