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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kopfbewegung wies er auf den Mann aus der Vergangenheit.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Kommt gar nicht in Frage«, sagte er. »Der alte Knabe würde höchstens das ganze Krankenhaus durcheinanderbringen, wenn nicht sogar ganz Rom. Außerdem dürfte es kaum etwas geben, was ihn ausgerechnet mit Ted verbindet. Was verbindet ihn eigentlich mit dir?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Das ist eine Privatsache«, sagte er abweisend.
    »Trotzdem solltest du es mir verraten«, drängte Zamorra. »Ich frage mich, woher ihr euch kennt. Bist du in der Vergangenheit gewesen, wie auch immer? Oder hat er gelogen, als er behauptete, dies sei seine erste Zeitreise? Oder gibt es noch eine dritte Möglichkeit, die ich mir allerdings mangels Fantasie nicht vorstellen kann? Und was hat er dir getan?«
    »Privatsache«, wiederholte Tendyke.
    »Zum Teufel, es ist auch eine Privatsache, daß wir befreundet sind!«
    »Mit ihm auch?«
    »Er ist einer meiner Vorfahren.«
    »Dafür kannst du nichts. Aber ich habe dir schon einmal nahegelegt, daß du dir deinen Umgang vielleicht künftig etwas besser aussuchen solltest. Selbst wenn er mein Vorfahre wäre, würde ich ihm nicht einmal so weit trauen, wie ich ihn werfen kann. Und ins Haus lassen erst recht nicht. Schmeiß ihn hinaus, und auf lange Sicht ersparst du nicht nur dir eine Menge Ärger.«
    »Du meinst, wegen der Zauberei?«
    »Ich meine, weil er ein verdammter Intrigant ist«, sagte Tendyke. »Was ist jetzt mit unserem Besuch bei Ted Ewigk? Vielleicht sollten wir das mal in Angriff nehmen. Ich habe schon fast keine Lust mehr dazu.«
    »Dann bleib doch hier«, sagte Zamorra etwas verdrossen. Daß Tendyke nicht über seine Beziehung zu dem Grande reden wollte, ärgerte ihn. Wenn Tendyke herabsetzende Äußerungen machte, dann sollte er gefälligst auch erklären, weshalb - Zamorra gehörte zu den Menschen, die sich lieber gern ein eigenes Bild machten, als sich nur auf vage Äußerungen anderer zu verlassen.
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Seid du diesen Kerl im Haus hast, reagierst du fast schon mimosenhaft«, brummte er. »Natürlich komme ich mit. Ich will doch wissen, wie es Ewigk geht.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Etwas warnte ihn. Robert Tendyke wollte auch noch etwas anderes von Ted. Der Parapsychologe konnte es förmlich spüren. Aber auch hier schien Tendyke nicht reden zu wollen. Es kam Zamorra so vor, als habe er einen Folgesatz förmlich verschluckt.
    Irgendwie, dachte er, ist nichts mehr so, wie es früher einmal war. Die alten Freunde begannen sich zu verändern. Oder war er, Zamorra, es, der sich veränderte?
    Nicole tauchte auf. »Ich habe mit Carlotta telefoniert«, sagte sie. »Sie wird uns in Teds Villa erwarten.«
    Zamorra nickte. Er wollte nicht einfach so dort auftauchen, auch wenn Ted Ewigk sein Freund war. Aber da Carlotta Teds Lebensgefährtin war, konnte sie Zamorra und seine Begleiter in Empfang nehmen und Gastgeberin spielen.
    Zamorra, Nicole, Tendyke und die Peters-Zwillinge stiegen in Zamorras Keller hinab. Der Weg führte sie in die unergründlichen, wenig erforschten Bereiche des unterirdischen Teiles von Château Montagne. Dort befanden sich in einem von einer seltsamen Lichtquelle, die einer künstlichen Sonne glich, erhellten Raum die Regenbogenblumen, die permanent blühten und deren Kelche nahezu menschengroß waren. Je nach Lichteinfall und Blickwinkel des Betrachters veränderten diese großen, wundersamen Pflanzen ihre Farbe. Aber das Faszinierendste war, daß sie ein magisches Transportmittel waren. Von hier aus war jeder Ort, an dem sich ebensolche Blumen befanden, mit einem einzigen Schritt erreichbar - vorausgesetzt, man besaß eine klare Vorstellung vom Ziel. Wer nur aufs Geratewohl »irgendwohin« wollte, wurde nicht transportiert. Eine Zufallsbeförderung war damit nahezu ausgeschlossen.
    In Ted Ewigks Keller befanden sich Regenbogenblumen, und in einer anderen Dimension hatten sie ebenfalls welche entdeckt. Genau betrachtet, war das die erste Entdeckung dieses Phänomens überhaupt gewesen, da jemand aus jener anderen Dimension herübergekommen war und im Château Montagne auftauchte. Mittlerweile war so ein überraschendes Auftauchen auch nicht mehr so einfach möglich, da es inzwischen auch hier eine weißmagische Absicherung gab.
    Gemeinsam traten die fünf Menschen zwischen die großen Blüten, die sich schwach im Luftzug bewegten, der von den Menschen erzeugt wurde. Zamorra übernahm die Kontrolle. Sie faßten
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