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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich es, der getreten wurde«, sagte Ted. »Wie geht es dir?«
    »Es ging schon besser«, sagte sie. »Was ist geschehen? Habt ihr wieder zueinander gefunden?«
    »Aber sicher«, dröhnte Odins Stimme. »Und wir müssen dir danken, Druidin. Wir wissen jetzt, was geschah. Dein Freund wurde von außerhalb beeinflußt. Das erklärt auch…«
    »… seinen Versuch, meine Hecke zu zerstören«, mischte sich Laurin ein, der plötzlich ganz unköniglich normal reden konnte. »Ich habe euch unrecht getan. Ich hoffe, daß ich es wieder gutmachen kann. Teri Rheken, dein Wunsch gilt nach wie vor. Ich war ein Narr, daß ich nicht früher erkannte, was los war. Nun wissen wir es. Du hast das Tor zur Hölle wieder verschlossen. Wir sind dir zu Dank verpflichtet.«
    Teri schüttelte langsam den Kopf. »Schon gut. Es war in meinem Interesse. Ihr habt euch geeinigt?«
    »Ja«, sagte Laurin. »Wir hatten Zeit, die Mißverständnisse zu bereinigen. Odin bekommt einen neuen Speer, Ted Ewigk wird ihn gegen Dhyarra-Magie feien, und wir alle werden gemeinsam ein großes Fest feiern. Ich freue mich, daß du wieder wach bist, Teri Rheken.«
    Sie lächelte. Eine ungeheure Erleichterung breitete sich in ihr aus. Es war noch einmal gutgegangen. Als sie sich umsah, konnte sie von den Trümmern des Tisches und den Scherben nichts mehr erkennen. Während sie bewußtlos gewesen war, hatten die Heinzelmännchen aufgeräumt, einen neuen Tisch herbeigeschafft und neu gedeckt. Teri fühlte sich auch bei weitem nicht so geschwächt, wie sie es eigentlich hätte sein müssen.
    »Odin hat dir neue Kraft eingehaucht«, verriet Ted Ewigk ihr. »Er glaubte, dir das schuldig zu ein.«
    Sie lächelte den Asen an. Odin erwiderte ihr Lächeln. Aber er wurde sehr bald wieder ernst, wie es seinem Naturell entsprach.
    Teri dachte an ihren Schlag gegen den unheimlichen Manipulator. Sie wußte nur, daß es ein dämonisches Wesen sein mußte, nicht mehr. Sie hatte es schreien gehört, aber sie wußte nicht, ob es vernichtet worden war oder noch lebte. Sie hoffte, daß es wenigstens so schwer angeschlagen war, daß es für die nächsten Wochen und Monate Ruhe gab. Und sie hoffte, daß es keine Möglichkeit fand, Ted Ewigk ein weiteresmal zu beeinflussen. Es wäre für ihn persönlich und auch für seinen gesamten Freundeskreis recht unerfreulich. Da war er gerade der Gefahr durch Sara Moon entronnen und befand sich schon wieder in einer neuen Gefahr, die vielleicht noch schlimmer, weil schleichender und unausweichlicher, war.
    Das durfte nicht sein.
    Von Stygias Fingernagel wußte sie nichts. Und Ted dachte schon gar nicht mehr daran, obgleich er ihn bei sich trug. Er war aus Teds Erinnerung gelöscht.
    Odin trat an den Tisch, griff zu und verteilte die großen Bierkrüge. »Laßt uns trinken auf unsere Zusammenarbeit und auf unsere Zukunft«, sagte er. »Laßt uns trinken, wie es die Sitte ist.«
    »Und wie ist die Sitte?« fragte Teri mißtrauisch. Ihr schwante Übles.
    »Der Krug wird in einem Zug geleert. Wer zuletzt fertig ist, gibt den nächsten Trinkspruch«, verkündete Odin heiter. Er setzte sein Gefäß an die Lippen und trank, um sich danach gelassen den Bierschaum vom Mund zu wischen und kräftig aufzustoßen.
    Laurin hielt mühelos mit. Ted und Teri hatten gewisse Schwierigkeiten damit. Aber sie schafften es.
    Und die zweite Runde.
    Und die dritte, vierte… und dann hörten sie auf zu zählen. Wie auch immer sie es später furchtbar verkatert betrachteten - es war lustig.
    Keiner von beiden konnte sich später erinnern, ob Laurin oder Odin trinkfester waren. Denn sie kapitulierten beide schon vorher. Aber diese ›Auseinandersetzung‹ war in jedem Fall besser als Kampf.
    Zumindest vor dem Erwachen am folgenden Tag…
    ***
    In den Tiefen der Schwefelklüfte mußte Stygia sich eine Niederlage eingestehen. Daß ausgerechnet diese Druidin ihr die Tour vermasselt hatte, war ärgerlich und schrie nach Rache.
    Es war ihr unbegreiflich, wie die Druidin den Kanal zwischen den Dimensionen hatte bemerken können, der nach ihrem magischen Gegenschlag in sich zusammengebrochen war. Lucifuge Rofocale war klug gewesen; er hatte ihn aufgelöst, sobald die vernichtende Energie ihre Wirkung entfesselte. Dadurch war größerer Schaden vermieden worden. Dennoch hatte Stygia Schmerz verspürt.
    Vorerst wagte sie es auch nicht mehr, Lucifuge Rofocale unter die Dämonenaugen zu treten. Sie wußte nicht, ob er ebenfalls etwas abbekommen hatte und wieweit er ihr die Schuld geben
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