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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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könnte.«
    »Deshalb also war Stygia plötzlich fort«, sagte Carlotta leise. »Zamorra wird sauer sein, daß du sie laufen ließest.«
    »Zamorra weiß es inzwischen. Nicole und er waren mir gefolgt, als ich der Spur nachging. Der Tip war goldrichtig, wir haben Sara Moon gefangengenommen. Ich habe ihren Dhyarra-Kristall an mich genommen. Allerdings ist mein eigener verschwunden.«
    Carlotta richtete sich auf. »Wie -verschwunden?«
    Er erzählte ihr von Odin. »Und nun habe ich erfahren, daß Odin gar nicht weit von hier entfernt Zuflucht gefunden hat. In Laurins Reich.«
    Wer Laurin war, wußte sie nicht, und er erklärte es ihr. Kopfschüttelnd hockte sie sich im Schneidersitz auf das Bett, trank einen Schluck Wein und sagte dann: »Zwerge und Zwergenkönige gibt es doch gar nicht, Ted.«
    »Dämonen gibt es auch nicht, nicht wahr? Hexerei gibt es nicht… alles das, was wir mittlerweile gemeinsam erlebt haben. Das gibt es alles nicht.«
    »Es fällt mir schwer, es zu akzeptieren«, sagte sie. »Und wenn ich meinen Kolleginnen und Freundinnen davon erzählen würde, würden sie mich auslachen.«
    »Dann erzähle es ihnen nicht«, gab er zurück.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was wirst du jetzt tun, ohne deinen Kristall? Wirst du Sara Moons Kristall benutzen?«
    »Nach Möglichkeit nicht. Ich werde mir meinen zurückholen. Ich werde in Laurins Rosengarten vorstoßen.«
    »Der ist doch in der Nähe von Bolzano in Südtirol?«
    »Ja.«
    »Ein Steinmassiv. Felsen, die im Alpenglühen aussehen wie ein riesiger Rosengarten. Da willst du herumkraxeln? Glaubst du im Ernst, Ted, daß es da Leben gibt? Nicht mal Gemsen gibt es dort. Und die letzten Bergsteiger, die versucht haben, in die Wand vorzudringen, haben es nicht geschafft und mußten von Rettungstrupps herausgeholt werden…«
    »Weil sie es im kältesten Winter versucht haben«, zeigte sich Ted ebensogut informiert. »Aber das, was sich den Menschen als Felsen zeigt, ist nur ein Teil der Wirklichkeit.«
    »Und was ist der andere Teil?«
    »Es ist ein Zauberreich, in das man nur durch Zauberei eindringen kann.«
    »Aber du hast deinen Zauberstein nicht mehr.«
    »Dafür habe ich aber Freunde, die mich in Laurins Reich bringen können«, lächelte Ted.
    »Es ist gefährlich. Ich mag es nicht, wenn du dich in Gefahr begibst. Dieser Odin ist einer der nordischen Götter, nicht? Glaubst du, du könntest einem Gott widerstehen?«
    Ted lachte. »Ich will ja nicht gegen ihn kämpfen. Ich will nur mein Eigentum zurück. Vielleicht kann ich ihn ja dazu überreden. Und gefährlich? Es ist nicht gefährlicher, als wenn ich hier aus dem Fenster springen würde.«
    »Ha!« machte sie. »Eben, Ted! Wir sind nicht im Parterre, sondern im zweiten Stock! Du brichst dir mindestens alle Knochen. Und das soll nicht gefährlich sein?«
    »Wetten wir?« fragte er, und der Schalk funkelte in seinen Augen.
    »Du bist ja verrückt, Ted!« entfuhr es ihm.
    Ted lachte. Mit einem Satz federte er auf dem Bett hoch, sprang auf das Fenster zu - und hinaus.
    Carlotta stieß einen Entsetzensschrei aus. Ted Ewigk mußte den Verstand verloren haben! Dabei hatte er doch eigentlich gerade noch ganz normal gewirkt. Und jetzt sprang er einfach so aus dem Fenster, mit gestrecktem Körper…
    Sie taumelte bleich ans Fenster. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie sich überwand, nach draußen zu sehen.
    Ted lag nicht zerschmettert auf dem Boden.
    Er schwamm lachend im Swimmingpool…
    ***
    Als Ted Ewigk wieder aus dem Pool klettern wollte, stand ein nackter Racheengel vor ihm. »Eigentlich sollte ich dich zur Strafe die ganze Nacht über nicht mehr aus dem Pool lassen«, fuhr Carlotta ihn an. »Mir einen solchen Schrecken einzujagen! Bist du eigentlich komplett wahnsinnig geworden, Ted?«
    Er schüttelte den Kopf und hielt sich am Poolrand fest.
    »Nein, cara mia«, erwiderte er. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte dir nur zeigen, wie ungefährlich etwas ist, wenn man genau weiß, weiches Risiko man eingeht.«
    »Du hättest in den Tod springen können!«
    »Nein. Schau nach oben, zum Fenster. Ich müßte mich schon direkt an der Hauswand hinab fallen lassen. So, wie ich sprang, gab es nur eine einzige Möglichkeit - ich würde hier im Pool landen. Und ich weiß, daß er tief genug ist, um einen Sprung aus dem zweiten Stock abzufangen.«
    »Das ist mir ja auch klar geworden, während ich nach unten ging«, erwiderte Carlotta. »Trotzdem hast du mir einen Mordsschrecken eingejagt. Tu das nie
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