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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Euch hinauszuwerfen.«
    »Ich bin gespannt, König«, sagte Odin, der sich nicht mehr gegen seine Fesselung wehrte.
    Laurin klatschte in die Hände. »Riesen, Riesen, gehet leise - werdet wieder kleine Mäuse!«
    Es ging schneller, als Teri zusehen konnte. Von einem Moment zum anderen gab es Laurins Riesen nicht mehr, aber zwei unscheinbare Mäuse sausten durch die Schmiede davon. Teri glaubte zu sehen, daß eine der Mäuse mit der rechten Vorderpfote etwas hinkte.
    Sie fragte sich, auf welche Weise Laurin sich mit den stummen Riesen verständigt hatte. Immerhin mußten sie auf irgend eine Weise zu ihm gesprochen haben. Aber kein Wort war laut geworden, und Teri hatte mit ihren Druiden-Sinnen auch keine telepathische Verständigung bemerkt.
    Jetzt aber bemerkte sie wieder verstärkt die Ausstrahlung Odins. Und sie begriff, daß es in der Auseinandersetzung dieser beiden eigentümlichen Geschöpfe keinen Sieger geben konnte.
    »Laurin«, sprach sie den Zwergenkönig an. »Majestät - auch Eure Untertanen werden den Asen nicht aus dem Felsmassiv hinausschaffen können. Spürt Ihr nicht die Aura seiner Macht? Sie wird jeden abschrecken, und irgendwann auch Euch selbst.«
    »Wir werden ihn eigenhändig hinausschleifen«, kündete Laurin grimmig an. Er näherte sich dem halbgefesselten Odin.
    Teri faßte nach Laurins Schulter. »Laurin, es führt zu nichts. Ihr habt ihn als Gast aufgenommen, und er hat Euer Vertrauen durch seine Dhyarra-Versuche mißbraucht. Aber wollt Ihr euch wirklich als Feinde voneinander trennen?«
    »Er hat angefangen«, stieß Laurin hervor.
    »Sicher«, spottete Teri. »Immer hat der andere angefangen. Wenn man lange genug sucht, findet man immer einen Grund, dem anderen die Schuld zuzuweisen. Und der wird seinerseits suchen. Fing nicht alles schon an, als Kain und Abel in Streit gerieten?«
    »Da geruhten Wir aus recht verständlichen Gründen nicht zugegen zu sein«, fauchte Laurin. »Außerdem geht uns jener Streit nichts an.«
    »Ich habe einen Vorschlag zu machen«, sagte Teri.
    »Ist es wieder einer deiner Versuche, Uns in Peinlichkeiten zu bringen?« knurrte der Zwergenkönig. »Willst du wieder eine Gunst von Uns erbitten, die wider Unsere Prinzipien geht? Diesmal werden Wir die Bitte nicht erfüllen. Wir sind quitt, Teri Rheken.«
    »Um so besser«, sagte sie scharf. »Dann könnt Ihr ja unbelastet von Emotionen mal zur Abwechslung Euren Verstand benutzen und meinen Vorschlag anhören. Ich bin sicher, er wird auch Odin gefallen.«
    »Oh, ich höre Merlins Vasallen immer gern reden«, spottete der Ase.
    »Du magst Merlin nicht, wie?« stieß Teri hervor.
    »Wir sind uns immer gern aus dem Weg gegangen«, erwiderte Odin. »Aber wenn wir gemeinsame Interessen haben, handelt einer im Sinne des anderen. Vor allem, wenn der andere seine Chancen zum handeln untätig verstreichen läßt und durch seinen Leichtsinn Katastrophen heraufbeschwört, wie es fast geschehen wäre, hätte ich nicht eingegriffen und verhindert, daß der ERHABENE den Stern von Myrrian-ey-Llyrana mit seinem Machtkristall gleichschaltet und mißbraucht.«
    Teri seufzte. Von einem Moment zum anderen verstand sie, weshalb Odin überhaupt auf dem Plan erschienen war. Es handelte sich um ein Mißverständnis… daraus, daß mehrfach in letzter Zeit Teds Machtkristall und Zamorras Amulett gleichzeitig eingesetzt worden waren, mußte er geschlossen haben, daß das Amulett den Ewigen in die Hände gefallen sei…
    »Das ist eines der Dinge, über die wir reden sollten«, sagte sie. »Wir sind drei Parteien, die zu einer gemeinsamen Übereinkunft kommen sollen. Da ist Laurin, da ist Odin, und da sind Ted Ewigk und ich. Jeder von uns hat seine ureigensten Interessen. Ich denke, daß wir sie unter einen Hut bringen können. Wir müssen nur bereit sein, vernünftig miteinander zu reden. Uns zu bekämpfen, bringt doch nichts.«
    »Das sind weise Worte«, schmunzelte Odin. »Vor allem, wenn sie von Verlierern gesprochen werden. Doch du hast recht, Silbermond-Druidin. Dies ist ein Kampf, der keinen Ruhm bringt. Mutig seid ihr beide, doch keiner von uns kann diesen Kampf wirklich gewinnen. Laurin kann mich nicht hinauswerfen, aber ich kann von mir aus die Freiheit nicht zurückerlangen… nur du, Druidin, stehst etwas außerhalb des Konfliktes.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ted und mir geht es um den Machtkristall. Er gehört ihm.«
    »Mitnichten. Ich fand ihn in Ash’Naduur herrenlos vor, und somit ist er mein. Der ERHABENE der Dynastie
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