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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift
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dass es in seinen Augen feucht schimmerte, und blickte zur Seite.
    »Hatte sie eine Handtasche dabei?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Können Sie die Handtasche beschreiben?«
    »Sie ist aus Krokodilleder und ziemlich groß«, erinnerte er sich.
    Ich nickte. »Der Mörder hat sie vermutlich an sich genommen. Oder sie hegt noch am Tatort. Jedenfalls befindet sie sich nicht bei der Toten. Es ist anzunehmen, dass der Mörder sich auf diese Weise in den Besitz der Schlüssel setzen konnte. Das erklärt, wie er durch das Portal gelangte.«
    »Es war der Deserteur«, sagte-Thorsten plötzlich. Er sagte es so laut und sicher, dass es wie eine unumstößliche Feststellung klang.
    »Das wäre noch zu beweisen.«
    »Ich fühle, dass er es war.«
    Phil kam zurück. »Der Wagen steht in der Garage.«
    »Ist die Handtasche darin?«
    »Nein.« Phil setzte sich. »Aber etwas ist mir äufgefallen.«
    »Nämlich?«
    »Die Benzinuhr steht auf Voll. Phyllis oder der Mörder müssen irgendwo in der Nähe getankt haben.«
    »Irgendwo in der Nähe«, echote ich. »Wenn wir nur einen Radius von zwanzig Meilen zugrunde legen, können wir zwischen mindestens hundert Tankstellen wählen.«
    »Dabei ist noch nicht einmal sicher, ob etwas herauskommt«, gab Phil zu. »Sie kann vor der Tat getankt haben und zu diesem Zeitpunkt allein gewesen sein.«
    »Trotzdem. Es ist eine Möglichkeit, einzuhaken«, sagte ich. »Es genügt, wenn wir zunächst die Tankstellen auf dem Weg in die City kontrollieren. Wahrscheinlich hatte sie sogar eine Stammtankstelle…«
    »Ja, die hatte sie«, warf der General ein. »Joe Ramsegger. Seine-Tankstelle hegt an der Kreuzung der Straße nach Commack. Sie können sie nicht verfehlen.«
    »Das dürften etwa zehn Meilen sein«, meinte Phil.
    »Ja, das kommt hin«, sagte Thorsten. »Er hat auch eine Snack-Bar.«
    ***
    Der Fahrer trat so plötzlich auf die Bremse, dass die Reifen mit hysterischem Laut zu einem gequälten Stop kamen. Ramsegger blickte von seiner Abrechnung in die Höhe, stirnrunzelnd und verärgert. Er hasste unvernünftiges Fahren und unvernünftige Fahrer. Er verließ die Glasbox und trat an die dunkelblaue Plymouth-Limousine.
    »Volltanken?«
    Der Fahrer kletterte ins Freie und streckte sich. »Bis an den Stehkragen«, sagte er. »Super.«
    Ramsegger nickte und griff nach dem Schlauch der Super-Zapfsäule. »Ziemlich heiß heute, was?«
    »Yeah«, meinte der Mann und gähnte. »Gibt es hier was zu trinken?«
    »Sie können sich eine Cola aus dem Automaten ziehen, aber Sie können auch etwas anderes haben.«
    »Wie ich sehe, betreiben Sie außer der Tankstelle eine Snack-Bar. Lohnt das denn hier?«
    »Eigentlich nicht. Aber es macht mir Spaß.«
    »Sie verkaufen bei der Affenhitze doch eine ganze Menge«, meinte der Mann und sah zu, wie Ramsegger auftankte.
    »Arbeiten Sie allein hier?«
    »Vormittags und an Samstagen helfen mir zwei Jungen, die eine Menge von Autos verstehen. Sonst arbeite ich allein.«
    Der Mann schaute sich um. Er war etwa vierzig Jahre alt, mittelgroß, ein hagerer Typ mit schmalem Gesicht und tiefliegenden dunklen Augen. Den Strohhut mit dem grellen Band hatte er aus der Stirn geschoben.
    »Können Sie mir einen Hamburger machen? Und eine Tasse Kaffee?«, fragte er.
    »Sicher. Ich gehe gleich in die Küche. Wir rechnen dann alles zusammen ab. Darf ich Sie bitten, den Wagen auf den Parkplatz zu fahren?«
    »Klar, mach ich.«
    Drei Minuten später saß der Mann an der-Theke der Snack-Bar. Ramsegger hatte das Lokal in einem ausrangierten Pullmanwagen untergebracht. Er war mit einer Klimaanlage ausgerüstet und machte einen sauberen adretten Eindruck. »Der Haken ist, dass ich vom Tanken immer in die Küche muss«, meinte Ramsegger, als er dem Gast den Hamburgerbrachte. »Ich muss mich jedes Mal waschen und schrubben, um den Benzingeruch von den Fingern zu kriegen.«
    »Viel Aufwand und wenig Verdienst«, nickte der Mann und schüttete Ketchup über den Hamburger. »So ist das heutzutage.«
    Ramsegger zapfte zwei Tassen Kaffee aus der chromblitzenden Maschine. »Darf man fragen, was Sie tun?«
    »Sie wollen wissen, wovon ich lebe?« Der Mann lachte. »Ach, du meine Güte. Das erfahren Sie noch rechtzeitig genug.«
    Ramsegger empfand bei diesen Worten einen kleinen Stich, es war so, als hätte ein Glas einen kaum sichtbaren Sprung bekommen. Der Mann gefiel ihm nicht. »Bitte, Ihren Kaffee«, sagte Ramsegger und stellte die Tasse auf die Theke. »Zucker, Milch?«
    »Ich trinke ihn schwarz«,
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