Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Hugin und Munin deutliche Unruhe. Odin verharrte. Etwas geschah in der Kuppel, das die beiden Raben nicht genau deuten konnten. Aber gleichzeitig sah Odin noch etwas anderes.
    Ein totes schlangenartiges Ungeheuer, das Ähnlichkeit mit einem Tausendfüßler und noch ein paar anderen verschiedenen Tieren besaß. Aber das hätte ihn an sich wenig beeindruckt. Es gab in Ash’Naduur mehr Ungeheuer, als er zählen konnte, in den verschiedensten und unglaublichsten Gestalten. Daß das Biest tot war, war auch nicht besonders beeindruckend.
    Was Odin in seinen Bann zog, war der funkelnde Gegenstand im halb aufklaffenden Rachen der Bestie…
    ***
    Der Sog, der Zamorra und Nicole befreite, kam völlig überraschend. Zamorra starrte die Kuppelplattform entgeistert an. Es war ihm sofort klar, wem sie gehören mußte. Und er war sich nicht ganz sicher, ob Nicole und er nicht jetzt vom Regen in die Traufe gekommen waren.
    Sie waren gerettet worden - aber ganz bestimmt nicht aus Gründen der Menschenfreundlichkeit. Daß Ted Ewigk dort in der Kuppel bestimmte, konnten sie sich beide nicht vorstellen.
    Im Boden der Plattform bildete sich eine Öffnung, auf die sie zuschwebten. Zamorra sah Nicole an. »Kannst du fangen?«
    Er wollte ihr den Dhyarra-Kristall zuwerfen, damit sie nicht völlig wehrlos in der Kuppel ankam. Aber sie wehrte ab. »Zu riskant, Chef…«
    Da behielt er ihn bei sich.
    Dann befanden sie sich in einem dunklen, kleinen Raum und unter ihnen schloß sich der Boden. Ihre Füße setzen auf; der unsichtbare Griff ließ sie los. Zamorra rechnete damit, daß es, sobald sie sich mit der Dunkelheit abgefunden hatten, jäh blendend hell wurde und daß sie es dann mit den Männern in Schwarz zu tun bekamen, diesen Robotern der Ewigen.
    Jetzt streckte Nicole in der Dunkelheit die Hand aus und nahm den Dhyarra-Kristall entgegen. »Aufpassen«, flüsterte sie ihm zu. »Sobald die Tür aufgeht, versuche ich…«
    Was sie versuchen wollte, konnte sie nicht mehr sagen. Es gab keine Tür, die sich öffnete, sondern der Boden unter ihnen hob sich ruckartig an. In den Knien durchfedernd, wurden sie hochgedrückt, und die Decke des Schleusenraumes, die Zamorra bei ihrer Ankunft kurz wahrgenommen hatte, bot ihnen keinen Widerstand. Mit den Köpfen glitten sie hindurch, wurden hochgeschoben und standen dann in einem großen Raum. Unter ihnen wurde der Boden wieder stabil.
    Nicole wirbelte herum - und erstarrte.
    »Du sollest nicht einmal daran denken«, sagte eine kühle Stimme. »Gib mir den Kristall.«
    Zamnorra drehte sich etwas langsamer um und nahm dabei seine Umgebung wahr. Da waren Sitzgelegenheiten, Arbeitspulte, und es gab auch die typischen Transportschalen von Materiesendern, wie einer auch in dem unterirdischen Arsenal unter Ted Ewigks Villa zu finden war. Aber jener war blockiert, im Gegensatz zu diesen Transmittern.
    Vor einem großen Schaltpult stand Sara Moon. Und nicht weit von ihr entfernt befand sich Ted Ewigk. Er machte einen zwar angespannten, aber trotzdem niedergeschlagenen Eindruck.
    Sara Moon trug ihren silbernen Overall, aber den Helm mit der Gesichtsmaske hatte sie abgelegt. Sie fühlte sich also sicher. Aber ihre Hand berührte den Dhyarra-Kristall in ihrer Gürtelschließe. Und im gleichen Moment, als Zamorra sie sah, veränderte sich ihre Augenfarbe vom tiefen Jettschwarz zum grellen Schockgrün.
    Zamorra wußte, was das bedeutete.
    Sie würde nicht nur mit ihrem Machtkristall kämpfen, sondern war auch bereit, ihre Druidenkraft einzusetzen. Die vielleicht sogar noch eher als den Kristall.
    Nicole stand sprungbereit da, halb geduckt, und ihre rechte Hand umklammerte den Dhyarra-Kristall 3. Ordnung, als wolle sie ihn zerquetschen. Aber es war klar, daß sie damit keine Chance hatte. Selbst wenn sie Sara Moon angriff, würde es jener mit ihrem um ein Vielfaches stärkeren Machtkristall spielerisch leicht fallen, den Angriff abzuwehren und zurückzuspiegeln.
    Nicoles Haltung entspannte sich. Sie trat ein paar Schritte zurück. Sara Moon lachte leise.
    »Gut, sehr gut«, sagte sie. »Nun gib mir den Kristall. Zamorra, du darfst mir dein Amulett aushändigen…«
    »Tu es nicht«, sagte Ted Ewigk heiser. »Verdammt, sie bringt uns alle um. Ihr könnt nichts retten, wenn ihr kapituliert.«
    Zamorra nickte. »Meinst du, das wüßten wir nicht?« fragte er. »Was zum Teufel machst du überhaupt hier?«
    »Hört mit eurem Geschwätz auf«, verlangte die Druidin. »Gehorcht meinem Befehl!«
    »Warum hast du uns nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher