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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zumindest wollte er zuerst erfahren, worum es hier wirklich ging.
    Und quer über die grasbewachsene Ebene flirrte ein silbriger Blitz und hüllte die weit entfernt gebannt zuschauende Dämonin Stygia in ein tödliches Feuerwerk…
    ***
    Zamorra und Nicole kamen zwischen den gleichen Regenbogenblumen auf Ash’Cant an wie zuvor Robert Tendyke. Sie brauchten sich im Gegensatz zu ihm nicht lange zu orientieren, denn der Kampflärm war schon von weitem zu hören.
    Gleichzeitig erwärmte sich Merlins Stern und zeigte damit die Nähe eines Dämons oder das Wirken Schwarzer Magie an. Während Zamorra und seine Gefährtin sich in lockerem Trab der Stätte der mörderischen Auseinandersetzung näherten, versuchte Zamorra die Richtung einzupeilen, aus der die schwarzmagische Aura kam.
    Und dann sah er sie plötzlich.
    Stygia!
    Im gleichen Moment hatte auch Merlins Stern sie erkannt. Das Amulett reagierte sofort. In der Sekunde, in welcher es das Ziel erkannte, schlug es auch schon mit aller Macht zu. Ein flirrender silbriger Strahl reiner Amulett-Energie spannte eine todbringende Brücke hinüber zu der Dämonin, hüllte sie in ein sprühendes Gitterwerk zuckender Blitze, welche sie auslöschen sollten.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Stygia floh. Sie verschwand gerade noch rechtzeitig zurück in die Tiefen der Hölle. Gefährlich angeschlagen zwar, aber noch lebend.
    Die Amulett-Energie erlosch, als sie kein Ziel mehr in dieser Welt fand.
    ***
    »Was wollt ihr hier?« fragte Robert Tendyke schroff, das Breitschwert angriffslustig in der Hand. »Eine Vorstellung geben? Wen habt ihr da unter Beschuß gehabt?«
    »Stygia«, sagte Julian ungefragt. »Aber Sie ist noch rechtzeitig geflohne. Wieder ein Denkzettel mehr. Nach dieser erneuten Niederlage wird sie mich noch mehr hassen als jemals zuvor. Aber wer haßt, begeht Fehler.«
    »So wie möglicherweise du, Rob«, sagte Zamorra. »Sid Amos steht auf unserer Seite des Zaunes. Es wäre Mord. Mord an einem Verbündeten.«
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Ihr seid also gekommen, um sein jämmerliches, wiederwärtiges Leben zu retten?«
    »Wir sind nicht gekommen, um uns solche Sprüche anzuhören«, sagte Zamorra scharf. »Gerade von dir hätte ich etwas anderes erwartet. Vor fünfzig Jahren haben sie in Deutschland ähnliche Begriffe benutzt. Es gibt kein widerwärtiges und kein gutes Leben, sondern es gibt Leben oder Tod.«
    Tendyke verzog das Gesicht. »Er ist der Satan selbst. Willst du Satans bester Freund sein, Zamorra?«
    »Wir sind gekommen, um dich vor einer Dummheit zu bewahren«, sagte Zamorra. »Und wir sind auch hier, um dich, Julian, zurückzuholen. Du gehörst zu uns, nicht zu den Schwarzblütigen.«
    Julian atmete tief durch. »Ich dachte, ich hätte euch nachhaltig genug darauf aufmerksam gemacht, daß ich selbst über mein Leben zu entscheiden wünsche. Offenbar reichte es noch nicht. Der Spuk, den ihr letztens erlebt habt, war eine harmlose Warnung. Wer noch einmal versucht, über mich zu entscheiden, dem trete ich wesentlich energischer entgegen. Ganz gleich, wer es ist! Ihr, mein Vater oder der da.« Er deutete auf Sid Amos, der sich mühsam aufrichtete.
    »Julian…«, sagte Tendyke.
    Vor ihren Augen begann die Erscheinung des Fürsten der Finsternis zu verblassen. Julian löste sich einfach auf. Er verließ die Welt Ash’Cant, um sich einer weiteren Diskussion und möglichen Auseinandersetzungen zu entziehen.
    »Auch ’ne Lösung - für ihn«, knurrte Zamorra verdrossen.
    Tendyke starrte ihn und Nicole an. »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß ihr euch in Dinge einmischt, die euch überhaupt nichts angehen. Und der da…« Er wandte sich zu Sid Amos um - aber der war ebenfalls verschwunden. Nur ein leichter Hauch von Schwefelgestank lag noch in der Luft.
    Der schwer angeschlagene Sid Amos hatte den Augenblick der Ablenkung genutzt, sich in Sicherheit zu bringen.
    »Ich hätte ihn erledigen können«, sagte Tendyke düster. »Ich hätte dieses Problem ein für allemal aus der Welt schaffen können. Aber ihr mußtet ja dazwischengehen und ihn beschützen. Hat er euch mit seinen Amuletten gerufen? Der Satan ruft, und seine besten Freunde kommen, wie? Nein, danke.«
    Er hob das Schwert und richtete es auf Zamorra.
    »Ich habe es dir schon zweimal gesagt, und ich sage es dir jetzt zum letzten Mal, Zamorra: Du solltest dir deinen Freundeskreis etwas sorgfältiger aussuchen. Mich kannst du jedenfalls in Zukunft nicht mehr dazu zählen.«
    Er wandte sich ab und
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