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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Halsschlagader nicht. Da benutzte sie ihre telepathische Gabe und griff nach seinem Bewußtsein.
    Ted Ewigks Aura war erloschen.
    Nicole wurde bleich. Sie fuhr herum und starrte den Gnom fassungslos an.
    »Dieses kleine Ungeheuer hat ihn umgebracht…!«
    ***
    Stygia war nach Ash’Cant vorgedrungen und beobachtete aus einem Versteck heraus die Szene. Einmal war ihr so, als hätte Julian ihre Anwesenheit durchaus registriert. Er sah intensiv zu ihr herüber, und er sprach auch von »unsichtbaren Zuschauern«. Stygia war fast sicher, daß er sie damit gemeint hatte.
    Aber sie war nicht unsichtbar.
    Sie hatte sich nur versteckt. Hinter Büschen verborgen und ins Gras geduckt, sah sie zu. Sie war weit entfernt von der Stelle, an der sich Julian und die beiden anderen aufhielten. Zumindest der Mensch Tendyke würde sie niemals bemerken können, dazu war sein Sehvermögen nicht gut genug. Der andere, Asmodis, mochte sie vielleicht bemerken, aber auch nur, wenn er sehr genau herschaute, und dazu war er zu beschäftigt damit, von Tendyke niedergeschlagen zu werden.
    Stygia selbst hatte ihr Sehvermögen magisch umgestellt. Sie benötigte kein Fernglas, um deutlich genug beobachten zu können. Die Brennweite ihrer Augen war verändert, so daß sie alles, was sich in der Ferne abspielte, so sah, als sei es direkt vor dem Strauchwerk, hinter dem sie sich versteckte.
    Dafür vernachlässigte sie zwangsläufig ihre nähere Umgebung. Was sich unmittelbar um sie herum abspielte, konnte sie nicht eindeutig erkennen, weil es zu stark vergrößert und damit verzerrt wurde.
    Daß das ein Fehler gewesen war, begriff sie in dem Augenblick, als eine Hand in ihr langes dunkles Haar griff und sie mit einem brutalen Ruck hochriß.
    ***
    Zamorras Kinnlade klappte nach unten. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er die Sprache wiederfand. »Was?«
    »Umgebracht«, sagte Nicole. »Statt Ted zu helfen, hat dieses Monstrum ihn umgebracht!« Sie kam auf den Gnom zu, der noch immer auf dem Stuhl kauerte und zitterte. Carlotta war zur Salzsäule erstarrt. Es war ihr anzusehen, daß sie gar nicht richtig begriff, was hier geschehen war. Ihr Verstand weigerte sich, es zu akzeptieren; er hatte einfach abgeschaltet.
    Nicole streckte die Hand aus, holte Schwung, um den verwachsenen Zeit-Zauber mit einem vehementen Schlag vom Stuhl zu fegen. Zamorra stoppte den Schlag. »Warte«, sagte er. »Ich kann’s nicht glauben.«
    »Dieser verdammte Killer! Ich habe ihm nie getraut«, stieß Nicole hervor. »Das mit den Türschlössern und deinem Motor, das war ja alles noch harmlos! Aber daß ihm dieser Zauber auch noch ausrutscht und das exakte Gegenteil bewirkt… das ist zuviel. Ich bringe ihn um! Ich erschlage ihn, diesen Hund!«
    »Nicht…«, wimmerte der Gnom und hob abwehrend die noch immer zitternden Hände.
    »Dann geh mir aus den Augen, du räudige Ratte!« schrie Nicole ihn an. Der Gnom rutschte vom Stuhl und schlich wie ein geprügelter Hund und leicht schwankend zur Tür. »Nein«, flüsterte er heiser. »Es ist ein Irrtum, es ist nicht so…«
    Zamorra hatte derweil Ted untersucht. Auch er fand keinen Lebensfunken mehr in dem Freund.
    Ich habe ihn noch gewarnt, dachte er. Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, daß nicht jeder Zauber klappt, den der Gnom durchführt. Und nun… Nicole hatte recht! Ich hätte ihn nicht holen sollen! Es ist meine Schuld! Warum habe ich bloß auf Teds Schrei gehört?
    Der Gnom streckte die Hand zur Türklinke aus. Aber er erreichte sie nicht. Er taumelte gegen die Wand und rutschte kraftlos an ihr hinunter.
    Zamorra nahm es aus den Augenwinkeln wahr. Fasziniert betrachtete er Teds Arm. Dort, wo einmal die Wunde gewesen wwar, verfärbte die Haut sich. Zuerst war der helle Fleck nur münzengroß, dann dehnte er sich rasch aus. Die Schwärze wurde blasser, verschwand völlig.
    »Schaut euch das an«, murmelte Zamorra.
    »Was hilft es noch?« fragte Nicole. »Er ist tot. Was nützt es ihm, wenn der Keim nun auch abstirbt?«
    Die Verfärbung machte immer schnellere Fortschritte. Nach einer Minute waren bereits rund dreißig Zentimeter wieder in der Originalhautfarbe. Und je mehr sich entfärbte, desto schneller schritt der Prozeß voran. Was Tage gebraucht hatte, um schwarz zu werden, brauchte jetzt nur Minuten, um sich wieder zu normalisieren.
    »Unglaublich«, flüsterte Zamorra.
    Es mochten vielleicht vier Minuten vergangen sein, eher weniger, als Teds Arm wieder völlig normal aussah. Nichts deutete mehr darauf hin, daß
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