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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift
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versessen auf die Kleine.«
    »Warum wollte er sie heiraten?«
    »Blöde Frage. Der Alte soll ein paar Millionen schwer sein.«
    »Phyllis wäre nicht die Alleinerbin gewesen. Es ist noch eine Schwester da. Und Mrs. Thorsten.«
    »Das wusste ich nicht. Vermuthch ging es ihm nicht allein um das Geld. Die Puppe hätte ihm das-Tor zur großen Welt geöffnet. Das war sein Ziel.«
    »Wer ist im Moment Ihr Favorit, Eunice?«
    »Na, Sie und kein anderer«, spottete sie. »Ein Jammer, dass ich Sie nicht dazu bringen kann.«
    »Sie brauchen keinen Liebhaber, Sie brauchen einen Geldschrank«, sagte ich. »Was kostet dieses Domizil?«
    »Sechshundert im Monat«, sagte sie.
    »Wer zahlt dafür?«
    »Nun machen Sie mal einen Punkt«, forderte sie. »Ich bin schließlich keine Wohlfahrtsempfängerin. Ich habe ein paar Bucks auf der hohen Kante liegen.«
    »Wie ich Sie kenne, leben Sie nicht gern von der Substanz. Also los, raus mit der Sprache: Wer ist Ihr Freund?«
    »Ich pausiere«, meinte sie. »Ich kann es mir leisten, zu warten, bis der Richtige kommt.«
    »Roderick zum Beispiel?«
    Sie blickte mich aus ihren großen violetten Augen einige Sekunden schweigend an. »Jetzt fällt bei mir der Groschen«, meinte sie dann. »Sie denken, ich hätte mir einfallen lassen, die Hochzeit zu verhindern. Cottori, das können Sie doch nicht im Emst glauben. Ich bestreite nicht, dass ich auf James versessen war. Er war niemals knauserig. Und er sah besser aus als die anderen. , Aber geliebt habe ich ihn nicht.«
    »Liebe«, sagte ich, »wollen Sie ja gar nicht. Sie wollen das Geld. Die Sicherheit. Roderick bot Ihnen beides. Ich weiß, dass Sie darauf nicht verzichten wollten. Das haben Sie wiederholt gesagt.«
    Sie fuhr fort, mich anzustarren. »Ich hätte es mir denken können«, meinte sie mit halblauter Stimme. »Sie haben herumgeschnüffelt. Das gehört zu Ihrem Job. Okay, ich bestreite nicht, dass ich die Kleine verflucht habe. Ich bin nicht böse, dass sie tot ist. Wer weiß, vielleicht erinnert sich James jetzt wieder an mich. Aber ich habe das Mädchen nicht getötet. Ich bin keine Mörderin, Cotton. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, die Verbindung zwischen dem Mädchen und James zu zerstören. Ich hätte ihr oder ihrem Vater bloß klarzumachen brauchen, was mit James los ist, und wie er sein Geld verdient. Glauben Sie nicht auch, dass es dann zu einem großen Knall gekommen wäre? Und das Ganze hätte mich nicht mehr als einen beschriebenen Briefbogen und ein paar Cent Porto gekostet.«
    »Roderick hätte sofort erfahren, wem er die Aufklärungsarbeit zu verdanken hat. Schon deshalb konnten Sie es sich nicht leisten, die Thorstens zu informieren.«
    »Okay, ich gebe zu, dass ich mit dem Gedanken liebäugelte, die Verbindung zu stören… anonym, aber ich habe darauf verzichtet, weil ich mich nicht der Gefahr aussetzen wollte, von James verprügelt zu werden. James ist kein Mann, der seinen Gegnern die Chance der Verteidigung lässt. Er ist zu allem fähig. Aber Sie sind schiefgewickelt, wenn Sie mich oder ihn des Mordes an Phyllis Thorsten verdächtigen.«
    »Wo waren Sie gestern Nachmittag, so gegen halb vier Uhr?«, fragte ich.
    »Das ist die Tatzeit, was?«
    »Wo waren Sie?«, wiederholte ich.
    »Hier.«
    »Allein?«
    »Nein. Cloe kann es bezeugen. Sie ist mein Hausmädchen.«
    »Nur noch eine Frage. Wer ist gegenwärtig Rodericks Killer?«
    Zwischen Eunices Augen zeigte sich eine nadelfeine Falte. »Dinge wollen Sie wissen.« Sie lächelte spöttisch. »Roderick hat es nicht nötig, einen Killer zu beschäftigen. Er erledigt seine Feinde auf elegantere Art.«
    »Kennen Sie seine Umgebung?«
    »Seine Freunde? Ein paar davon, ja.«
    »Wir suchen einen Hageren, etwa mittelgroßen Mann mit dunklen tiefliegenden Augen. Gehört ein solcher Mann zu Rodericks engerem Kreis?«
    Eunice überlegte. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, bestimmt nicht.«
    Ich hörte, dass in der Diele das Telefon klingelte. Das Mädchen meldete sich. Im nächsten Moment schnurrte der Apparat im Zimmer. Eunice erhob sich seüfzend. Ich blickte ihr nach, als sie den Raum durchquerte. Sie verstand sich zu bewegen. »Ja?«, fragte sie. Sie wandte sich um. Erstaunt. »Es ist für Sie. Cloe hat den Anruf entgegengenommen. Eip. Lieutenant Ashwood.«
    Ich nahm Eunice den Hörer ab. »Cotton.«
    »Gut dass Sie im Office hinterlassen haben, wo ich Sie finden kann«, sagte Ashwood. Er gehörte der Mordkommission an und bearbeitete die Fälle Phyllis Thorsten und
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