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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte.
    Auch nachdem Sid Amos Ted nach Rom zu seiner Villa zurückgebracht hatte, kreisten die Gedanken des Reporters immer wieder um Merlin. Es gab mehrere Möglichkeiten. Entweder hatte er seinerzeit Schaden genommen, als er von der Zeitlosen in einen Kokon aus gefrorener Zeit eingesponnen worden war, in dem er lange Zeit verharren mußte. Oder der unfreiwillige Ausflug in die Vergangenheit des Silbermondes hatte ihm Schaden zugefügt; immerhin war er auf dem Silbermond ohne Erinnerung gewesen - zwar konnte sein Körper, nicht aber seine magische Erinnerung, sein Wissen und Können, zugleich an zwei verschiedenen Orten existieren, wie sich herausgestellt hatte. Diese Spaltung konnte etwas in ihm verändert haben, das ihn jetzt so extrem und geschwächt reagieren ließ…
    Die dritte Möglichkeit indessen würde Professor Zamorra gar nicht gefallen. Denn sie bedeutete, daß Sid Amos die Schuld an Merlins Zustand trug. Daß Merlins dunkler Bruder, der immerhin einmal der Fürst der Finsternis gewesen war, Merlin magisch beeinflußte und schwächte. Vielleicht, weil ihm selbst daran gelegen war, die Macht zu übernehmen - oder zumindest Merlin kaltzustellen.
    Zwar behauptete Amos immer wieder, daß ihm nichts daran gelegen war, Merlins Vertretung auszuüben, weil er dadurch praktisch an Caermardhin gefesselt war und Merlins unsichtbare Burg nur für jeweils kurze Zeit verlassen konnte. Aber wer konnte schon hinter die Stirn des Ex-Teufels schauen? Wer konnte seine krausen Gedankengänge wirklich nachvollziehen? Vielleicht spielte er allen anderen nur etwas vor? Vielleicht war alles ganz anders?
    Die beiden Silbermond-Druiden Gryf und Teri sowie Fenris, der Wolf, gingen auf jeden Fall davon aus, und auch Ted Ewigk war dieser Theorie nicht ganz abgeneigt. »Ich traue Amos nur so weit, wie ich ihn werfen kann«, hatte er einmal etwas spöttisch formuliert. Gryf drückte etwas klarer aus: »Teufel bleibt Teufel.«
    Aber es gab keinen Beweis.
    Es gab nur Zamorras geradezu blindes Vertrauen in Sid Amos und seinen Seitenwechsel. Und Zamorra war der Chef des lockeren Bündnisses von Dämonenjägern.
    Dennoch wurde der Verdacht, daß Sid Amos falsches Spiel trieb, auch in Ted Ewigk immer stärker. Nicht zuletzt war ihm aufgefallen, daß Amos ihn nicht in seine Villa am Stadtrand von Rom gebracht hatte, sondern ihn vor der Grundstücksgrenze absetzte. Immerhin wurde das Grundstück von einem magischen Sperrschirm umgeben, wie ihn auch Zamorra um sein Château Montagne besaß. Diese Abschirmung konnte niemand durchdringen, der Dämon oder zumindest dämonisch war; Schwarze Magie wurde abgeblockt. Für Ted war es ein Indiz, daß Amos immer noch schwarzmagisch war, daß er sich scheute, mit der Abschirmung zu kollidieren, die für normale Menschen oder Weiße Magier überhaupt nicht wahrnehmbar war.
    Ted beschloß, seine Befürchtungen Zamorra noch einmal klipp und klar darzulegen, sobald der Parapsychologe aus den USA zurück war. Bis dahin wollte Ted etwas anderes versuchen.
    Er mußte seinen Machtkristall zurückbekommen…
    Den hatte in der anderen Dimension Odin an sich genommen. Und mit Teds Dhyarra-Kristall war Odin verschwunden. Von Sid Amos wußte Ted, daß Odin beim Zwergenkönig Laurin Asyl gesucht hatte. Obgleich Ted Amos ansonsten nicht über den Weg traute -in diesem Punkt glaubte er ihm.
    Hatten sich mythische Wesen nicht schon immer zueinander hingezogen gefühlt? War es nicht natürlich, daß die eine Sagengestalt bei der anderen Zuflucht suchte?
    Für Ted war es nun nur noch ein Problem, Laurin aufzusuchen, dessen versteinerter Rosengarten sich in der Nähe von Bozen in Südtirol befindet. Aber er hatte schon eine ungefähre Vorstellung, wie er in Laurins Reich gelangen konnte.
    Wie er dann Odin entgegenzutreten hatte, war eine andere Sache. Er war nicht sicher, wie und ob überhaupt er den Asen zur Rückgabe des Machtkristalls bringen konnte. Aber das war für einen Mann wie Ted Ewigk noch nie ein Hindernis gewesen. Wäre er jemals vor einer unlösbar scheinenden Aufgabe zurückgeschreckt, hätte er nicht als Reporter innerhalb weniger Jahre eine steile Blitzkarriere hinter sich bringen können, die ihm ein Millionenvermögen eingebracht hatte, von dem er heute noch zehrte, weil das geschickt angelegte Geld sich inzwischen von selbst vermehrte.
    Zu gegebener Zeit würde er sich überlegen, wie er mit Odin redete. Auf jeden Fall mußte er seinen Machtkristall zurückerhalten. Er hatte zwar Sara Moons Dhyarra an
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