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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen
Autoren: Jason Dark
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der Anführer hart. »Du hast ihn nie getroffen. Du warst nie oben in seinem Schloss. Das kann alles nicht stimmen. Der König hat dir nichts gesagt, glaub mir.«
    »Willst du es darauf ankommen lassen?«
    Er zuckte zusammen. Sein etwas flach wirkendes Kinn ruckte dabei vor.
    Es sollte wohl ein Zeichen der Entscheidung sein. »Ja, wir werden es darauf ankommen lassen. Baal hat uns die Kraft gegeben, und er wird uns nicht im Stich lassen.«
    »Wie du meinst!«
    Der Anführer hob seine grüne Säbelwaffe. Ich wusste, dass es schon der Beginn des Zeichens war, mich zu vernichten. Deshalb musste ich alles auf eine Karte setzen.
    Bevor der Arm wieder nach unten fahren oder die Waffe gegen mich zielen konnte, rief ich mit lauter und deutlicher Stimme die alles entscheidende Formel, wobei ich hoffte, das Kreuz ebenfalls noch aktivieren zu können.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Selten war ich auf eine Reaktion so gespannt gewesen, wie in dieser langen, tödlichen Nacht…
    ***
    Der weise König Salomo hatte seinen Namen nicht zu Unrecht erhalten, denn was er in die Hand genommen hatte, das klappte auch. Er hatte von der Formel gewusst, von dem Kreuz wohl nichts, dann hätte er schon in die Zukunft schauen müssen, aber die uralte Formel war ihm bekannt gewesen.
    Und sie aktivierte nicht nur mein Kreuz, sondern in diesem Fall das Heilige Feuer.
    Es war eine Szene, wie ich sie nie mehr in meinem Leben vergessen würde. Man konnte sie mit den Eigenschaften schrecklich, überraschend und schockierend bezeichnen, denn die zerstörerische Wucht der Formelkraft kam über Baals Diener.
    Zwischen uns jagte eine breite Flammenwand in die Höhe, die als zuckende, heiße Mauer blieb und sich noch mehr verbreitete, denn die Öldämpfe unterhalb der Höhlendecke brannten ebenfalls.
    Aus dieser Hölle kam niemand lebend heraus.
    Auch ich hätte dies nicht geschafft, wenn ich nicht der Träger des Kreuzes und der Rufer der Formel gewesen wäre. So aber produzierte ich die Flamme der Vernichtung, die zu einer immensen Feuersbrunst angewachsen war und furchtbar unter den Götzen-Dienern aufräumte.
    Obwohl das Feuer keinen Luftstrom bekam, fauchte es, als würde ein Orkan in die zuckende Brunst hineinfahren.
    Es heulte, es pfiff, die Flammen tanzten einen gespenstischen Reigen, ohne dabei die verzehrende Hitze eines normalen Feuers abzustrahlen.
    Sie besaßen einen völlig normalen, rotgelben Schein, in den aber wie von unten nach oben stoßende Blitze die grünen, gläsernen Klingen der Säbel hineinstachen.
    Sie prallten gegeneinander, als sich die Diener des Götzen torkelnd bewegten, sie klebten zusammen, weil sie im magischen Feuer schmolzen, und ich hörte die fürchterlichen Schreie der brennenden Baal-Anbeter.
    Das Feuer fraß!
    Es erfasste alles an ihnen. Die Kleidung, die Haut, die Gesichter, ich konnte zuschauen, wie die tanzenden Finger die Haut schwärzten, wobei mir urplötzlich die Erinnerung kam.
    Wie war das noch in Liverpool gewesen?
    Ich dachte an den gefährlichen Amokläufer, der Menschen getötet hatte und dessen Aussehen identisch war mit diesen schrecklichen, allmählich verkohlenden Gestalten.
    Da war die Verbindung!
    Ja, der Mörder stammte aus dieser Zeit. Er hatte von der Hölle Salomos gesprochen, die er und ich nun hier in der Vergangenheit erlebten. Es war die Feuerhölle gewesen, in der ich wie ein Fels in der Brandung stand und von den Heiligen Flammen umtanzt wurde, ohne dass sie meine Haut auch nur ankratzten.
    Ich widerstand der Brunst!
    Während es um mich herum toste und brauste, Schreie aufklangen und die Götzen-Diener zusammenbrachen, stand ich da und hielt mein Kreuz in der Hand. Über die wankenden Flammengestalten schaute ich hinweg auf das fast zerstörte Siegel des weisen Salomo.
    Noch immer schaute aus ihm der grässliche Kopf des Panthers hervor.
    Sein Fauchen vermischte sich mit der übrigen Geräuschkulisse. Er tat nichts, er schaute, er lauerte, aber ich wollte auch ihn zerstören.
    So ging ich vor.
    Das Kreuz in der Rechten haltend und mich auch nicht um die zusammenbrechenden Teufels-Diener kümmernd, die jetzt sogar gegen mich prallten und sich an mich festklammern wollten, aber keine Kraft mehr besaßen, denn sie brachen wieder zusammen.
    Mein Weg war vorgezeichnet. Ich hatte kaum die ersten Schritte zurückgelegt, als ich eine Stimme hörte, die nur ich vernehmen konnte, weil sie allein in meinem Kopf aufklang.
    »Nur wer die Formel kennt und das Zeichen der fernen
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