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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diesmal schaffte er es, Sid Amos zu überraschen. Der Ex-Teufel krümmte sich unter dem Fausthieb zusammen. Tendyke setzte sofort mit einem Handkantenschlag nach. Sid Amos stürzte ins rauhe Gras.
    »Hör auf«, bat Julian. »Es ist genug.«
    »Nein«, sagte Tendyke. »Es ist erst genug, wenn er tot ist.«
    ***
    Gespannt beobachteten die drei Menschen den Zauber des namenlosen Gnoms. Carlotta sah mit ziemlicher Sicherheit nichts als die Bewegungen des Schwarzen. Zamorra konnte nicht erkennen, ob Nicole die gleiche Beobachtung machte wie er selbst, aber er sah, wie die von dem Schwarzen erzeugte Energie in Ted Ewigks Körper eindrang. Sie floß in seine Gliedmaßen, hüllte ihn ein, durchströmte ihn.
    Plötzlich begann. Ted Ewigk zu leuchten.
    Es war ein unheimliches, kaltes Licht, das die dünne Decke durchdrang, unter der er lag. Ein Licht, das immer intensiver wurde, gerade so, als sei sein gesamter Körper nur eine Neonröhre in Menschengestalt. Aber diese Neonröhre hatte einen entscheidenden Fehler.
    Der rechte Arm leuchtete schwarz.
    Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an. Er konnte kaum glauben, was er sah: schwarz leuchtete! Es verstrahlte ein ebenso grelles Licht wie die anderen Körperpartien des Reporters, obgleich es eigentlich unmöglich war. Zamorra erinnerte sich, daß er auch früher schon mit dem Phänomen schwarzen Lichtes zu tun gehabt hatte.
    Die Meeghs!
    Diese unheimlichen Spinnenwesen, die sich den Menschen nur als aufrechtgehende, dreidimensionale Schatten gezeigt hatten! Die mit schattenhaften Raumschiffen von Stern zu Stern geflogen waren, deren ungetarnter Anblick jeden Betrachter sofort in den Wahnsinn trieb! Sie benutzten Strahlenwaffen, und diese Laserstrahlen bestanden aus schwarzem Licht!
    Doch die Meeghs gab es nicht mehr. Sie waren ausgelöscht worden, mit einem Schlag, bis auf die letzte Kreatur. Nie wieder würde von ihnen Gefahr ausgehen, nie wieder würde dieses Hilfsvolk der MÄCHTIGEN die Menschen bedrohen.
    Mit ihnen war das Geheimnis ihrer entsetzlichen, mörderischen Technik vergangen. Es durfte dieses schwarze Leuchten nicht mehr geben. Und doch ging es jetzt von Teds Arm aus.
    Aber es war kein Meegh-Licht. Konnte es nicht sein. Nur was es wirklich war, konnte Zamorra nicht herausfinden.
    Das Leuchten verstärkte sich nicht weiter. Dafür begannen farbige Punkte zu tanzen. Sie begannen an der Stelle aufzuspringen, wo Teds Verletzung sich befunden hatte, und diese Stelle dehnte sich aus. Die Bettdecke schien überhaupt nicht mehr zu existieren. Da war nur noch das grelle Licht und die sprühenden Funken.
    »Also, eines muß man ihm lassen«, flüsterte Nicole. »Auf Show Effekte versteht er sich wie kein zweiter!«
    Zamorra nickte nur knapp. Er versuchte immer noch herauszufinden, was der Gnom da wirklich tat. Aber er war nicht in der Lage, diesen Zauber nachzuvollziehen. Er bestand praktisch nur aus den gemurmelten Formeln und aus Zeichen, die der Gnom einfach in die Luft malte und die dabei unsichtbar blieben. Zamorra hatte versucht, sie zu erkennen, war daran aber gescheitert.
    Plötzlich hörte die Funkenbildung auf. Das Leuchten ging zurück. Wurde immer schwächer und durchdrang nun auch schon die Bettdecke nicht mehr. Nach nicht einmal einer Minute lag Ted Ewigk wieder so da wie zu Beginn des Zaubers: totenbleich, hohlwangig und mit geschlossenen Augen, totenstarr.
    Carlotta sprang auf.
    Der Genom sank in sich zusammen. Fast wäre er vornüber auf Ted gestürzt. Zamorra sprang hinzu, fing ihn auf und hob ihn vom Bett herunter. Er zerrte den Kleinen zu einem anderen Stuhl und setzte ihn darauf.
    Jetzt erst sah er, daß das Gesicht des Gnoms schweißüberströmt war. So naß, als käme er gerade unter einer Dusche hervor. Er zitterte. Auch seine Kleidung war durchfeuchtet, und ein unangenehmer Geruch ging von dem Schwarzen aus.
    »Danke«, krächzte er kaum hörbar, »Gebieter.«
    Carlotta trat an das Bett. Sie beugte sich vor, strich über Teds Stirn - und zuckte zurück.
    »Was ist?« fragte Zamorra alarmiert.
    »Er ist kalt«, keuchte Carlotta. »Ganz kalt, und…«
    Jetzt trat auch Nicole hinzu. Sie faßte nach Teds gesundem Arm, strich darüber. »Tatsächlich«, stieß sie hervor. »Er ist kalt. Als wenn ihn einer aus dem Kühlfach im Leichenschauhaus gezogen hätte.« Sie biß sich im nächsten Moment auf die Lippen. Hätte ihr kein weniger makaber Vergleich einfallen können? Unwillkürlich tastete sie nach Teds Puls, konnte ihn aber nicht fühlen. Auch an der
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