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0447 - Der Drachen-Meister

0447 - Der Drachen-Meister

Titel: 0447 - Der Drachen-Meister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurück aus dieser Welt, über die er keine Kontrolle mehr hatte, in die Welt, die zu wirklich war als daß er sie allein beherrschen konnte.
    Doch er steckte schon zu tief drin, war Gefangener seines Ich. Und die Echse Ailita kam mit ihm…!
    ***
    Pascal Lafitte war gekommen. Er wirkte etwas desorientiert. Aber im gleichen Moment, in dem er Sid Amos sah, verflog diese Wirkung wieder. Er war frei geworden. Das war eine Grundvoraussetzung dafür, daß Amos’ Plan klappte. Lafitte durfte keiner schwarzmagischen Beeinflussung unterliegen.
    Der junge Franzose sah den Ex-Teufel grübelnd an. »Kann es sein, daß wir uns schon einmal gesehen haben?« fragte er nachdenklich.
    »Vielleicht«, erwiderte Amos. »Nennen Sie mich Mossadi, Monsieur Lafitte. Sie sind mit Professor Zamorra befreundet, nicht wahr?«
    »Vielleicht. Was wollen Sie, Mossadi? Ihr Name klingt orientalisch, aber Sie sehen nicht wie ein Araber aus.«
    »Namen sind Schall und Rauch. Aber ich bin sicher, daß mein alter Freund Zamorra etwas mit meinem Namen anfangen kann. Ich möchte Sie um Hilfe bitten, Monsieur Lafitte.«
    »Wobei? Wenn Zamorra Ihr alter Freund ist, warum brauchen Sie dann mich?«
    »Ich möchte mit jemandem sprechen, der momentan zu Gast im Château Montagne ist«, sagte Amos. »Dieses Gespräch kann aus bestimmten, Zamorrâ bekannten Gründen nicht im Château stattfinden. Bitten Sie ihn, seinen Gast zu mir zu senden.«
    »Irgend etwas stimmt da doch nicht, Mossadi«, sagte Lafitte. »Bitte, rufen Sie ihn doch an. Warum soll ich vermitteln? Was ist, wenn Sie gar kein Freund Zamorras sind?«
    Sid Amos lächelte.
    »Nennen Sie ihm meinen Namen«, bat er. »Er wird wissen, wer ich bin. Dann klärt sich alles. Tun Sie mir bitte den Gefallen. Es soll nicht Ihr Schaden sein. Ich zahle Ihnen für diese Dienstleistung einen Betrag, dessen Höhe Sie selbst festsetzen können.« Er zog ein Scheckheft aus der Tasche, nahm ein Formular heraus und unterschrieb es blanko. »Bitte, Monsieur Lafitte…«
    »Und wer garantiert mir, daß dieser Blankoscheck gedeckt ist?«
    »Rufen Sie die Bank an«, sagte Amos. »Jetzt, sofort, wenn Sie wollen. Auch die Kosten für das Gespräch übernehme ich.«
    Lafitte schüttelte den Kopf.
    »Behalten Sie Ihr verdammtes Geld, Mossadi.«
    »Sie lehnen also ab?«
    »Nein. Ich werde den Professor von Ihrer Bitte unterrichten. Schließlich ist es seine Sache, wen er empfängt und wen nicht. Ich verstehe nur nicht, weshalb Sie das nicht selbst regeln.«
    »Ich möchte mit Ihnen zum Château fahren«, sagte Amos. »Ich möchte dort mit Zamorras Gast sprechen - unmittelbar vor seiner Tür, so daß der Gast sich sofort hinter das Schutzfeld zurückziehen kann, wenn ihm eine Gefahr droht.«
    Lafitte atmete tief durch. »Davon wissen Sie?«
    »Natürlich.«
    »Gut. Ich weiß zwar nicht, wer dieser Gast ist, mit dem Sie reden wollen… aber Zamorra soll entscheiden. Kommen Sie. Wir fahren hinauf. Jetzt, sofort!«
    »Genau das«, lächelte der Ex-Teufel, »habe ich mir gewünscht.«
    ***
    Aus dem Nichts erschien Julian.
    Er materialisierte einfach. Zamorra zuckte zusammen. Er sah, wie sich um Julian Peters herum eine fremde Welt zeigte, die sekundenlang das Zimmer überlagerte. Gleichzeitig wußte er, daß jene fremde Welt nicht real war. Sie verschwand auch sofort wieder. Die Personen, die Gegenstände, der Hintergrund… es verschwamm alles so schnell, wie man einen Traum vergißt, wenn man erwacht.
    Aber Julian, der diesen Traum verließ, blieb.
    Und auch die Echse blieb, dieses große, schuppige Reptil, das von einem Moment zum anderen das gesamte Zimmer ausfüllte.
    Mit einer Verwünschung wich Robert Tendyke zurück. Dabei streckte er die Hand aus, bekam Julians Schulter zu fassen und zog ihn mit sich. Er prallte dabei gegen Zamorra, schob auch ihn mit sich aus der Gefahrenzone.
    »Nein«, stöhnte Julian auf. »Nein, es ist nicht möglich! Zurück! Geh zurück! Verwandle dich! Verschwinde, du kannst nicht hier sein, du kannst hier nicht existieren!«
    Die große Echse, die im Zimmer kaum wirklich Platz fand, gab einen klagenden Fauchlaut von sich.
    Sie wurde materiell stabil. Die schemenhafte Umgebung, die mit Julian und ihr in diese Dimension eingebrochen war, löste sich auf. Sie machte der normalen Welt des Zimmers wieder Platz. Doch die Echse zertrümmerte bereits mit ihrem Schwanz und dem massigen Körper einen Teil der Zimmereinrichtung.
    Zamorra versuchte das Amulett einzusetzen, um die Echse damit abzuwehren. Doch
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