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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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darüber
nachdenke, desto unwirklicher kommt mir alles vor... Marina tot... Rasolini
spurlos verschwunden... er hat es offenbar geschafft, sich ihr Vertrauen zu
erschleichen... kam an die Schlüssel zu seinem Zimmer und zu diesem Eisentor...
ich versteh die Welt nicht mehr, Nino.«
    Durch
den Hinterausgang verließen sie den Park. Hinter der hohen, oben mit
Stacheldraht zusätzlich gesicherten Mauer lag der Wald und ein schmaler
Trampelpfad, fast zugewachsen von allerlei Unterholz. »Wir müssen ihn finden,
Nino... und wenn es die ganze Nacht dauert...«, stieß Falco heiser hervor. »Er
trägt etwas bei sich, das wir ebenfalls sicherstellen müssen... Marinas Kopf!«
    Die
beiden Gestalten lösten sich aus dem Mauerschatten und liefen in den Wald. Wie
riesige Geisterfinger erschienen die Lichtkegel aus den beiden Taschenlampen,
mit denen sie den Weg und die dunklen Ecken und Winkel zwischen Büschen,
Gräsern, Baumstämmen und Unterholz ausleuchteten. Die Stimmen verebbten, die
Lichtkegel wurden schwächer.
    Jenseits
der Mauer, im Innern des parkähnlichen Anstalts-Geländes, rührte sich plötzlich
eine dunkle Gestalt, die mitten im undurchdringlichen Dickicht hockte und der
die Aufregung der beiden Männer nicht entgangen war. Kaltes Sternenlicht
glitzerte in dem Augenpaar, das dem nächtlichen Unternehmen volle
Aufmerksamkeit schenkte. Die dunkle Gestalt löste sich aus dem Versteck. Laub
und Blätter raschelten, Zweige knickten. Aber da war jetzt niemand mehr, der
die einsame, unbekannte Gestalt beobachtet hätte. Sie folgte dem Nervenarzt und
seinem Begleiter nicht. Geduckt lief sie zwischen den dunklen Stämmen auf das
düstere Ziegelsteingebäude zu, in dem die Nervenkranken untergebracht und ohne
Bewachung zurückgelassen worden waren. Ein leises Kichern drang aus der Kehle
des Fremden, als er im unbeleuchteten Haus verschwand.
     
    ●
     
    Sie
spürte seine Hände, die ihr Haar zerwühlten, über ihre Schultern glitten und
ihr die Bluse abstreiften. Ginas Atem wurde schneller, sie erwiderte die Küsse
des Mannes, der mit ihr den kleinen Raum des Fiat teilte. Liebe im Auto war
nicht sehr bequem, aber hier, am Rand eines Waldweges unweit von Mombello,
hatten sie wenigstens die Gewißheit, sich ungestört lieben zu können. Zu Hause
war so etwas nicht möglich. Bei zwölf Personen, in einer Dreizimmer-Wohnung,
war ständig jemand auf Achse, rief oder wollte etwas oder stürzte gar ins
Zimmer. Da gab’s keine ruhige Ecke.
    Hier
am Waldrand aber waren sie allein. Gina lag in den Armen des Mannes und
tauschte Zärtlichkeiten aus. Draußen war es stockfinster. Die dichtbelaubten
Wipfel der Bäume, in denen leise der Wind säuselte, ließen das Sternenlicht
nicht durchdringen. »Ich finde es schön, mit dir hier zu sein«, flüsterte das
Mädchen.
    »Und
es macht dir nichts aus, daß es so eng im Wagen ist?«
    Sie
lachte. »Raum ist in der kleinsten Hütte und im kleinsten Auto... Wobei ich
natürlich darauf spekuliere, daß du eines Tages einen größeren Wagen fährst und
vor allem eine eigene Wohnung hast.«
    »Beides
kann ich dir versprechen. Und wo möchtest du gern wohnen?«
    »Am
liebsten in Mailand. Das ist groß, das Leben ist abwechslungsreich, und es ist
nicht so weit von Mombello weg, in das ich hin und wieder ohne große Anreise
zurück möchte.«
    »Das
sind alles Wünsche, die ich dir erfüllen werde.« Er zündete sich eine Zigarette
an und rauchte sie gemächlich zu Ende. Aus dem Autoradio drang leise Musik.
    »Elf-Uhr-Klänge«,
flüsterte Gina und lehnte an der Schulter ihres Freundes. »Die richtige Musik
zur richtigen Stimmung... aber gleichzeitig auch das Zeichen, daß wir an den
Aufbruch denken müssen. Ich muß morgen in aller Frühe wieder raus.« Sie
arbeitete als Verkäuferin in einer Bäckerei.
    »Dann
brechen wir also auf«, nickte Antonio und drückte die Kippe im Ascher aus.
    Er
drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang stotternd an. Das verwunderte die
beiden Leute, denn der Fiat war bestens in Schuß. Antonio arbeitete als
Automechaniker in einer Werkstatt und legte großen Wert darauf, daß sein Wagen
stets gepflegt und technisch in einwandfreiem Zustand war. Nach nur wenigen,
unruhigen Umdrehungen erstarb der Motor wieder. Der junge Italiener startete
erneut. Er schaltete das Radio aus, um die volle Energie der Autobatterie beim
Startvorgang zur Verfügung zu haben. Auch das half nicht. Der Motor sprang
nicht mehr an.
    »Das
darf doch nicht wahr sein«, entfuhr es Antonio, als
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