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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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Fenster aus der Versenkung. Dies tat sie mit einer solchen
Kraft, daß der Knopf sich vom Dorn löste und auf den Vordersitz fiel. Gina warf
sich gegen die Tür. Mehrere uniformierte Beamte umstanden den Fiat.
Carabinieri...
    Hilfreiche
Hände streckten sich ihr entgegen. Die junge Frau schluchzte und schrie,
stellte Fragen, blickte sich gehetzt um und hatte das Gefühl, als hätte sie
Pudding in den Beinen. Ihre Knie gaben nach. Sie sah zwei Carabinieri, die sich
über eine reglose Person beugten, die hinter dem Auto auf dem Boden lag.
    »Antonio?!« gellte ihr Schrei durch die Nacht. Sie wollte sich
losreißen, trat und schlug um sich, wußte aber nicht genau, was sie im
einzelnen tat.
    »Beruhigen
Sie sich«, sagte eine sanfte, ruhige Stimme. Der Mann, der sie ansprach, hielt
ein Gewehr in Händen. Er war groß, breitschultrig, Anfang Fünfzig und trug eine
dunkle Hose, dazu einen salopp fallenden Pullover. Kein Carabiniere...
    »Ich
bin Dr. Falco. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben.«
    »Was
ist geschehen? So sagen Sie mir doch endlich, was hier los ist?«
    »Keine
Bedenken... Sie brauchen keine Bedenken zu haben«, hörte sie seine Stimme wie
aus weiter Ferne. »Wir haben ihn gefunden... er wird Ihnen nichts tun... Ich
bewundere Ihren Mut, Signorina. Sie müssen Todesängste ausgestanden haben...
mindestens zwei Stunden hat er Sie auf diese Weise attackiert.«
    »...
ein Verrückter, Kommissar... ist aus der Nervenheilanstalt Mombello
entflohen... ein wahnsinniger Mörder«, vernahm sie eine leisere Stimme in der
Nähe. Ein Carabiniere sprach in ein Funkgerät. »Wir haben ihn gestellt... leider
mußten wir von der Schußwaffe Gebrauch machen. Davor kam es bedauerlicherweise
noch zu einem Zwischenfall: Ein junger Mann ist ihm in die Arme gelaufen... er
hat ihn getötet, indem er ihm den Kopf abschnitt.«
    Mehr
bekam Gina nicht mehr mit. In ihren Ohren rauschte das Blut so vehement, daß
alle anderen Geräusche übertönt wurden. Der Berichterstatter sprach von
Antonio... Aus den Worten konnte Gina entnehmen, wie das ständige Klopfen auf
dem Dach des Fahrzeuges zustande gekommen war. Der Wahnsinnige hatte mit dem
Kopf gespielt wie mit einem Ball... Das alles war zuviel für die junge
Frau. Ihre überstrapazierten Nerven und ihr Organismus versagten ihr den
Dienst. Es wurde schlagartig schwarz vor ihren Augen, und Gina sackte in die
Knie. Ein Carabiniere fing sie auf...
     
    ●
     
    Die
beiden Männer kehrten auf dem gleichen Weg zur Nervenheilanstalt zurück, wie
sie sie verlassen hatten. Dr. Falcos Gesicht war gerötet, er atmete schwer.
»Der ganze Aufwand war umsonst, Nino«, sagte er leise. »Nichts... weit und breit
keine Spur von ihm. Jetzt fängt der Ärger erst an.« Man hörte seiner Stimme an,
daß der Vorfall ihn bedrückte. Er legte den Riegel wieder vor.
    »Wir
müssen die Polizei verständigen... es bleibt uns nichts mehr anderes übrig.
Jetzt nicht mehr! Rasolini ist ausgebrochen, und solange er nicht gefaßt ist,
stellt er eine permanente Gefahr für andere dar. Der Mord an Schwester Marina
ist möglicherweise der Auftakt zu einer Kette von Ereignissen, die ich mir
nicht auszudenken wage.« Er seufzte und wischte sich über seine schweißnasse
Stirn.
    Sie
durchquerten den ungepflegten nächtlichen Park, und betraten das dunkle Haus.
Dr. Falco steuerte sofort auf das Büro zu, um zu telefonieren. Der Pfleger
durchquerte den Korridor, weil er noch mal einen Blick in das Mordzimmer werfen
wollte. Er mußte zweimal hinsehen, schluckte dann heftig, rieb sich die Augen,
als könne er nicht glauben, was er sah, und machte dann auf dem Absatz kehrt.
    »Doktor
Falco! « brüllte er, so daß es durch den Gang schallte. »Schnell,
kommen Sie schnell...«
    Giuseppe
Falco drehte gerade die Wählscheibe, als er den Ruf hörte. Er unterbrach den
Wählvorgang und blickte verwundert zur Tür, wo der bleiche Krankenpfleger
auftauchte. »Nino!« entfuhr es dem Nervenarzt. »Was ist denn los mit ihnen? Sie
sehen aus, als ob Sie einem Gespenst begegnet wären.«
    »Vielleicht...
bin ich das auch... Im Zimmer... Paolo Rasolinis... Marina...«
    »Was
ist denn los, Nino? Warum stottern Sie so herum?«
    »Sehen
Sie selbst, Doktor«, stieß der Mann hervor, der schon so viel in dieser Anstalt
erlebt hatte und davon überzeugt war, daß ihn so schnell nichts mehr aus der
Fassung bringt. »Sehen Sie es sich selbst an... Ich kann’s nicht glauben... Ich
will wissen, ob Sie dasselbe sehen.« Falco lief
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