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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Süßigkeiten gab, wollte er auch möglichst viel über seine Umgebung erfahren.
    So wunderte er sich zwar, daß der derzeitige Schloßherr nach Rom reisen wollte, aber dazu nicht den pferdelosen Wagen und auch kein anderes Transportmittel benutzte, sondern daß er mit seinen Begleitern im Keller verschwand. So vergewisserte der Gnom sich, daß sein Herr ihn im Moment nicht dringend benötigte, und folgte den fünf Romreisenden heimlich.
    Vielleicht gab’s da unten im Keilei auch noch irgendwelche Transportmittel, wenngleich der Gnom sich nicht vorstellen konnte, wie die dort hineingekommen sein könnten. Aber es gab hier in der Zukunft so viele Dinge, die er sich zuvor nicht hätte vorstellen können, daß es auf ein paar Wunder mehr oder weniger auch nicht mehr ankam.
    Und so stieß der Gnom auf die Regenbogenblumen.
    Niemand bemerkte seine Annäherung, aber er sah, wie die beiden Männer und die drei Frauen zwischen die Blütenkelche traten, sich bei den Händen faßten - und von einem Moment zum anderen spurlos verschwanden.
    So war das also!
    Hastig legte er die letzten Meter zurück. Er spürte die magische Kraft der Blumen. Und er ahnte auch, wie dieser Transport zustandegekommen sein mußte. Er wünschte sich dorthin zu gelangen, wo auch die anderen waren, und fand sich in dem großen Raum mit der an der Decke schwebenden Kunstsonne wieder, mit den vielen Türen, die in alle Richtungen abzweigten… und eine davon war offen und führte in einen langen Korridor. Von dort erklangen Schritte. So wußte der Gnom, daß er auf dem richtigen Weg war.
    Er hörte die Unterhaltung mit, die in italienisch geführt wurde. Es machte ihm nur wenig Schwierigkeiten, zu verstehen, was gesprochen wurde. Sein Herr sprach französisch und spanisch, und die Spanier behaupteten, italienisch sei ein schlecht gesprochenes Spanisch. So erfaßte der Gnom den Sinn dessen, was besprochen wurde.
    Nun war er den anderen heimlich gefolgt. Sie würden vielleicht böse sein, wenn sie merkten, daß er ihnen nachgegangen war. Vor allem Robert deDigue, der sich jetzt Robert Tendyke nannte - der Gehörnte mit dem Pferdefuß mochte wissen, wieso er nach über dreihundert Jahren noch lebte und keine Tag älter aussah als damals -, würde sich darüber aufregen. Aber der Gnom wollte, wenn er den anderen schon mal bis hierher gefolgt war, wissen, wie es weiterging und vor allem, was mit diesem Mann los war, der Ted Ewigk hieß und dessen Arm tiefschwarz verfärbt sein sollte. Also machte der Gnom sich mit einem Zauber unsichtbar und kletterte draußen heimlich auf das Dach des silbergrauen pferdelosen Wagens mit dem dreizackigen Stern.
    Im römischen Stadtverkehr wäre er fast vor Angst gestorben, aber er hielt sich krampfhaft fest und half auch ein wenig mit Magie nach, daß er nicht von dem glatten Metall geschleudert wurde. Schließlich folgte er den anderen bis ins Krankenhaus hinein.
    Er war immer noch unsichtbar. Sein Zauber wirkte.
    Und als er nun Ted Ewigks Arm sah, da wußte er, wie diesem Mann geholfen werden mußte.
    ***
    Stillschweigend hatten sie sich alle wieder neben Ted Ewigs Bett versammelt. Jetzt, da der Reporter völlig ruhig lag, konnten sie sehen, wie sehr ihm der magische Keim der Schnabelverletzung zugesetzt hatte. Er sah nicht aus wie etwa 38, sondern wie 68 Jahre. Und er sah fast aus wie der leibhaftige Tod. Wenn nicht bald etwas geschah, würde er sterben.
    Zamorra war sich dieser traurigen Tatsache sehr sicher.
    »Mir ist nicht klar, in welcher Form wir beitragen können, die Energie des Dhyarra-Kristalls noch zu verstärken«, flüsterte Nicole.
    »Ich weiß, was du sagen willst«, erwiderte Zamorra. »Der Kristall ist und bleibt dritter Ordnung, und er bezieht seine Energie aus den Tiefen des Kosmos. Das Problem liegt darin, den Kristall mit bildhaften Gedankenbefehlen zu steuern, und diese Fähigkeit läßt sich nicht dadurch steigern, daß wir unser geistig-magisches Potential zusammenschließen; das würde nur bei Anwendung meines Amuletts helfen. Nicht wahr?«
    Nicole nickte.
    Auch die anderen sahen die beiden jetzt überrascht und zustimmend an. Bisher hatten sie sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Nicole fügte hinzu: »Außerdem wissen wir nicht, ob die mentale Kapazität unserer Freunde durch einen Kristall 3. Ordnung nicht überfordert wird.«
    »Das würde ich für das Geringste der Probleme halten«, sagte Zamorra. »Von Ted weiß ich, und auch Zeus erzählte es einmal, daß in alten Zeiten die
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