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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen. Sekundenlang kam wieder etwas von seiner beeindruckenden, ehrfurchtgebietenden Aura herüber und ließ Ted erschauern. Aber er schraubte die Stärke sofort wieder zrück. Ted atmete hörbar ein.
    »Ted Ewigk ist ein Mensch, kein Ewiger«, warf Teri ein.
    Odin hob die Braue. »In seinen Adern fließt das Blut des Zeus, und Zeus war ein ERHABENER! Ich weiß es, weil ich Zeus kannte, und ich spüre doch, wie stark sein Erbe in diesem Mann ist.«
    Ted preßte die Lippen zusammen. In diesem Punkt hatte Odin zweifelsohne recht. Auf irgendeine verschlungene Weise gehörte jener Zeus, der im antiken Griechenland als Gott verehrt worden war, in seinen Stammbaum. Um wie viele Ecken herum sich sein Erbgut bis zu Ted forgepflanzt hatte, war ihm nicht ganz klar, aber es war eben vorhanden, und ohne das hätte er niemals einen Dhyarra-Kristall auch nur von der halben Stärke des Machtkristalls benutzen können.
    Odin beugte sich vor.
    »Ich mag euch Ewige nicht«, sagte er. »Ich verabscheue euch. Ihr bringt die Weltordnung in Gefahr, damals wie heute! Seinerzeit seid ihr aus dem Nichts gekommen, habt euch auf der Erde der Menschen breitgemacht. Ihr habt euch als Götter aufgespielt. Eure Basis war auf dem Berg Olymp, und von dort aus habt ihr euch die Menschen untertan gemacht. Ihr habt sie den alten, festgefügten Religionen entrissen und entwurzelt. Ihr habt euch als Götter aufgespielt, ohne wirklich Götter zu sein. Auch wir Asen wurden von euch immer weiter zurückgedrängt. Fast glaubten wir schon, Ragnarök sei gekommen. Mit brutaler Gewalt habt ihr überall zugeschlagen. Doch merke dir, Ted Ewigk, der schon von seinem Namen her ein Ewiger ist: wir sind die wahren Götter. Und wir lassen uns nicht einfach verdrängen. Nicht damals, und nicht heute. Wir werden kämpfen gegen euch Dämonen mit euren Monstren und eurer dunklen Magie. Und wenn ich einem Ewigen Schaden zufügen kann, dann werde ich es immer und immer wieder tun.«
    Ted schüttelte den Kopf.
    »Ich gebe zu, daß ich einmal der ERHABENE war. Aber das ist lange her. Und ich versuchte stets, die Dynastie zur Zurückhaltung zu bewegen. Das wollten sie nie. Sie sind eben kriegerisch…«
    »Und du gehörst dazu. Streite es nicht ab, ich würde es ohnehin nicht glauben. Ich glaube keinem einzigen Ewigen. Kein Ewiger wird sich jemals freiwillig Zurückhaltung auferlegen. Ihr seid eine Rasse von geborenen Herrschern. Aber die wahren Herrscher sind wir, Ewigk.«
    Laurin kicherte. Er war dem Disput schweigend und etwas amüsiert gefolgt. Jetzt zitierte er: »Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Verlangt das nicht der Gott der christlichen Lehre? Sehen Wir hier in Euch nicht dieselbe Eifersucht, Odin?«
    Ted erhob sich. Er sah auf Laurin hinab. »Zügelt Eure Zunge, König, wenn ihr von Gott redet. Es ist blasphemisch, das durcheinander zu bringen.«
    »Siehst du?« Der Zwerg rieb sich die Hände. »So, wie du dich jetzt in deinem Glauben verletzt fühlst, fühlten Wir uns in unserem Seelenfrieden verletzt, als du dein Schwert gegen Unsere blühende Hecke schwangest.«
    »Auch das läßt sich nicht vergleichen«, knurrte Ted.
    »Vielleicht wollten Wir dir und den anderen auch nur klarmachen, wie relativ jeder Blickwinkel ist. Kommt auf den Kernpunkt. Es geht hier nicht um alte Eroberungskriege zwischen Göttern und solchen, die sich dafür halten, sondern es geht um das Problem, dessentwegen Wir hier an dieser Tafel sitzen. Das Problem ist? Ewigk dringt hier ein, um sich den Dhyarra-Kristall zurückzuholen, mit dem Odin hier Unfug anrichtet. Beide verletzten damit das Gastrecht. Wir wollen darüber verhandeln und eine Lösung suchen. Denn den Konflikt nach außerhalb verlagern scheinen wir alle nicht zu können.«
    Ted Ewigk ließ sich wieder auf den Stuhl zurücksinken, lehnte sich zurück und sah Odin an. »Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, Wanderer zwischen den Welten, Sucher des Wissens. Wahrscheinlich werden wir Laurins Schmiede dazu benötigen, aber es mag gehen.«
    »Laß hören, Ewiger«, verlangte der Ase.
    »Willst du endlich begreifen, daß ich kein Ewiger bin?« stieß Ted mißgestimmt hervor. »Wenn ich der ERHABENE wäre - glaubst du im Ernst, Odin, daß nicht längst hochrangige Agenten oder gar eine Armee von Robotern hier eingedrungen wäre, um mir aus der Klemme zu helfen?«
    »Unmöglich!« entfuhr es Laurin.
    Teri schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Wollt ihr wohl aufhören, euch zu streiten und zu drohen? Dafür sind
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