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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
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daß dies ein Umstand war, den keiner von uns ahnen konnte", sagte Waringer.
    Joaquin Manuel Cascal, der nur wenige Stunden geschlafen hatte und unausgeschlafen stets etwas mürrisch war, hob die Hand.
    „Ja?" fragte Waringer.
    „Verzeihen Sie, Professor Waringer", sagte Cascal halblaut und konzentriert, „Ich habe nicht vor, Sie zu beleidigen, oder Ihren Ruf anzuzweifeln. Aber man kennt heutzutage doch die Zerfallszeiten sämtlicher Elemente, auch der Transurane ... ist niemand aus Ihrem Mitarbeiterstab auf den Einfall gekommen, die Dauer der Sextagoniumstabilität nachzumessen oder meinetwegen nachzurechnen?"
    Waringer schüttelte den Kopf und antwortete ganz einfach: „Nein."
    Lordadmiral Atlan richtete seine rötlich schimmernden Augen auf den zwei Quadratzentimeter großen Baustein, der zwischen ihnen auf dem Tisch lag und fragte: „Eine deutliche Antwort, der nichts mehr hinzuzufügen ist. Wie lange dauert es, bis Sie dieses Teil nachbauen können?"
    Waringer zog einen Block mit Berechnungen aus seiner Tasche und las ab.
    „Zwanzig Tage. Vermutlich kann ich es sogar in kürzerer Zeit schaffen."
    Plötzlich sagte Ovaron laut und deutlich: „Was bisher besprochen worden ist, kann das Problem nicht lösen. Selbst wenn Professor Waringer das Schaltelement in zwanzig Minuten herstellen könnte, ist es sinnlos. Sparen Sie sich den Aufwand und die Kosten."
    Eine Stille entstand, in der sich alle Gesichter dem Cappin zudrehten.
    „Wie meinen Sie das?" fragte der Arkonide und beugte sich gespannt vor. Er atmete schwer.
    „Es ist deshalb sinnlos", erläuterte Cappin schroff, „weil es weder Merceile noch mir möglich ist, jemals wieder den Sonnensatelliten als Pedopeiler zu benutzen."
    Rhodan fragte: „Sie können nicht hinein - oder wollen Sie nicht hinein?"
    Merceile übernahm die Antwort.
    „Wir wollen nicht hinein. Das wäre Selbstmord."
    „Selbstmord?" fragte Deighton entgeistert. „Das müssen Sie erklären, Ovaron."
    Ovaron nickte bereitwillig und sagte halblaut, etwas weniger schroff als vorher: „Es ist uns unmöglich gemacht worden ... nein, das ist nicht richtig ausgedrückt. Unsere Individualimpulse sind der Positronik bekannt. Sie hat uns, nicht zuletzt wegen des Gefechtes, als Verräter katalogisiert. In dem Augenblick, in dem wir versuchen würden, den Satelliten zu betreten, würden wir von den Robots vernichtet werden, kaum, daß wir aus dem Pedomaterialisator heraustreten."
    Wie das einzige Beweisstück eines Gerichtsverfahrens lag das Schaltelement in der Mitte des Tisches. Immer wieder zog es magisch die Blicke der Versammelten auf sich.
    Rhodan zog das Fazit der letzten Bemerkungen.
    „Also - Waringer braucht das Schaltelement nicht anzufertigen.
    Wir sparen dadurch Aufwand und das vergleichsweise kostbare Sextagonium.
    Unsere beiden Freunde können ihre kostbare Fähigkeit bei der Beseitigung der Gefahr nicht mehr anwenden - es würde ihren Tod bedeuten, wenn sie den Satelliten betreten.
    Dieser Weg ist uns also auch versperrt.
    Ich muß gestehen - ich kenne keinen Weg. Keine Möglichkeit, uns der Gefahr zu erwehren."
    Ovaron schien in der vergangenen Nacht eine entscheidende Wandlung durchgemacht zu haben. Seine Niedergeschlagenheit in den Stunden um Mitternacht war wie weggewischt. Er strahlte Selbstsicherheit und Zuversicht aus.
    „Sie wissen nichts, Sir?" fragte er.
    „Nein", sagte der Großadministrator. „Ich habe zwar in der vergangenen Nacht daran gedacht, Takvorian einzusetzen - ihn zu bitten, uns zu helfen. Er könnte beispielsweise die Schaltungen der Positronik so sehr verlangsamen, daß Sie, Ovaron, nicht getötet werden könnten."
    Atlan bemerkte: „Das wäre eine Idee. Aber in der Durchführung zu riskant, Perry."
    Rhodan sprach unbeirrt weiter.
    „Oder er könnte sie so sehr beschleunigen, daß die Positronik dadurch zerstört oder vorübergehend außer Funktion gesetzt wird", schloß Rhodan.
    Ovaron schüttelte energisch den Kopf.
    „Beide Pläne sind attraktiv, aber zu gefährlich, zu riskant. Dabei mache ich nicht mit."
    „Aber wir müssen etwas unternehmen!" rief Rhodan.
    Cascal schloß sich an.
    „Und zwar möglichst schnell", sagte er halblaut.
    „Das liegt nicht nur bei mir", sagte Ovaron. „Eines ist sicher. Eine weitere Reise in die Vergangenheit ist unerläßlich."
    Joaquin Manuel Cascal schnappte entgeistert nach Luft.
    „Höre ich recht?" fragte er laut.
    Ovaron lächelte amüsiert.
    „Sie hören recht."
    „Wann?" fragte der
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