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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
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müde sei, um heute noch überlegen zu können. Er verabschiedete sich, und als sie alle unter dem Schiff in die Gleiter stiegen, blieben Cascal und Merceile zufällig zurück. Sie standen nebeneinander.
    „Oberst Cascal?" fragte das Cappin-Mädchen leise. Cascal drehte den Kopf. „Ja?"
    „Wie spät ist es?"
    Cascal sah verwundert auf die Uhr: es war zwanzig Minuten nach ein Uhr. Er sagte er ihr. Zögernd erklärte Merceile: „Ich fürchte, ich kann nicht einschlafen. Außerdem bin ich hungrig. Und drittens kenne ich in dieser Stadt niemanden außer einigen Leuten, von denen ich nicht einmal die Adressen weiß. Sind Sie sehr müde?" Cascal schüttelte den Kopf und antwortete: „Nicht so müde, als daß ich nicht mit Ihnen essen gehen würde.
    Fahren wir hinaus nach Atlan Village."
    Ein Gleiter wartete auf sie, ein schweres Modell der Hafenverwaltung. Cascal winkte ihn herbei und setzte sich neben Merceile auf die Rücksitze. „Wohin, Oberst?"
    Cascal zog die Zigarettenpackung aus der Tasche.
    „Atlan Village", halten Sie einfach dort, wo Sie. die meisten Menschen sehen, ja?"
    Etwas verwundert gab der Fahrer zur Antwort: „Selbstverständlich." Der Gleiter verließ den Raumhafen und fuhr in scharfem Tempo die Thora-Road entlang, die in einer Geraden die beiden Raumhäfen miteinander verband und an dem riesigen Gelände der Universität von Terrania vorbeiführte.
    Inzwischen wirkte sich die Zurücknahme des Alarms wieder aus.
     
    *
     
    Zuerst hatte wegen des einfliegenden Riesenraumschiffes die Erde den Paratronenschutzschirm abgeschaltet, der den Planeten umgeben hatte.
    Das Signal war der Anfang für eine Massenbewegung, die der entsprach, die vom Alarm ausgelöst worden war. Jetzt lief sie rückwärts ab. Die Menschen gingen zurück in ihre Wohnungen, soweit erforderlich, an ihre Arbeitsstätten.
    Die Straßenbeleuchtung ging wieder an, und hellerleuchtete Wohnungen nahmen den Druck der Dunkelheit hinweg. Die Stadt in der Gobi wurde wieder zu einem Mehrfachkreis voller Licht, Farben und Bewegungen.
    Auch die anderen Planeten kehrten in die normale Situation des Lebens zurück.
    Fünfundzwanzig Milliarden Menschen bewegten sich wieder.
    Aber die Angst vor dem Verhängnis, das der Sonnensatellit auslösen konnte, war geblieben.
     
    *
     
    Sie waren in der kleinen Bar fast die einzigen Gäste.
    Unaufdringlich leise eingestellte Musik kam aus den Lautsprechern. Die Bar war Teil einer gewaltigen Brückenkonstruktion, die sich elegant über die Mündung einer breiten Straße spannte, genau vor einem Platz voller Menschen, Geschäfte, Lichter und den Eingängen von Vergnügungseinrichtungen. Merceile und Cascal saßen an der gläsernen Wand, die bis zur Höhe der Tischplatte herabgelassen war.
    Vor ihnen standen Gläser und Getränke. Cascals Zigarette schwelte im Aschenbecher.
    „Fühlen Sie sich jetzt etwas besser?" fragte er vorsichtig.
    Das Mädchen wollte etwas von ihm wissen. Was es war, ahnte er nicht, er wußte nur, daß sie bald zu sprechen anfangen würde.
    Er durfte sie nicht drängen.
    „Ja, natürlich. Danke! Das Essen war ausgezeichnet", sagte Merceile und lächelte ihm flüchtig zu.
    Cascal nickte und sagte ironisch: „Ich freue mich, daß im Rahmen meines Dienstvertrages auch die Betreuung exotischer Gäste vorgesehen worden ist."
    „Wie meinen Sie das?" fragte das Mädchen.
    „So, wie ich es sagte", erwiderte er diplomatisch.
    Unter ihnen flutete der Verkehr, bewegten sich unzählige Menschen. Es hatte den Anschein, als ob die während des Alarms aufgestaute Energie sich hier austoben wollte.
    „Mich würde interessieren", sagte Merceile und drehte nervös eine Strähne ihres kupferfarbenen Haares zwischen den Fingern, „was Sie von uns denken."
    Cascal betrachtete sie aufmerksam: „Von wem? Von den Cappins?"
    Merceile sagte: „Nur von zwei Cappins. Von Ovaron und mir."
    Cascal zögerte eine Weile, dann sagte er nachdenklich: „Nun, ich bin erst einige Tage mit Ihnen zusammen gewesen, aber natürlich unter erheblich erschwerten Bedingungen. Ich habe den Eindruck, als ob gerade Sie beide in der Lage, wären, zu guten Freunden der ... hm ... terranischen Rasse zu werden."
    Während Merceile darüber nachdachte, schaute sie hinunter auf die Farben und die Gruppen der Menschen.
    „Wir haben in Ihren Augen versagt, nicht wahr?" fragte sie dann etwas lauter.
    Cascal lachte kurz auf.
    „Wenn etwas versagt hat, dann war es Geoffry Abel Waringers famoses Sextagonium", meinte
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