Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift
Autoren:
Vom Netzwerk:
erklärte der Mann und verzog die Lippen. »Er muss wie meine Seele sein, wissen Sie.«
    Ramsegger grinste unlustig. Für Witzbolde dieser Art hatte er nicht viel übrig. Leute, die sich interessant machen wollten, hatten es meistens sehr nötig.
    Ramsegger schüttete Milch in seinen Kaffee. Aus purer Opposition nahm er 14 mehr, als er sonst verwendete. Dann rührte er den Kaffee um.
    »Nehmen wir mal an, ich sei von der Presse«, meinte der Mann und blickte Ramsegger ins Gesicht.
    »Warum sollen wir das annehmen?«, fragte der Tankstellenbesitzer. »Entweder Sie sind es. Oder Sie sind es nicht.«
    »Okay, ich bin Journalist. Einer von den ganz cleveren«, meinte der Mann und lachte. Das Lachen wirkte unangenehm, es erschien Ramsegger reichlich unmotiviert. »Ich bin hier, um ein paar Informationen zu sammeln. Wenn Sie sie mir geben, werden Sie entsprechend entlohnt.«
    »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Mich interessiert, was mit dem Mädchen war.«
    »Mit welchem Mädchen?«
    »Na, mit Phyllis natürlich. Sie kennen doch Phyllis Thorsten, hm?«
    »Sicher. Sie ist eine gute Kundin.« Ramseggers Gesicht verschloss sich. »Über Kunden quatsche ich nicht.«
    »Ihr Pech. Sie könnten eine Menge dabei verdienen.«
    »Für welche Zeitung schreiben Sie?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich für eine Zeitung schreibe«, sagte der Mann kauend. »Der Hamburger ist prima. Sie haben eine gute Küche, Mister.«
    »Vielen Dank. Warum interessieren Sie sich für Phyllis Thorsten?«
    »Ist das so verwunderlich? Sie ist eine tolle Puppe. Und sie verkehrt mit James Roderick.«
    »Stimmt es, dass er ein Gangster ist?«
    »Sicher.«
    Der Mann lachte. »Klar. Das stimmt. Rockefeller war ein Gangster. Die Politiker sind Gangster. Jeder, der sich auf Kosten anderer bereichert, ist ein Gangster, oder?«
    Ramseggers Augen wurden klein. »Kennen Sie ihn?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Mensch, muss man Ihnen denn jedes Wort aus der Nase ziehen? Es hat doch Krach gegeben… oder?«
    »Wann?«
    »Ich wiederhole, dass ich nicht über meine Kunden spreche«, sagte Ramsegger.
    »Schon gut. Was war hier los?«
    Der Fremde schob den Teller beiseite. Er tupfte sich mit einer Papierserviette die Lippen ab. Dann zog er die Tasse heran. Er schnupperte an dem Kaffee. »Fabelhaft«, sagte er. »Wirklich gut. Ihr Nachfolger wird es schwer haben, einen ähnlichen Service aufzuziehen.«
    »Mein Nachfolger?« Ramsegger runzelte die Stirn.
    Der Mann griff in seine Hosentasche. Er holte eine Pistole heraus und richtete die Waffe auf Ramsegger. »Also los, Mann. Was ist gewesen?«
    Ramsegger starrte entgeistert in die Waffenmündung. Nachdem er den Schock verwunden hatte, sagte er: »Ich habe genau zwölf Dollar und siebzig Cent in der Kasse. Wenn Sie meinen, dass es sich lohnt, wegen dieser Summe eine Zuchthausstrafe zu riskieren, können Sie sich die Bucks holen.«
    Der Mann lachte leise. »Nein, nein, Freundchen. Das Geld interessiert mich nicht. Ich will nur klipp und klar hören, was du beobachtet hast.«
    »Auf diese Weise kriegen Sie kein Wort aus mir heraus«, verkündete er trotzig.
    Der Mann grinste. Es war kein sehr angenehmes Grinsen. »Mit Helden ist das so eine Sache. Die meisten sterben sehr früh.«'
    »Sie müssen den-Verstand verloren haben. Was soll dieser Blödsinn?«
    Draußen knirschten Reifen. Ein Wagen stoppte an der Tankstelle. Der Mann schob die Pistole in die Gesäßtasche zurück. »Ich komme mit Ihnen«, sagte er. »Ich bleibe in der Nähe. Wenn Sie versuchen sollten, Alarm zu schlagen, knalle ich alles über den Haufen, was in der Nähe ist. Sie haben die Wahl. Wenn Sie sich und Ihre Kundschaft nicht gefährden wollen, werden Sie ruhig sein. Ist das klar?«
    »Okay«, sagte Ramsegger heiser. Er ging hinaus. Der Mann folgte ihm.
    An der Tankstelle stand ein fetter schwitzender Mann neben seinem Jeep. »Hallo, Joe«, sagte er und warf einen kurzen Blick auf Ramseggers Begleitung. »Die Kiste braucht Öl. Mindestens eine halbe Gallone. Wenn das so weitergeht, werde ich bald mehr Öl als Benzin verbrauchen.«
    »Die Karre ist altersschwach. Der Motor muss ausgewechselt werden«, sagte Ramsegger. Er prüfte den Ölstand und füllte dann das Öl nach. »Schreib es auf, Joe. Bis zum nächsten Mal«, sagte der Dicke und kletterte in den Jeep.
    »Jetzt reden wir weiter«, sagte der Mann. »Los, zurück in den Trailer.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Ramsegger und ballte die Fäuste. »Nur so, um si-. cherzugehen. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher