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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen
Autoren: Jason Dark
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Jahrhunderte trägt, kann das Heilige Feuer und mein Siegel durchschreiten. Ich wünsche es dir, Freund…«
    Freund, hatte er gesagt. Mich durchströmte für einen Moment das Gefühl des Glücks und der Ehrfurcht. Für mich stand fest, dass es Salomo persönlich gewesen war, der Kontakt zu mir aufgenommen hatte.
    Er hatte mir einen Rat gegeben, und ich kannte in diesen Momenten keine Furcht mehr.
    Auch die zusammenbrechenden und verkohlten Gestalten störten mich nicht weiter. Zielsicher schritt ich auf die Wand zu, wo sich das halbzerstörte Siegel mit der schrecklichen Pantherfratze befand und sich dahinter - tief in seinem Inneren - ein geheimnisvoller Tunnel auftat.
    Noch zwei Schritte, dann hatte ich die bewusste Stelle erreicht, legte die letzten beiden zurück, blieb stehen und hob die rechte Hand so weit an, dass mein Kreuz fast die Pantherfratze berührte.
    Das Fauchen glich schon einem Donnern. Der Pantherkopf wehrte sich gegen das Unabwendbare. Er wollte nicht mehr, er zuckte, seine Augen sprühten gelbe Blitze, und das Maul war der Zugang zu einem mörderischen Tunnel.
    Dann zuckte der Schädel zurück. Zu nahe war ihm das plötzlich strahlende Kreuz gekommen. Ich sah ihn in der mit rotem Licht oder Feuer gefüllten Tunnelröhre verschwinden und immer kleiner werden.
    Dabei hörte ich noch den Schrei, der aber verwehte, weil die Dimension der Finsternis ihren Diener wieder aufgenommen hatte.
    War es das Ende?
    Ich drehte mich um. Die Hälfte schaffte ich, als die andere Kraft sich über mich hermachte.
    Urplötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Meine Beine wurden in die Höhe gerissen, ich wollte noch schreien, aber etwas drängte sich in meinen offenen Mund und raubte mir den Atem.
    Ich schaute auch nicht mehr hoch auf das Siegel, sondern befand mich direkt davor und waagerecht liegend in einer Höhe.
    Im nächsten Augenblick bekam ich den Schub. Die unheimliche Kraft rammte mich hinein in den Tunnel der Zeiten, der mich regelrecht verschlang. Es gelang mir noch, meinen Kopf zu drehen und das Stück zurückzublicken, durch das ich bisher gerast war.
    Die unheimliche Kraft hatte nicht nur mich erfasst, auch die verbrannten Gestalten wurden durch den Zeitentunnel aus der Vergangenheit herauskatapultiert.
    Wohin?
    Mein Gedanken-Apparat war durch irgend etwas überlagert. Ich konnte kaum noch denken, aber ich spürte plötzlich etwas.
    Kälte - und Nässe!
    Dann tauchte ich auf…
    ***
    Suko wusste, wie man sich in Situationen wie der, die sie erlebten, behauptete. Man durfte alles, nur nicht die Nerven verlieren. Zwei Soldaten achteten darauf, dass die Scheinwerfer auch weiterhin funktionierten und die Wasserfläche um das Schiff herum stets sicher ableuchteten.
    Gleichzeitig behielt Suko auch das Schiff im Auge, das dort, wo John Sinclair verschwunden war, in einem grellen Licht stand und plötzlich von einer gewaltigen Wucht zerrissen wurde, so dass die Trümmer sich explosionsartig innerhalb der See verteilten.
    Gleichzeitig brach auch das Licht zusammen. Der dunkle Schleier des tiefen Meeres verdeckte gnädig das zerstörte Schiff.
    Nur die Zombies nicht.
    Sie wurden nach wie vor von den sich drehenden Scheinwerfern erfasst und glichen sich sehr gut dem Lauf und dem Spiel der Wellen an, die sie immer näher an ihr Ziel heranbrachten.
    Sie ließen sich tragen. Noch immer paddelten sie in der Strömung mit, so dass sie nicht abgetrieben wurden. Die Männer konnten sich schon jetzt ausrechnen, wann der erste Untote gegen die Bordwand prallen würde.
    Suko hatte noch keinen Schießbefehl gegeben. Er, der die Verantwortung trug, hastete zum Heck des Schiffes, wo die Tauchplattform noch immer ausgefahren war.
    Dort blieb er breitbeinig stehen, um das Spiel der Wellen durch seine Bewegungen auszugleichen.
    Noch tat sich nichts. Die trieben noch ein Stück entfernt. Suko hielt sich mit dem Schießen zurück. Erstens war die Entfernung relativ groß, zum zweiten gestaltete es sich als schwierig, einen der Zombies bei diesem tanzenden Wellengang zu treffen.
    »Wollen Sie nicht endlich etwas tun?« schrie Taylor plötzlich.
    »Nein, wir warten.«
    Taylor fluchte, griff aber nicht weiter ein. Er stellte sich neben Suko hin und schaute auf einen Zombie, der vom Strahl des Scheinwerfers in dem Augenblick erfasst wurde, als ihn ein Wellenkamm in die Höhe hob und gegen das Schiff trieb.
    Die Welle war sehr hoch. Sie hätte sogar die Plattform überspült und den Zombie darauf geschoben.
    Das wollte er
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