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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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er einen Blick auf den
Tacho warf. »Die Benzinuhr... steht auf Null !«
    Gina
sah ihn erschrocken an.
    Er
schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Ich wollte heute abend noch
tanken, hab’s aber dann vor lauter Eile, weil ich so spät dran war, vergessen.«
    »Du
hast doch einen Ersatzkanister, nicht wahr?«
    »Klar.
Bitte, Signorina, fassen Sie sich ein wenig in Geduld. Der Schaden ist sofort
behoben...«, scherzte er.
    »Ich
warte, Signore«, sagte Gina mit geschlossenen Augen und lehnte sich seufzend
zurück. »Wenn der Wagen wieder startbereit ist, wecken Sie mich bitte. Ich leg
einstweilen meinen Schönheitsschlaf ein.«
    Antonio
löste im Kofferraum den Ersatzkanister aus der Halterung und fuhr zusammen.
»Oh, nein!« stöhnte er laut genug, daß auch Gina es im Innern des Fiat noch
hörte.
    »Was
ist denn jetzt schon wieder?« beugte sich die hübsche Verkäuferin halb aus dem
Wagen. »Hast du ein Loch im Kanister?«
    »Nein.
Aber kein Tropfen Benzin.« Er schüttelte den Behälter kräftig. Und plötzlich
war ihm nicht mehr zum Scherzen zumute. »Francesco, mein Bruder... diese
Kanaille... er hat sich mal wieder an meinem Benzinvorrat vergriffen und den
Kanister nicht mehr aufgefüllt. Immer wenn er knapp bei Kasse ist, füllt er
seinen Tank mit dem Ersatzbenzin. Dabei hab ich ihm schon tausendmal gesagt,
den Kanister spätestens am nächsten Tag wieder aufzufüllen.«
    »Wahrscheinlich
ist morgen der nächste Tag«, seufzte Gina und strich sich eine Haarsträhne aus
der Stirn. »Nehmen wir an, er hat sich genau an deine Anordnungen gehalten.
Morgen kann der nächste Tag sein... das hilft uns aber jetzt nicht weiter. Was
machen wir?« Der Gedanke daran, durch den nächtlichen Wald nach Hause laufen zu
müssen, behagte ihr gar nicht. Das bedeutete einen Fußweg von rund zwei
Stunden.
    »Unweit
der Kreuzung habe ich auf der Herfahrt eine Tankstelle gesehen«, antwortete
Antonio. »Ungefähr eine Viertelstunde von hier.«
    »Du
glaubst doch selbst nicht, daß du um diese Zeit dort noch tanken kannst.«
    »Ich
werde den Besitzer herausklingeln.«
    »Er
wird toben.«
    »Wenn
ich ihm erklär, was los ist, wird er Verständnis zeigen. Ich sag ihm einfach,
daß meine zukünftige Frau hochschwanger ist... und auf dem Weg zum Krankenhaus
ist uns das Benzin ausgegangen. Nun brennt’s natürlich in allen Ecken, und wenn
er nicht will, daß mein Sohn mitten in einer kühlen Nacht auf der Straße
geboren wird, muß er mir fünf Liter verkaufen. Damit kommen wir auf alle Fälle
schon mal nach Hause...« Sie lachten beide.
    Gina
blieb im Auto zurück. Sie fröstelte, hatte aber nur eine dünne Jacke dabei, die
sie überzog. »Drück die Sicherungsknöpfe an den Türen herunter«, forderte Antonio
sie auf. Die Zweiundzwanzigjährige nickte. »Beeil dich«, bat sie ihn. Eine
halbe Stunde allein im Dunkeln zu sitzen, behagte ihr nicht so recht. Aber
mitgehen wollte sie auch nicht. »Ich setze meinen Schönheitsschlaf fort«, rief
sie fröhlich hinter ihm her und blickte ihm nach. Antonio verschwand zwischen
den Bäumen. Einige Sekunden danach hörte sie noch seine knirschenden Schritte
auf dem Waldboden. Dann herrschte Totenstille.
    Gina
blieb drei Minuten gedankenversunken in dem dunklen Fahrzeug sitzen, schaltete
dann wieder das Radio ein und lauschte der leisen Musik. Sie lehnte sich in den
Sitz zurück und starrte hinaus in die Dunkelheit. Sie war undurchdringlich.
Einmal glaubte die junge Frau einen Schatten zu sehen, sagte sich aber dann,
daß dies wohl eine Täuschung gewesen sein mußte. Wer sollte sich um diese
Stunde noch im Wald aufhalten? Da kamen nur Tiere in Frage. Dann hörte Gina,
wie ein Ast brach. Sie fuhr in die Höhe, und ihre Hand zuckte zum Schalter.
Abrupt stellte sie die Musik ab. Totenstille umgab sie. Mit weit aufgerissenen
Augen starrte sie in die Nacht hinaus. Da war es wieder... Ein hartes,
trockenes Knacken, als wäre jemand auf einen Zweig getreten. Es war jemand in
der Nähe! Gina schluckte. Ihr Herz begann schneller zu pochen, und sie merkte,
wie ihre Handinnenflächen feucht wurden. Die Türen!
    Eigentlich
fand sie es kindisch, die Sicherungsknöpfe herunterzudrücken. Aber jetzt tat
sie es doch. Sie hielt unwillkürlich den Atem an und starrte angespannt in die
Dunkelheit. War Antonio noch mal zurückgekommen? Sie wandte den Kopf und
blickte durch das kleine Rückfenster. Nichts zu sehen...
    Aber
da war etwas. Instinktiv spürte sie es: Sie wurde beobachtet! Gina verhielt
sich
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