Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Oberst.
    „Möglichst bald", sagte der Cappin.
    Lordadmiral Atlan musterte das Mädchen.
    „Ich weiß nicht, was Ovaron meint", erklärte Merceile. Heute, so schien es Cascal nach der gestrigen Unterhaltung in der kleinen Bar, betrachtete sie beide Männer, Ovaron wie Rhodan, mit anderen Augen.
    Ovaron beherrschte einen Moment lang die Szene. Er sagte ruhig, indem er alle Anwesenden musterte: „Sie wissen, daß ich sozusagen zwei getrennte Verstandeskreisläufe habe, diese Tryzom-Angelegenheit, wie es unser spöttischer Freund Joaquin auszudrücken pflegte.
    Ich habe auf diesem Einsatz, hier auf dem dritten Planeten wie auch im Todessatelliten eine Menge Beobachtungen gemacht. Auf Grund dieser Beobachtungen konnte ich neue Erkenntnisse gewinnen.
    Der Großadministrator rückte seinen Sessel von der Tischplatte zurück und sagte zurückhaltend: „Und aus diesen Erkenntnissen hat sich ein Plan geformt?"
    Ovaron antwortete: „Jawohl. Ein noch nicht ganz ausgereifter, aber tragfähiger Plan.
    Auf alle Fälle müssen wir wieder in die Vergangenheit. Und wenn möglich auch mit dem alten Team - wir sind inzwischen hervorragend aufeinander eingespielt."
    Rhodan überlegte.
    Dieser Plan schien typisch für einen Cappin zu sein, für einen Mann, dessen Fachgebiet so kompliziert war, daß sich Ovaron höchstens mit Geoffry Abel Waringer darüber verständigen konnte.
    Sextadim-Navigator ... ein Begriff, der eine wissenschaftliche Disziplin umfaßte, die von keinem Terraner begriffen werden oder gar wahrgenommen werden konnte.
    Die Fragen blieben offen.
    Wie weit sollte die Reise in die Vergangenheit gehen? Welche kulturelle Schnittlinie würde man treffen?
    Welcher Zeitraum sollte überwunden werden?
    Galbraith Deighton stand auf, schob seinen Sessel zur Seite und sah auf die Uhr.
    „Ich habe zu arbeiten", sagte er. „Ich darf annehmen, daß bis zum Morgen des neunten Juni meine Anwesenheit in diesem Raum nicht erforderlich ist?"
    Rhodan schüttelte leicht den Kopf.
    „Außerdem bin ich natürlich jederzeit erreichbar", versicherte der Chef der Solaren Abwehr und verabschiedete sich.
    Atlan sagte zu Rhodan: „Wir haben noch einige Dinge zu besprechen. Was haben Sie vor, Ovaron?"
    Ovaron erklärte zögernd: „Ich werde mich mit meinen Plänen beschäftigen. Da ich genügend Platz und Unterstützung habe, werde ich Sie in den nächsten Tagen mit einer ziemlich aufregenden Sache konfrontieren."
    Merceile erhob sich entschlossen und sagte mit Nachdruck: „Ich werde Ovaron helfen."
    Cascal schaute zu dem Cappinmädchen hinüber. Sie sah seinen prüfenden Blick und wurde verlegen.
    Cascal grinste.
    „Ich habe angenehmere Dinge vor", sagte er. „Ich werde mir die Hauptstadt dieses Planeten ansehen. In angenehmer Begleitung."
    „Einverstanden", sagte Rhodan. „Ich kann Sie jedenfalls im Hotel erreichen."
    Die Männer schüttelten sich die Hände.
    Aber die kurze, aufgelockerte Stimmung konnte keinen täuschen.
    Sie hatten mit einem geradezu abwegigen Aufwand nichts erreicht.
     
    *
     
    Cascal überquerte die breite Straße und wich einem Gleiter der Verkehrspolizei aus, der entlang der Bordsteinkante dahinraste und einige Vögel aufscheuchte. Cascal schrie etwas, das wie „Doofe Bullen!" klang und ging relativ vergnügt weiter.
    Er blieb auf der einundzwanzigsten Stufe stehen und zündete sich eine Zigarette an. Dann suchte er sich oberhalb der langen Treppe auf der Terrasse einen freien Tisch, nahm Platz, und setzte sich die Sonnenbrille auf.
    Hier, im Umkreis der Administration, herrschte noch der gute alte Stil; man verwendete menschliche Kellner.
    Cascal wartete die vorgeschriebene Zeit und gab dann die Bestellung auf.
    „Brunch", sagte er.
    „Wie bitte?"
    „Breakfast und Lunch zusammen", sagte er und zählte an den Fingern auf, was er zu essen gedächte. Der Kellner notierte mit seinem winzigen elektronischen Gerät und ging weg.
    „Nett haben die es hier", sagte Cascal zufrieden, lehnte sich zurück und ließ die Sonne auf sein Gesicht scheinen.
    Nach zwanzig Minuten kam der Kellner und schob eine schwebende Platte mit wärmehaltenden Einsätzen vor sich durch die Luft.
    „Danke", sagte Joaquin und sah zu, wie der Kellner servierte.
    Dann begann er zu essen.
    Eine Stunde später zahlte er eine ziemlich hohe Rechnung, die auf Spesen ging. Auch dieser Betrag war vom Steuerzahler aufgebracht worden, der die Ausgaben für das Projekt Vergangenheit bestritt. Cascal hatte nicht die Spur eines schlechten Gewissens,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher