Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Strand stehen. Ich rannte auf sie zu, doch ich kam zu spät. Drei tigerartige Bestien waren schneller.
    Die fünf Einheimischen standen reglos wie Statuen da, doch plötzlich kam Bewegung in sie. Sie brüllten vor Angst und rannten in Richtung der Häuser, von den drei Bestien verfolgt. Eines der Monster packte eine Frau, warf sie zu Boden und schlug mit der rechten Vorderpranke zu. Die Frau bäumte sich auf, das Monster verbiss sich hemmungslos in ihrem Körper.
    Ich schlich näher, die Bestie wandte sich mir zu, richtete sich drohend auf und hob die Vordertatzen. Sie fauchte wütend und ging auf mich los. Ich wich zurück und sah aus einiger Entfernung zu, wie das Biest das Blut der Toten aufleckte. Mein Magen krampfte sich vor Verlangen zusammen. Dann konnte ich für einen Augenblick normal denken, wandte mich ab und kämpfte gegen die Begierde an.
    Immer mehr Boote legten an. Und immer das gleiche Bild. Die Einheimischen waren anfangs wie gelähmt, dann fiel die Erstarrung von ihnen ab. Sie schrien vor Entsetzen, als sie die Monster sahen, und versuchten, zu fliehen. Innerhalb weniger Minuten war der Strand vom Blut rot gefärbt. Überall lagen Tote herum.
    Das Schreien der Opfer hallte schaurig in meinen Ohren. Ich zitterte am ganzen Leib vor Verlangen. Noch konnte ich mich beherrschen, doch wie lange noch? Ich zog mich zurück und versuchte, die Todesschreie der Menschen und das gierige Schmatzen der Monster zu ignorieren.
    Ein Wolfsmensch lief an mir vorbei. Er verfolgte ein junges Mädchen – ihr langes, schwarzes Haar wehte hinter ihr her. Der Wolfsmensch erreichte sie. Eine Tatze verkrallte sich in ihrem Haar. Er riss sie an sich, und seine Zähne schnappten zu.
    Ich darf meiner Gier nicht nachgeben , dachte ich verzweifelt. Doch von Minute zu Minute fiel mir die Enthaltsamkeit schwerer.

    Olivaro stand zusammen mit Coco und Elvira Lorrimer vor einem der Fenster im ersten Stock des kleinen Hauses, das sich neben dem Versammlungshaus befand, und blickte zum Strand hinüber.
    »Sie sind unruhig«, sagte er. »Sie gieren nach Menschenfleisch.«
    »Hoffentlich kommen die Opfer bald«, sagte Elvira, »sonst zerreißen sie sich noch gegenseitig.«
    »Keine Angst.« Olivaro grinste. »Te-Ivi-o-Atea hat noch immer seine Versprechen gehalten. Da! Hört ihr das Singen?«
    Der Gesang wurde immer lauter, und die ersten Boote legten an. Olivaros Gesicht verzerrte sich. Er beugte sich genüsslich vor und sah vergnügt zu, wie sich die Bestien auf die wehrlosen Einheimischen stürzten.
    Elvira konnte sich kaum beherrschen. Der Anblick war einfach zu viel für sie.
    Olivaro bemerkte Elviras Unruhe. »Nur zu! Du kannst dich ruhig an dem Spaß beteiligen. Es sind genügend Opfer da.«
    Elvira starrte den Mond an, und eine geheimnisvolle Kraft schien auf sie überzuspringen. Sie riss sich das Kleid vom Leib. Ihre Gestalt wurde für einen Augenblick durchscheinend, dann hatte sie sich verwandelt. Für sie als echte Werwölfin war es möglich, die Verwandlung innerhalb von Sekunden durchzuführen. Coco warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Elvira öffnete das geifernde Maul und rannte die Stufen hinunter. Olivaro sah ihr grinsend nach. Er beugte sich aus dem Fenster. Augenblicke später lief Elvira auf den Strand zu.
    Olivaro legte einen Arm um Cocos Hüften und zog sie an sich. Coco war die Berührung des Dämons widerlich, doch sie durfte sich nichts von ihrem Ekel anmerken lassen.
    »Ein hübscher Anblick. So eine Abwechslung tut gut.« Er kicherte, als er die Todesschreie der unschuldigen Menschen hörte. Coco wandte den Kopf ab. Schon als Kind hatte sie nichts für die grausamen Sitten innerhalb der Schwarzen Familie übrig gehabt – und jetzt noch weniger. »Gefällt es dir nicht, Coco?«
    »Du weißt genau, wie ich darüber denke. Ich finde es abstoßend.«
    Olivaro seufzte. »Ich finde es amüsant. Sieh, jetzt hat Elvira ein Opfer erwischt!«
    »Ich will es nicht sehen«, sagte Coco gereizt.
    Olivaro lachte. »Unglaublich, mit welcher Gier Elvira das Blut aus der Kehle ihres Opfers trinkt.«
    Wieder war ein Todesschrei zu hören, und Coco zuckte zusammen. In diesem Augenblick hasste sie Olivaro wie nie zuvor. Seine Hand an ihrer Hüfte schien aus Feuer zu bestehen. Sie trat einen Schritt zur Seite und atmete heftig. Verstohlen beobachtete sie Olivaro, der sich mit beiden Händen auf das Fensterbrett aufstützte und zum Strand blickte. Sein Gesicht war vor Genuss verzerrt.
    Coco hatte Olivaro gründlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher