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046 - Xendarro, der Vampir

046 - Xendarro, der Vampir

Titel: 046 - Xendarro, der Vampir
Autoren: A.F.Morland
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fest. Ich trat neben sie, und sie spie mir haßerfüllte Flüche ins Gesicht.
    Es fiel mir nicht schwer, sie zu erlösen…
    ***
    Das geweihte Silber leistete ganze Arbeit. Pater Severin nahm den Stock von der Toten, während ich den Diamondback nachlud und in die Schulterhalfter gleiten ließ.
    Pater Severin sprach ein kurzes Gebet.
    »Armes Ding«, sagte er dann.
    Jetzt war sein Mitleid berechtigt, auch mir tat dieses schöne blonde Mädchen leid, und ich hätte viel darum gegeben, wenn ich das Rad der Zeit hätte zurückdrehen können, um ihr dieses furchtbare Schicksal zu ersparen.
    Leider konnten wir nichts weiter für sie tun, als sie zu erlösen, sonst wäre sie bis ans Ende der Erdenzeit als Untote durch die Nächte gegeistert und hätte Unglück und Tod über die Menschen gebracht.
    Pater Severin wurde auf einmal blaß. »Tony!« rief er gepreßt.
    Da er dorthin starrte, wo die Vampire ihr Opfer auf den Boden geworfen hatten, fuhr ich wie von der Natter gebissen herum, und mein Herz übersprang einen Schlag, denn die Stelle war leer.
    Hatte Marra die Flucht ergriffen, während wir uns um die Vampire kümmerten?
    Ich nahm im Hintergrund der Halle eine Bewegung wahr und hatte das Gefühl, jemand würde mit einem Eiszapfen über meine Wirbelsäule streichen.
    Ich sah Marra! Und ich sah etwas Mitternachtsblaues! Einen weiten Umhang – und seinen Träger!
    Das war er, der Vampir, mit dem es Don Pedro zu tun gehabt hatte! Während wir kämpften, hatte er sich Marra geholt, und nun wurde es kritisch, denn wenn dieser Blutsauger die Abwehrmagie der weißen Hexe aufheben konnte, war sie verloren.
    Er sprang mit der Astrologin soeben aus dem Fenster, und in mir rumorte eine schreckliche Angst um Marra.
    »Wir müssen hinterher!« rief ich, rannte aber nicht zum Fenster, sondern verließ die Villa durch jene Tür, durch die wir sie betreten hatten.
    Pater Severin hielt mit mir Schritt. Wir hasteten an der Vorderfront der Villa entlang. Das Schattenwesen durfte mit seinem Opfer nicht entkommen.
    Wir mußten den Vampir einholen und stellen, mußten ihm Marra abjagen und ihm den Garaus machen. Schweiß stand mir auf der Stirn. Ich nahm mir nicht die Zeit, ihn abzuwischen.
    Ich dachte nur an Marra, die wir retten mußten, koste es, was es wolle.
    Schwer atmend erreichte ich die Ecke der maurischen Villa, und dann erlebten wir eine weitere, noch schlimmere Überraschung.
    Magos Schergen versperrten uns den Weg!
    ***
    Drei gedrungene Gestalten standen vor uns. Verflucht, die Ereignisse überstürzten sich und drohten unserer Kontrolle zu entgleiten.
    Da war eine abtrünnige Hexe… Da waren Magos Schergen … Da war ein Vampir … Sowohl die Schergen als auch der Vampir wollten Marra haben.
    Im Moment hatte sie der Vampir, aber die Dämonenwesen würden ihm die weiße Hexe nicht überlassen. Sie würden versuchen, sie ihm abzujagen.
    Das hatten auch wir vorgehabt, doch die ghoulähnlichen Wesen wollten nicht, daß wir noch weiter mitmischten, deshalb bauten sie sich zu dritt als unüberwindliches Hindernis vor uns auf, während zwei weitere Schergen die Verfolgung des Vampirs und seines Opfers aufnahmen.
    Die Ungeheuer mit der grün glänzenden Haut rollten ihre schwarzen Höllenpeitschen aus. Ich sah vor meinem geistigen Auge sofort jenes Monster, das aus Cipriano Valdenebro geworden war, und schluckte trocken.
    Magos Schergen wollten aus Pater Severin und mir gleichfalls Totenkopf-Zombies machen. Blitzschnell stieß ich meine Hand in die Hosentasche und holte mein silbernes Feuerzeug heraus.
    Ein Druck auf einen bestimmten Knopf machte aus dem harmlosen Feuerzeug einen für Dämonen tödlichen magischen Flammenwerfer.
    Pater Severin umschloß mit seinen großen Händen den Kampfstock. Er hielt ihn waagerecht vor sich.
    Wenige Augenblicke lang standen wir einander reglos gegenüber, doch dann griffen die Höllenkreaturen an, und wir mußten beweisen, daß wir nicht nur Mut hatten, sondern auch fähig waren, mit diesen grauenerregenden Gestalten fertigzuwerden.
    Die schwarzen Peitschen pfiffen durch die Luft, und wir mußten aufpassen, daß wir nicht getroffen wurden, denn das hätte verheerende Folgen gehabt.
    Ich tauchte unter dem schwarzen Höllenleder weg und aktivierte den magischen Flammenwerfer. Die Feuerlohe, die aus der kleinen Düse schoß, war etwa einen Meter lang.
    Solange ich meinen Daumen auf dem Knopf behielt, blieb die Flamme über dem Feuerzeug stehen, so daß es den Anschein hatte, ich würde ein Schwert
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