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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt
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absoluter Sicherheit hinter Gitter oder auf den Elektrischen Stuhl. Falls McRane schweigt, genügt es, das Mädchen so einzuschüchtern, daß es die Aussagen zurücknimmt. In solchen Manipulationen ist Black Meister. Das hat er oft genug bewiesen.«
    Phil schnippte den Zigarettenrest durch die Luft.
    »Die garantiert unretuschierte Fotografie eines Mordes, ein Beweis, wie er einem Polizisten alle hundert Jahre einmal in die Hände fällt.« Er zuckte die Achseln. »Leider fällt der Beweis in die falschen Hände!«
    »Welches Versteck könnte Writer für das Negativ gewählt haben? Das Mädchen erklärte, daß er zwar einen Abzug, aber nicht das Negativ bei sich getragen habe.«
    »Es gibt einfach ungezählte Möglichkeiten. Er kann ein Bankfach gemietet haben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Als Writer zu Renée Duval kam, besaß er nur wenige Dollar. Er lieh sich zwanzig Dollar von diesem John Sander, und ich glaube nicht, daß er einen erheblichen Teil davon für die Anmietung eines Banktresors verwendete. Andererseits glaube ich nicht, daß er das Negativ irgendwo versteckt oder vergraben hat. Das dürfte ihm einfach zu unsicher gewesen sein. Er kann den Film mit der Mordfotografie auch nicht bei Freunden untergebracht haben. Er besitzt keine Freunde, außer…«
    Ich stockte. Phil und ich sahen uns an.
    »… außer jenem alten Bootsverleiher Dane Sryghton«, ergänzte Phil langsam, »und Writer versuchte, ihn in die Auswertung des Fotos einzuschalten. Der Alte bezahlte mit seinem Leben.«
    »… außer Renée Duval«, sagte ich, »und auch sie schaltete er in seine Erpressungsmanöver ein.«
    »Okay«, entschied Phil mit einer gewissen Grimmigkeit in der Stimme, »laß uns überprüfen, in welcher Form Writer auch seine ehemalige Freundin, die Frau dieses Fotohändlers, für sich eingespannt hat.«
    ***
    Harry Writer schwieg nicht aus Tapferkeit so lange, er schwieg aus Furcht. In seinem Gehirn hatte sich der Gedanke festgefressen, daß sie ihn töten würden, sobald er verraten hatte, wo das Negativ versteckt lag.
    Black stand am Eingang der primitiven Hütte, die an der Küste lag und ihm als Standquartier für Angelausflüge diente. Als Writer in Ohnmacht sank und mit dem Stuhl, auf den Frosky ihn gebunden hatte, umfiel, fluchte Black laut.
    »Bring ihn zu Verstand!« befahl er. Das Teiggesicht stellte den Stuhl auf, griff in das Haar des Fotografen und zog seinen Kopf in den Nacken.
    Er traktierte das verschwollene Gesicht mit einem nassen Handtuch. Nach fünf Minuten schlug Writer die Augen auf.
    Frosky ließ das Handtuch fallen, angelte aus seiner Jackentasche ein Messer und ließ die Klinge durch einen Knopfdruck vorschnellen.
    »Paß auf, mein Junge, ich werde…«
    »Nein!« schrie Writer auf, »nein, das kannst du nicht tun.«
    »Wer verwahrt das Negativ?« fragte Black eisig.
    In dieser Sekunde brach Writers Widerstand zusammen. »Evelyn Redsom, nein Sander. Sie heißt jetzt Evelyn Sander. Sie ist verheiratet. Sie wohnt in Woodmere, Redd Street 82.«
    Sein Kopf fiel auf die Brust. Er brach in Schluchzen aus. Black stemmte ihm die Faust unter das Kinn.
    »Sprich weiter, mein Junge! Wer hält sich in dem Haus auf?«
    Während die Tränen über seine Wangen rollten, stammelte Writer: »Niemand um diese Zeit… vielleicht ihre Tochter, falls sie nicht in der Schule ist. Der Mann kommt frühestens um ein Uhr zum Lunch. Er besitzt ein Fotogeschäft in Brooklyn.«
    Frosky drängte heran. Der Mann hatte gesprochen. Er wurde nicht mehr gebraucht. Frosky sah seine Stunde gekommen.
    »Noch nicht«, knurrte Black. »Ich weiß nicht, ob er die Wahrheit sagt. Wir werden ihn mit nach Woodmere nehmen. Wasch ihm das Gesicht, Spen! Zieh ihm einen Mantel an und stülp ihm einen Hut auf den Kopf. Wir fahren wieder mit dem Lieferwagen. Das ist der unauffälligste Wagen, falls wir einige Zeit vor dem Haus parken müssen.«
    ***
    Als es an der Tür läutete, erkannte Evelyn Sander schon an der stürmischen Bearbeitung der Klingel, daß es sich um ihre Tochter handelte. Sie blickte auf die Uhr an der Wand der Küche.
    Es war zwölf Minuten nach Mittag. Jill mußte den ganzen Weg von der Schule bis nach Hause gerannt sein, um jetzt schon da sein zu können.
    Sie öffnete die Tür. Ihre Tochter sprang ihr an den Hals.
    »Mammy, unsere Lehrerin sagte, ich hätte das Gedicht ganz großartig aufgesagt«, sprudelte sie heraus. »Dixie Gresdone hat einen Tadel bekommen, weil sie…«
    Evelyn löste die Arme ihrer Tochter von ihrem
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