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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ehrgeiz trieb sie an. Dieser Ted Ewigk war so närrisch gewesen, ihr das Leben zu schenken und ihr die Flucht zu ermöglichen, obgleich er sie hatte töten können. Aber er hatte die Torheit begangen, mit ihr zu handeln: ihr Leben gegen eine Information über den Aufenthaltsort des ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Jetzt wollte sie ihm beweisen, wie närrisch er gewesen war. Nicht umsonst hatte sie ihm einen ihrer Fingernägel als Pfand gegeben und ihm vorgelogen, er könne sie mit Voodoo-Zauber über diesen Fingernagel bestrafen, falls er aufgrund ihrer Informationen in eine Falle geriet.
    Sie wollte ihrerseits ihn hereinlegen, und sie wollte seine Verblüffung registrieren, wenn er erkannte, daß er hereingelegt worden war. Sie wollte es genießen, daß er sich Vorwürfe machen mußte, damit noch viel mehr zerstört zu haben und vielleicht sogar selbst starb…
    »Nun gut, ich werde dir diesen Weg öffnen«, sagte Lucifuge Rofocale.
    Aber er verriet nicht, wie er es tun würde.
    Das war sein streng gehütetes Geheimnis…
    ***
    In Laurins Reich unter dem Berg herrschte größter Prunk. Jahrtausende hatten die Zwerge die Gelegenheit genutzt, um Gold und Edelsteine und andere Kostbarkeiten zusammenzutragen. Ganze Gänge, die in den Berg gehauen worden waren in jahrhundertelanger unermüdlicher Arbeit, waren mit funkelnden Steinen und Goldverzierungen ausgestattet. In Laurins Thronsaal flimmerte und funkelte es. Auch die Zwerge selbst schmückten sich zu festlichen Anlässen über und über.
    Doch es gab auch einfacher ausgestattete Räume. In einem davon hatte sich Odin, der Gast, eingenistet. Ihm lag nichts an Gold, Silber und Edelsteinen, und selbst den geringen Luxus, den seine Unterkunft aufwies, empfand der alte Krieger schon als störend. Er schätzte das Rustikale. »Luxus verweichlicht den Krieger nur, und wir müssen stets gerüstet und stark bleiben, üm die letzte Schlacht schlagen zu können, wenn Ragnarök gekommen ist«, sagte er.
    Er gesellte sich nicht unter das Zwergenvolk, obgleich die Zwerge sicher nichts gegen diese Abwechslung einzuwenden gehabt hätten. Auch zu Sintrams Zeiten hatte es immer wieder normalgroß gewachsene Menschen im Innern des Bergmassivs gegeben, nur waren die bis auf wenige Ausnahmen weiblichen Geschlechts gewesen, weil Sintram den Menschenfrauen zugetan war und sie entführen ließ in sein Reich, damit sie ihm sklavisch zu Willen waren. Wurde er ihrer überdrüssig, raubte er ihnen die Seele und verzauberte sie in Tiere, die fortan den Rosengarten bevölkerten. Aber ein Menschenmann - nein, nicht einmal ein Mensch, sondern ein Ase, eine Gottheit aus den Welten des Norden -das war auch für die Alben eine Sensation. Aber Odin dachte gar nicht daran, sich wie ein Zirkuspferd begaffen zu lassen, sondern blieb in der ihm zugewiesenen Unterkunft aus mehreren rustikalen Räumen - aus einigen hatte er sogar den Luxus entfernen lassen. Mehrmals täglich suchten ihn Zwerge auf, um ihm zu Diensten zu sein, aber er nahm ihre Anwesenheit kaum wahr. Er bemühte sich, wieder Kraft zu schöpfen.
    Und da war noch etwas.
    Er hatte diesen Machtkristall an sich genommen, der dem ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN gehört hatte. An sich war er aus Asgard herabgestiegen in die Welt der Menschen, um zu verhindern, daß die Ewigen Merlins Amulett manipulierten und mißbrauchten, denn der Stern von Myrrian-ey-Llyrana in den Händen der Dynastie würde den Ewigen eine ungeheure Machtfülle geben, die nicht sein durfte. Nun, das Amulett hatte Odin nicht bekommen, er war auch nicht sehr viel schlauer geworden um die Zusammenhänge, aber er hatte den Machtkristall.
    Sorgfältig in ein Tuch eingewickelt, lag der Kristall jetzt neben Odins Lagerstätte. Der einäugige Ase wußte nur zu genau, daß er den Dhyarra 13. Ordnung nicht berühren durfte. Denn der Kristall war auf das Bewußtsein seines ehemaligen Besitzers verschlüsselt. Eine unmittelbare Berührung würde einen Schock auslösen, den Odin vielleicht überstehen konnte -aber nicht in seinem gegenwärtigen Zustand, und vielleicht auch nicht bei klarem Verstand. Zu gefährlich waren die Energien, die in diesen Sternensteinen ruhten…
    Dennoch reizte der Kristall Odin. Der Alte aus Asgard war schon immer wissensdurstig gewesen, und alles, was Zauberkraft und Magie anging, interessierte ihn. Zum ersten Mal seit langer Zeit hielt er wieder einen Dhyarra-Kristall in seinen Händen, und dazu auch noch den stärksten von allen. Odin wollte die Kraft
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