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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieses Kristalls sich selbst nutzbar machen. Dazu mußte er sich mit ihm befassen und die Verschlüsselung behutsam auñösen. Er wußte, daß das nicht einfach sein würde, aber es war eine Herausforderung, die seiner würdig war.
    Seinen Speer besaß er nicht mehr. Der Speer, der niemals sein Ziel verfehlte, war zerstört worden.
    Da kam ihm als Ersatz dieser Dhyarra-Kristall gerade recht.
    Fasziniert starrte Odin den blau funkelnden Stein an, nachdem er das Tuch sorgsam geöffnet hatte, ohne den Kristall mit seinen Fingern zu berühren. Der Dhyarra mit seinem Leuchten zog ihn magisch an. Berühr mich , schien er dem Asen zuzuraunen. Berühr mich.
    Aber Odin widerstand dieser Versuchung.
    Noch.
    ***
    Nach seiner Rückkehr in seinen »Palazzo Eternale« hatte Ted zuerst seine Freundin Carlotta angerufen, sie zeigte sich erleichtert über seine Rückkehr. »Ich hatte Angst um dich. Du warst einfach verschwunden, ohne dich verabschiedet zu haben…«
    »Es war besser so«, erwiderte Ted. »Es war eine Aktion, bei der ich hätte sterben können, und du hättest es bestimmt an meiner Stimmung gemerkt. Ich wollte aber nicht den Eindruck hinterlassen, es könnte ein Abschied für immer gewesen sein… Vielleicht hättest du auch versucht, mich zurückzuhalten. Aber ich hätte mich nicht zurückhalten lassen, und ich wollte nicht im Streit gehen, Carlotta.«
    »Ich finde es trotzdem nicht gut«, sagte sie. »Wir lieben uns, und deshalb sollten wir nicht nur die Freude, sondern auch die Sorge miteinander teilen. Bist du jetzt zu Hause? Dann komme ich zu dir.«
    Nur eine halbe Stunde später war sie mit einem Taxi da. In der Zwischenzeit hatte Ted erfolglos versucht, ein Telefongespräch nach Anglesey zu führen, und es immerhin geschafft, seinen Oberlippenbart abzurasieren, der monatelang Teil seiner Tarnung als »Teodore Eternale« gewesen war. Etwas verblüfft sah Carlotta ihn an, als sie, in einen langen Mantel gehüllt, das Haus betrat. »He, du siehst ja ganz anders aus.«
    Er lächelte. »Ich werde bald noch ganz anders aussehen, wenn ich mein Haar nicht mehr nachfärbe und der ursprüngliche blonde Ton wieder durchkommt. Die Tarnung ist nicht mehr nötig, die Jagd auf mich ist vorbei. Meine Feindin ist in sicherem Gewahrsam, und ich kann wieder der sein, der ich bin.«
    Ihre Augen wurden groß. »Du hast sie…«
    »Ich habe Sara Moon, die ERHABENE der Dynastie, gefangengesetzt. Sie befindet sich jetzt in Merlins Burg«, informierte er sie. »Aber vielleicht sollten wir über etwas anderes reden.«
    »Du hast recht«, erwiderte die junge Römerin. Sie kickte die Schuhe davon, schlüpfte aus dem Mantel und glitt splitternackt in seine Arme, um ihn zur Begrüßung zu küssen. Er war so verblüfft, daß er erst ein paar Minuten später wieder zu Atem und zu Wort kam. Er löste die Umarmung, trat einen Schritt zurück und sah sie kopfschüttelnd an. »Du schaffst es immer wieder, mich zu überraschen«, sagte er.
    »Ich habe dir doch schon am Telefon gesagt, daß ich dich vermißt habe«, erwiderte sie. »Wir haben eine Menge nachzuholen, mein Lieber, und ich will keine Zeit verlieren. Du wirst dich anstrengen müssen, meinen Ärger über dein wortloses Verschwinden zu besänftigen und mich für meine Angst zu entschädigen, die ich um dich hatte…«
    »Darf ich wenigstens noch vorher eine Flasche Wein aus dem Keller holen?«
    »Anschließend. Oder zwischendurch«, beschied sie ihm entschlossen.
    Stunden später, als draußen die Dämmerung einsetzte, kam Ted endlich dazu, eine Weinflasche nach oben zu holen und zu öffnen. Sie tranken sich zu. Die Augen der dunkelhaarigen jungen Frau leuchteten in dem Halbdunkel, das das Zimmer erfüllte. Durch das geöffnete Fenster war eine Grille zu hören, die irgendwo in den Sträuchern rings um das Grundstück ihr Lied sang. Eine zweite Grille gesellte sich hinzu. »Ich werde mir eine Katze zulaufen lassen müssen«, überlegte Ted, »die diese Krachmacher wegfängt.«
    »Ich denke, Katzen fangen Mäuse?«
    »Katzen fangen alles, was sich bewegt oder in einer bestimmten Tonhöhe piepst, zirpt und zwitschert.«
    Carlotta schmiegte sich an ihn. »Erzähl mir, was passiert ist«, bat sie.
    »Du erinnerst dich an die Hexen in den Albaner Bergen?«
    Carlotta nickte.
    »Ich hatte die Dämonin Stygia in meiner Gewalt, die gewissermaßen die Chefin dieser drei Hexen war. Ich habe ihr die Freiheit gegeben, weil sie mir verriet, wo ich den ERHABENEN, also Sara Moon, finden
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