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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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eingebildet...«
    »Aber
so etwas gibt es doch nicht!« entfuhr es dem anderen.
    Giuseppe
Falco lächelte abwesend. »Haben Sie eine Ahnung, was es auf dieser Welt alles
gibt und wie verrückt das menschliche Hirn unter extremen Ereignissen reagieren
kann... Vielleicht werde ich es Ihnen mal erklären. Nicht jetzt, dazu bin ich
zu müde. Morgen... oder in den nächsten Tagen. Ich muß über alles erst
gründlich nachdenken...« Seine Stimme klang bedrückt und schwer, und er rieb
sich die brennenden, geröteten Augen. »Eines sollten wir allerdings abwarten:
die Ankunft von Schwester Marina morgen früh.« Er nickte dem Pfleger flüchtig
zu und verließ dann die Anstalt. Er schlug den Weg zu dem alten, blatternarbig
aussehenden Haus ein, in dem er lebte. Dr. Falco war erfüllt von zahllosen
Gedanken, konnte aber keinen richtig erfassen. Er war aufgewühlt und müde
zugleich, entdeckte in allem keinen Sinn. Aber tief in seinem Innern breitete
sich ein Gefühl aus, das ihm sagte, daß in dieser Nacht etwas unaussprechlich
Böses und Unerklärliches passiert war und ihm eine ungeheuerliche Entdeckung
noch bevorstand. Woher diese Gewißheit kam, konnte er sich jedoch nicht
erklären...
     
    ●
     
    Der
grüne Ford raste über die nächtliche Straße. Am Steuer saß ein Mann in Jeans
und weicher Lederjacke. Er hatte gewelltes, schwarzblaues Haar, eine gerade,
aristokratische Nase und buschige Augenbrauen. Am Ringfinger seiner linken Hand
prangte in einer schmalen Fassung eine goldene Weltkugel, durch die stilisiert
das Gesicht eines Menschen schimmerte. In der Fassung waren die Worte eingraviert: Im Dienste der Menschheit X-RAY-9. Der Mann, der zu vorgerückter Stunde
Richtung Mailand fuhr, war PSA-Agent. Sein ziviler Name: Juan y Ramonez.
Herkunftsland: Spanien. Ramonez hatte die drahtige, biegsame Gestalt eines
Stierkämpfers, und in der Tat hatte er in Sevilla einige Jahre diesen Beruf
ausgeübt, ehe er von einem Nachrichtenmann der PSA abgeworben und zur Mitarbeit
gebeten wurde. Ramonez war seither hauptsächlich in Südeuropa und Südamerika
eingesetzt worden. In Mailand wollte er sich mit seinen Kollegen Larry Brent
und Iwan Kunaritschew treffen, die am späten Vormittag des neuen Tages mit
einer Maschine aus New York eintreffen sollten. Larry Brent alias X-RAY-3 und
Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 wollten in einem alten Palazzo einem Spukfall nachgehen,
der seit Wochen die Behörden beschäftigte. Die Phänomene waren offensichtlich
auf eine Familie gezielt ausgerichtet, die sich verängstigt in ihrer Wohnung
verbarg, aber auch dort nicht mehr vor den Erscheinungen und Nachstellungen
eines Geistes sicher war, der sich angeblich sogar schon aus dem Mund eines
siebenjährigen Mädchens gemeldet hatte.
    Ramonez,
der sich zufällig in der Nähe von Mailand aufhielt, weil er dort seinen Urlaub
verbracht und einige alte Freunde besucht hatte, entschloß sich spontan, die
Freunde und Kollegen von der PSA zu unterstützen. Denn was sich bisher in dem
Palazzo getan hatte, erwies sich als ein hartnäckiger Spukfall, der sogar von
einer Sonderkommission der Mailänder Kripo nicht geklärt werden konnte. Deshalb
wollte man massiert an den Fall herangehen. Die Spezialisten der PSA,
die vor keiner Aufgabe zurückschreckten, waren entschlossen, dem Treiben in dem
alten Palazzo in der Mailänder Innenstadt ein Ende zu bereiten und der
verängstigten Familie ihre Ruhe und ihren Frieden wieder zu geben.
    Ein
Spezialist der PSA, der die Vorarbeit geleistet hatte, war der festen Ansicht,
daß das Spukphänomen wahrscheinlich von einem Familienmitglied selbst ausgelöst
wurde. Inzwischen wurden die Angriffe auf einzelne Mitglieder so massiv, daß
sie um ihr Leben fürchten mußten. Drei Personen standen im Mittelpunkt
gespenstischer Ereignisse, drei Agenten waren beauftragt, sich um die Personen,
der sie zugeteilt waren, zu kümmern.
    Die
Straße wurde kurvig, und der Belag war so schlecht, daß Ramonez mit der
Geschwindigkeit heruntergehen mußte. Außer seinem Fahrzeug gab es weit und
breit kein anderes. Es war weit nach Mitternacht, und die einsame, durch einen
Wald führende Straße war menschenleer.
    Da
sah er die Gestalt am rechten Straßenrand... Sie schleppte sich mühsam Schritt
für Schritt weiter, ging gebückt und blieb stehen, als das Licht der
Autoscheinwerfer die Straße in ihrer ganzen Breite ausleuchtete. Ramonez sah
das bleiche, von Entsetzen gezeichnete Gesicht eines jungen Mädchens, das müde
die Hand hob und ein
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