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0447 - Der Terraner und der Gläserne

Titel: 0447 - Der Terraner und der Gläserne
Autoren: Unbekannt
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dem großen Gebäude haben die Bestien mit einer Zeitmaschine experimentiert. Ich mußte ihnen wegen meiner Kenntnisse oft helfen. Als ihr Gefangener genoß ich deshalb Vorzüge."
    Ich nickte. Wir rannten los. Der Boden vibrierte unter unseren Füßen. Der Himmel nahm eine seltsame Farbe an. Die Wolken quirlten durcheinander, als würden sie von einem mächtigen Orkan erfaßt.
    Ich war froh, daß ich meinen Schutzanzug trug, denn ich befürchtete, daß Uleb Ijeden Augenblick seine Atmosphäre verlieren würde.
    Ich litt noch immer an den Folgen der Paralyse, aber die Angst trieb mich voran. Der Gurrad erreichte den Eingang des Gebäudes vor mir. Auf der anderen Seite des freien Platzes standen ein paar riesige Bestien. Sie schienen nicht zu wissen, was sie tun sollten, denn sie starrten bewegungslos in den Himmel.
    „Keine von ihnen wird überleben!" schrie der Gurrad triumphierend. „Das ist mehr, als ich je zu hoffen wagte."
    Der Haß veränderte seine Stimme. Ich fragte mich entsetzt, was er in der Gefangenschaft der Bestien alles durchgemacht hatte.
    „Können wir nicht noch ein paar Gohks retten?" fragte ich den gurradschen Hyperphysiker.
    „Enemy hat sich schon in eine Nova verwandelt", erwiderte er.
    „Für solche Rettungsaktionen ist jetzt keine Zeit mehr."
    Voller Bedauern dachte ich an die eichhörnchenähnlichen Wesen, die nun zusammen mit den Bestien in dem von den Okefenokees entfachten Sonnenfeuer umkommen würden.
    Wir erreichten den Eingang der gigantischen Forschungsstation.
    Glücklicherweise kannte sich der Gurrad genau aus, so daß wir keine Zeit zur Orientierung zu verlieren brauchten. Der Vorraum war verlassen und dunkel. Ich hielt mich dicht hinter meinem Begleiter. Aus der Ferne erklang der Lärm einer fürchterlichen Explosion. Auf Uleb Ibegann die Apokalypse.
     
    *
     
    Plötzlich wurde es hell. Das Dach war an einer Stelle aufgebrochen und gab den Blick auf den brennenden Himmel frei.
    Ich stieß ein irres Lachen aus.
    „Wir schaffen es nicht!" schrie ich. „Es ist aussichtslos."
    Trotzdem rannte ich verbissen weiter. Wir gelangten in eine große Halle, deren Mittelpunkt ein trapezförmiges Gebilde war.
    „Das ist die Zeitmaschine!" rief der Gurrad. „Die Bestien haben sie noch nicht erprobt, aber wir sollten trotzdem einen Versuch riskieren. Eine Reise in die Vergangenheit ist immer noch besser als ein Tod in den Flammen."
    Auf der anderen Seite tauchten ein paar Bestien auf. Sie waren bewaffnet. Noch hatten sie uns nicht entdeckt.
    Ich sprang durch den großen Einstieg ins Innere der Maschine.
    Mein Atem klang keuchend. Der Gurrad war neben mir und machte sich an den Hebeln zu schaffen.
    „Ich muß noch einmal hinaus", sagte er. „Die Hauptschaltung..."
    Ich wollte ihn festhalten, denn draußen näherten sich die Bestien, die offenbar ebenfalls mit Hilfe der Zeitmaschine die Flucht ergreifen wollten.
    Der Gurrad riß sich los.
    Wenige Sekunden später blitzte es draußen auf. Der Gurrad schrie. Die Bestien hatten ihn entdeckt und schössen auf ihn.
    Ich wollte die Maschine verlassen und meinem neuen Freund helfen.
    Doch es war zu spät.
    Der Gurrad hatte offenbar die Hauptschaltanlage erreicht.
    Um mich herum löste sich alles auf, und ich stürzte der Vergangenheit entgegen. Seltsamerweise kam ich nicht in der Zeitmaschine auf Uleb Izu mir, sondern in einem Raum innerhalb einer fremden Station, die auf einer Insel mitten in einem kochenden Asphaltsee lag. Ich vermutete, daß ich mich auf der Erde befand.
    Bevor ich mich in allen Räumen umsehen konnte, erschienen ein paar Roboter, die mir erklärten, daß ich von einem Zeitläufer angepeilt und eingefangen worden sei. Es wäre dringend nötig, mich zu untersuchen. Sie schleppten mich in einen Transmitter, durch den ich in die Station auf Titan gelangte.
    Dort traf ich mit dem Oproner zusammen, der auf ähnliche Weise auf dem sechsten Saturnmond gelandet war.
    „Wrrrarum schreist du so, Terraner?" Merkosh beugte sich über mich und schüttelte mich. „Wrrrenn du so wrrreitermaehst, wrrrerden dich die Fremden noch hören."
    Ich schlug die Augen auf. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich mich in der realen Umgebung zurechtfand. Mein Traum war mir in allen Einzelheiten in Erinnerung geblieben.
    Zitternd griff ich nach dem Arm des Frequenzwandlers.
    „Ich erinnere mich jetzt an alles, Gläserner. Ich weiß, wer ich bin und wie ich hierher gekommen bin. Ich habe davon geträumt."
    Merkosh bog seinen Hals nach hinten.
    „Dann
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