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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich genommen, aber der nützte ihm nichts, weil er auf ihr Bewußtsein verschlüsselt war. Und Ted war gar nicht sicher, ob er in der Lage war, diese Verschlüsselung zu »knacken«. Und der Dhyarra 3. Ordnung, den er von Zamorra leihweise erhalten hatte, war im Vergleich zu Teds Machtkristall geradezu lächerlich schwach. Sicher, er hatte selten einmal die Reserven des Sternensteins 13. Ordnung auch nur zur Hälfte ausgeschöpft. Aber er hatte sich an die spielerische Leichtigkeit gewöhnt, die ihm dieser Machtkristall bei magischen Aktionen ermöglichte. Und wenn es darum ging, ein künstliches Weltentor zu schaffen wie jenes, mit dem er nach Ash’Naduur gegangen war, dann benötigte er auf jeden Fall mehr Energie, als Zamorras Dhyarra ihm jemals würde zur Verfügung stellen können.
    Außerdem würde er diesen Dhyarra so bald wie möglich wieder an Zamorra zurückgeben müssen. Immerhin brauchte der Meister des Übersinnlichen ihn selbst, und er hatte ihn nur aus der Hand gegeben, weil er wußte, daß Sara Moon mit keinem anderen Mittel unter Kontrolle gehalten werden konnte. Deshalb wollte Ted auf jeden Fall versuchen, sein Eigentum zurückzuerhalten.
    Nur den Weg in Laurins Zauberreich - den mußte ihm ein anderer zeigen…
    ***
    In den Tiefen der Hölle betrachtete Lucifuge Rofocale wohlgefällig die Dämonin Stygia. Sie wurde von roten Flammen umlodert, die kalt waren und ihren Körper nicht verzehren konnten, weil sie aus ihr selbst kamen. Diese Flammen waren das einzige, was ihren Körper umgab; auf Kleidung verzichtete sie. Die trug sie nur, wenn sie auf der Erde wandelte und sich unter Menschen befand, aber dann hatte sie auch auf ihre Flügel zu verzichten, die aus ihrem Rücken wuchsen, und auf die Hörner an ihrem Kopf. Die Dämonin war von aufregender Schönheit; ihr Körper gefiel sowohl Menschen als auch Dämonen. Vor allem Astaroth, der der weiblichen Schönheit sehr zugetan war, hatte offenkundig ein Auge auf sie geworfen. Aber Stygia wäre keine Dämonin gewesen, hätte sie nicht auch mit Astaroths Gefühlen gespielt, so teuflisch sie sein mochten. Vor allem, weil sie durchaus wußte, daß Astaroth sie für seine Zwecke zu benutzen versuchte. Sicher, seine Pläne waren auch ihre Pläne und deshalb hatte sie nichts dagegen, mit dem Erzdämon zusammenzuarbeiten, aber das bedeutete nicht, daß sie sich ihm auf jeden Fall auslieferte und hingab.
    Sie ließ ihn zappeln.
    Aber sie reizte ihn.
    Im Moment allerdings war ihr nicht danach, einen anderen Dämon zu reizen, am wenigsten den Ministerpräsidenten des Höllenkaisers LUZIFER. Lucifuge Rofocale hatte ihr eine Audienz gewährt, und Stygia war nicht sicher, ob er es nicht nur deshalb getan hatte, weil ihr verführerischer Körper ihm gefiel.
    Menschliche Gewohnheiten und Gelüste hatten im Laufe der Jahrzehntausende selbst auf Erzdämonen abgefärbt.
    »Und weshalb«, fragte er, »kommst du mit deinem Anliegen zu mir? Glaubst du, daß ich dir weiterhelfen kann? Glaubst du, daß ich dir weiterhelfen will?«
    »Herr, glaubt Ihr, der Fürst der Finsternis könnte bewirken, was ich von Euch erbitte?« fragte Stygia zurück. Es machte ihr nichts aus, sich ehrerbietig vor dem Herrn der Hölle zu verneigen, obgleich sie normalerweise zu stolz war, ihr Haupt vor einem anderen zu neigen. »Leonardo deMontagne wäre mit meinem Anliegen überfordert…«
    »Große Worte!« fuhr Lucifuge Rofocale sie an.
    »… denn er scheint sehr geschwächt zu sein. Seit einiger Zeit hat er sich zurückgezogen. Er zeigt keine Aktivität mehr. Herr, Ihr kennt ihn doch. Was anderes als Schwäche könnte es bedeuten bei dem Ehrgeiz, von dem er normalerweise besessen ist? Er muß eine Niederlage hingenommen haben, von der er sich noch nicht wieder erholt hat. Aber in seinem Regenerierungsprozeß will ich ihn nicht unterbrechen, und deshalb kam ich zu Euch, Herr!«
    Lucifuge Rofocale lachte spöttisch. »Auch eine Art, einen anderen anzuschwärzen«, sagte er. »Auch dir ist Leonardo deMontagne ein Dorn im Auge, und du magst nicht mit ihm Zusammenarbeiten, obgleich du es eigentlich solltest.«
    »Glaubt Ihr das, Herr?« fragte Stygia betroffen.
    Wieder lachte der Herr der Hölle.
    »Glaubst du, ich wüßte nicht, wie viele Feinde Leonardo deMontagne hat, der frühere Mensch, der zum Dämon wurde? Glaubst du, ich wüßte nicht, daß auch du zu seinen Feinden gehörst? Daß du versuchst, ihn auszuschalten? Und Astaroth hat dich dabei vor seinen Karren gespannt.«
    »Astaroth hat
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