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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt
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Fäuste vor. Ich fiel mit meinem ganzen Gewicht auf das Girl.
    Sicherlich quetschte ich ihr auf diese Weise schlimmstenfalls ein paar Rippen, aber ich klemmte auch den Körper mit meinem Gewicht auf dem Sockel fest.
    Gleichzeitig trafen meine Fäuste McRane und warfen ihm den Kopf in den Nacken. Er hatte immer noch eine gute Chance, Renée und mich aus dem Fenster zu stürzen, aber die Fausthiebe veranlaßten ihn, den entscheidenden Fehler zu machen.
    Er ließ das Mädchen los, hatte seine Kohlenschaufelhände zu Fäusten geballt und hieb damit nach mir. Zum Glück traf er nur meine Schulter. Ich ließ mich ein wenig zurückfallen.
    Dann nutzte ich die richtige Sekunde. Mit einer Flic-Flac-Bewegung schnellte ich auf die Füße — weg von dem Mädchen, das für die Dauer einer Sekunde dem Zugriff des Gangsters ausgesetzt war.
    Bevor McRane den Wechsel der Situation begriff, schlug ich aus dem Stand heraus. Der Gangster flog zurück.
    Ich griff nach Renée Duval. Sie war ohnmächtig geworden, und das war ungefähr das Beste, was ihr in dieser Situation passieren konnte. Ich zog sie vom Fenster weg und schleuderte sie mit einer kleinen Drehung in den Raum hinein. Sie rollte über den schäbigen Teppich.
    Meine Faustschläge hatten den Gorilla nicht ausgeschaltet. Er war im Begriff, sich wieder aufzurichten. Ich war nicht mehr in der Lage, zu verhindern, daß er die Pistole zog.
    Ich trat zu. Das Schießeisen wirbelte durch das glaslose Fenster.
    Aber dann war McRane an der Reihe. Er ließ seinen riesigen Körper nach vorn fallen. Er krachte auf mich herunter wie ein gefällter Baum. Es kam mir vor, als läge eine Dampfwalze auf mir. Ich versuchte ein paar Tricks, ihn loszuwerden, aber ich konnte wenig gegen ihn unternehmen.
    Plötzlich richtete er sich auf. Seine Pranken schlossen sich um meinen Hals. Ein Knie stemmte er auf meine Brust. Er ließ ein wildes triumphierendes Knurren hören.
    Vor meinen Augen tanzten Sterne. Der Luftmangel drohte, mir die Adern zu sprengen.
    Wie schwarze Wellen wehten die ersten Anzeichen der Ohnmacht über mich hin. Unter Aufbietung meiner ganzen Willens zwang ich mich, klar zu sehen. McRane kniete über mir, ein höllisches Grinsen im Gesicht. Mit letzter aufbäumender Kraft wälzte ich mich herum. Sekundenlang nahm ich Maß. Dann saß mein Haken.
    Als ich wieder denken konnte, lag Blacks Gorilla reglos neben mir.
    Ich stand auf, entdeckte auf dem Tisch ein Telefon und torkelte darauf zu. Ich wählte die Nummer des Hauptquartiers.
    »Schickt ein Radiocar!« lallte ich und nannte die Adresse. »Alarmiert Phil!«
    Phil war als erster zur Stelle. Wenig später kamen die Leute vom Streifenwagen. Der bewußtlose McRane wurde sofort abtransportiert. Er sollte auf der Wache vernommen werden, sobald er wieder zu sich gekommen war.
    Phil und ich bemühten uns um Renée Duval. Wir holten Writers Freundin aus ihrer Ohnmacht. Als sie die Augen aufschlug, sah ich, daß ihr Blick eine merkwürdige Starrheit zeigte.
    Diese Starrheit ist charakteristisch für Menschen mit einer kräftigen Portion Rauschgift im Blut. Ich wußte, daß die Giftwirkung den Schock dämpfte, den die Frau ohne Zweifel erlitten hatte. Solange würde sie auf Fragen noch reagieren.
    Ich täuschte mich nicht. Sie antwortete prompt und sogar mit einer gewissen Gleichgültigkeit, als würde sie von den Ereignissen der letzten zwei Stunden nicht berührt.
    »Sie haben Writer an Richard Black verpfiffen?« fragte ich.
    »Harry wollte mich ausbooten. Darum tat ich es.«
    »Wo sollte Writer abgefangen werden?«
    »In der Space-Bar in der Garderobe.«
    Ich wandte mich an Phil und sagte leise: »Fahr hin. Aber ich glaube, daß es schon zu spät ist. Black hätte den Killer nicht geschickt, wenn er Writer nicht schon gehabt hätte.«
    Phil verließ den Raum. Ich verhörte Renée Duval weiter. Sie beantwortete jede Frage. Alarmierte Cops betraten den Raum. Als ich alles aus dem Mädchen herausgeholt hatte, ließ ich mich von einem Streifenwagen zur Space-Bar nach Douglaston fahren.
    Phil stand am Kühler des Jaguar und rauchte. »Selbstverständlich zu spät«, sagte er resigniert. »Sie waren hier. Die Tür des Garderobeneingangs war nicht verschlossen.«
    Ich ließ mir von ihm eine Zigarette geben. »Richard Black wird das Versteck des Negativs und aller Abzüge aus Harry Writer herausholen. Er wird sich als Sieger fühlen, wenn das Zelluloid im Feuer verzischt. Doch Renées Aussage bringt ihn vor den Richter.«
    »Aber nicht mit
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