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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs
Autoren: Dämonenkiller
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spöttisch.
    »Ich kenne Sie nicht.«
    »Aber ich bin doch Martha Pickford!«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    Hinter der Frau tauchte ein Mann auf. »Hallo, Dorian!«, sagte er. Er wirkte bullig, und sein Gesicht hatte brutale Züge.
    »Soll ich Sie kennen?«, fragte der Mann.
    »Na klar. Ich bin Marvin Cohen.«
    Auch dieser Name sagte ihm nichts.
    Die Alte trat einen Schritt zur Seite. Der Mann ging an ihr vorbei und blickte sich um. Die Diele rief keine Erinnerung bei ihm hervor. Seine Hoffnung, dass sein Gedächtnis zurückkehren würde, hatte sich nicht erfüllt. Tiefe Verzweiflung stieg in ihm hoch.
    Der Mann, der sich als Marvin Cohen vorgestellt hatte, baute sich vor ihm auf. »Was hat das alles zu bedeuten, Dorian?«
    Er hob verzweifelt die Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er tonlos. »Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Sie behaupten, dass ich Dorian Hunter sei, doch dieser Name sagt mir überhaupt nichts. Ich kenne Sie und die Frau nicht.«
    »Sieh mal in den Spiegel, Dorian!«, sagte Cohen. »Vielleicht hilft dir das weiter.«
    Er folgte zögernd. Vor einem hohen Spiegel blieb er stehen und beugte sich vor. Er war groß, mindestens ein Meter neunzig, schlank und hatte eine sportliche Figur. Sein Haar war mittellang und schwarz. Das Gesicht mit den stechenden, grünen Augen war dunkelbraun. Die Oberlippe zierte ein dichter Schnurrbart, dessen Spitzen nach unten gezwirbelt waren.
    »Kannst du dich jetzt erinnern, Dorian?«
    »Nein«, sagte Hunter heiser. »Es kommt mir so vor, als würde ich mich das erste Mal sehen.«
    Cohen fuhr sich nachdenklich mit der Zunge über die Lippen. Er führte den Mann, der wie Dorian aussah, in ein großes Wohnzimmer. Auf einem Stuhl saß ein älterer Mann, der langsam aufstand. Er sah durchschnittlich aus. Das einzig Auffallende an ihm war, dass die rechte Gesichtshälfte wesentlich heller als die linke zu sein schien.
    »Dorian behauptet, dass er sein Gedächtnis verloren hat«, erklärte Cohen.
    »Sie soll ich wohl auch kennen?«, fragte der Mann mit Dorians Gestalt.
    »Ja, ich bin Trevor Sullivan.«
    »Nie gehört.«
    »Setzen Sie sich, Dorian!«, sagte Sullivan.
    Er setzte sich auf eine Couch und schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe das einfach nicht«, sagte er. »Ich soll Sie alle kennen, doch ich kenne niemanden.«
    Sullivan nickte. »Holen Sie bitte Phillip, Miss Pickford!«
    Die Alte nickte und ging rasch aus dem Zimmer.
    »Wer ist Phillip?«
    »Sagt Ihnen der Name Lilian etwas?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das ist Ihre Frau«, sagte Sullivan. »Sie haben noch eine Wohnung, Dorian. In der Abraham Road. Ein Reihenhaus, in dem Sie mit Lilian wohnen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern«, wiederholte er und stützte den Kopf zwischen seine Hände. »Es ist furchtbar.«
    Sullivan und Cohen wechselten einen Blick.
    »Ob die Schwarze Familie dahinter steckt?«, fragte Cohen leise.
    »Schwarze Familie?«, wiederholte er verwundert.
    »Er kann sich tatsächlich an nichts erinnern«, stellte Trevor Sullivan fest. »Das kann ziemlich böse werden.«
    »Dorian hat sich doch mit der Dämonengruppe verbündet, die Olivaro feindlich gegenübersteht«, sagte Cohen.
    »Vielleicht war das eine Falle«, meinte Sullivan.
    »Ich verstehe nicht ein Wort«, sagte der Mann in Dorians Gestalt. »Sie sprechen von Dämonen und Olivaro. Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Später«, sagte Sullivan.
    Die Tür wurde langsam geöffnet, und Phillip trat mit geschlossenen Lidern ins Zimmer. Er schien in Trance zu sein. Der Mann stand überrascht auf. Phillips Haut war fast durchscheinend. Blondgelocktes Haar fiel über die schmalen Schultern. Er blieb vor Dorian stehen und öffnete die Augen. Sie waren goldfarben und schimmerten geheimnisvoll. Phillip lächelte.
    »Hallo, Dorian!«, sagte er.
    Der Mann nickte schwach. Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung und wandte den Kopf um. Ich muss träumen , dachte er, als sein Blick auf eine dreißig Zentimeter große Gestalt fiel. Sie war normal gekleidet und wirkte trotz der Kleinheit überaus männlich. Das dunkle Haar des Puppenmannes war mit Silberfäden durchzogen.
    »Wer ist das?«, fragte er und zeigte auf den Puppenmann.
    »Don Chapman«, sagte Cohen.
    »Ich träume«, sagte er und ließ sich auf die Couch fallen.
    Er fürchtete, verrückt zu werden, schloss die Augen und kniff sich in die rechte Hand. Deutlich spürte er den Schmerz und riss die Augen auf.
    Die Versammlung der seltsamen Gestalten verschwand nicht. Das
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