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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kopf und sah Ted an. »Ich mußte den bösen Keim in Euch töten. Aber er füllte Euch bereits ganz aus. Bis in den letzten Winkel Eures Körpers! Da mußte ich Euch ganz töten, und niemals ist mir etwas so schwer gefallen, aber ich sorgte dafür, daß es nur ein Scheintod war! Doch hätte ich es keine Stunde später machen dürfen, denn dann hätte die Genesung zu lange gedauert, und der letzte schwache Faden, der Eure Seele mit Eurem Körper verband, wäre auch durchtrennt worden.«
    »Du hast es geschafft«, sagte Ted. »Ich danke dir. Du hast einen verdammt großen Wunsch bei mir frei. Was auch immer es ist, ich erfülle es dir.«
    Der Gnom hustete leise.
    »Dann, Gebieter, seid so gut und beschafft mir einen großen Topf Honig, so groß, wie Eure Diener ihn nur eben schleppen können, und ein Fuder dieser köstlichen Schokolade, von der Monsieur Zamorra einige Täfelchen hortet wie seinen Augapfel, und…« Er war immer leiser geworden und verstummte schließlich. Seine Augenlider schlossen sich.
    »Eingeschlafen«, lächelte Ted Ewigk. »Nun, an Honig und anderen Süßigkeiten soll es wirklich nicht mangeln, wenn dieser kleine Bursche so leicht zufriedenzustellen ist. Am besten nenne ich ihm gleichzeitig auch noch die Adresse eines guten Zahnarztes, der sein von dem süßen Naschwerk angegriffenes Gebiß anschließend wieder flickt.«
    Er bewegte den Arm, ruderte damit durch die Luft und strahlte die anderen an. Er war nicht wiederzuerkennen. Eine Wendung um hundertachtzig Grad. Er war wieder so normal wie früher, freundlich und humorvoll. Nichts mehr von der bissigen Aggressivität, die er noch vor weniger als einer Stunde gezeigt hatte. Der Gnom mußte ein mittelgroßes Wunder vollbracht haben.
    »Ich denke, ich habe einiges wiedergutzumachen, nicht?« fragte Ted. »Ich war wohl etwas grantig in der letzten Zeit. Aber das muß der schwarze Keim gewesen sein. Bitte entschuldigt mein Verhalten. Ich versuche«, er lächelte verstohlen, »mich künftig zu bessern.«
    »Das heißt, daß wir wieder gern gesehene Gäste in deinem Haus sind?« fragte Nicole.
    »Aber sicher! Vielleicht sollten wir meine Wiederherstellung feiern. Wißt ihr was? Ich ziehe mich wieder vernünftig an, und dann überfallen wir das exklusivste Restorrante, das diese ewige Stadt aufzuweisen hat, und futtern Luigi die Vorratskammer leer!«
    Carlotta wischte sich über ihr Gesicht. »Das ist ein Wort«, sagte sie glücklich. »Und deinem Lebensretter bringen wir auf einem Silbertablett die besten Süßspeisen mit, die wir auftreiben können. Die hat er sich verdient.«
    ***
    Plötzlich kam wieder Bewegung in Sid Amos. Seine Arme schwangen hoch, die Hände krallten sich um Tendykes Handgelenke, versuchten die Drehbewegung zu verhindern. Aber der Abenteurer besaß die bessere Ausgangsposition; er war im Vorteil. Da löste Amos seine künstliche rechte Hand und schleuderte sie einen Gedanken weit mit gespreizten Krallen in Tendykes Gesicht. Mit einem Aufschrei warf Tendyke sich zurück, ließ Amos’ Kopf los und bemühte sich, die Hand abzuwehren, ehe sie ihm die Augen auskratzte.
    Amos raffte sich auf. Die Hand kehrte an den Armstumpf zurück. Im gleichen Moment saß sie wieder so fest, als wäre sie angewachsen, und ließ sich auch wie eine normale Hand benutzen. Der Schwarzzauberer Amun-Re hatte sie damals für Asmodis angefertigt, nachdem die echte Hand beim Zweikampf mit Professor Zamorra von einem Schwerthieb abgeschlagen worden war.
    Tendyke starrte Amos finster an.
    »So leicht ist es doch nicht, mich zu töten«, sagte Sid Amos. »Wie ich sehe, hast du dich als Dieb betätigt.« Er schleuderte die Hand abermals. Diesmal bekam sie beide Amulette zugleich zu fassen und schloß sich fest darum. Als Amos sie zurückrief, riß sie die Amulette mit sich. Es gab einen heftigen Ruck, Tendyke wurde vornübergerissen und strauchelte, während die Silberketten rissen. Amos fügte die Kettenglieder mit einem schnellen Zauberwort wieder zusammen und hängte sich die Amulette wieder um.
    Tendyke richtete sich auf.
    »Ich bringe dich um«, keuchte er.
    »Überlege dir sorgfältig, wen du umbringen willst«, warnte Amos noch einmal. Aber Tendyke ging erneut zum Angriff über.
    »Hör auf!« rief Julian. »Siehst du nicht, daß er nicht gegen dich kämpfen will? Laß ihn in Ruhe!«
    In der Tat mußte selbst ein Blinder merken, daß Sid Amos sich nur mit halber Kraft wehrte und sich darauf beschränkte, Tendyke von sich fernzuhalten, ohne ihn ernsthaft
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