Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Leuten unterwandert«, gab Ted spöttisch zurück. »Vielleicht erscheinen sie gleich aus dem Materiesender, um mir zu helfen und dir den Garaus zu machen.«
    Sie schüttelte den Kopf und lachte leise. »Gib es doch auf, Ewigk. Soll ich dir diesen Blödsinn etwa glauben? Du hast keine Kontakte mehr zu den Ewigen. Du hast dich zurückgezogen in dein Versteck. Niemand arbeitet für dich. Wenn es einen Verräter gibt, dann aus anderen Motiven als denen, dir die Treue zu halten. Deine Anhänger sind zur Bedeutungslosigkeit hinabgesunken. Was soil’s also? Sage mir, wer dich informierte.«
    Ted schüttelte mühsam den Kopf. Er versuchte seine Hände und Arme zu bewegen. Er stellte fest, daß er Fortschritte machte.
    »Darauf kannst du lange warten«, sagte er. »Warum reden wir eigentlich noch? Du verschwendest deine Zeit mit mir. Ermorde mich, wenn es deinen Zielen dient, oder laß mich frei, weil ich ohne Machtkristall für dich keine Gefahr mehr bin. Du weißt, daß ich nicht in der Lage bin, einen neuen Kristall zu schaffen.«
    »Narr«, sagte sie. »Ich kann dich nicht am Leben lassen. Allein mit deinem Wissen über mich bist du eine Gefahr, die ich beseitigen werde.«
    »Dann mach ein Ende«, sagte er.
    »Bist du wirklich so kaltschnäuzig? Nein, das glaube ich nicht«, sagte sie. Sie erhob sich wieder, und ihr Sessel verschwand in der Versenkung. Sara Moon trat an eines der Steuerpulte. Ted konnte den Kopf drehen und ihr hinterher schauen. Von Sekunde zu Sekunde gewann er die Kontrolle über seinen Körper besser zurück. Er stützte sich mühsam auf die Ellenbogen.
    »Ich brauche dich noch ein wenig«, sagte die ERHABENE. »Ich habe etwas mit dir vor, Ewigk. Aber freu dich nicht zu früh. Du wirst keine Chance haben, die Zeit zu nutzen, die dir noch bleibt. Denn du wirst diesen Tag nicht mehr überleben. Vielleicht bist du schon in einer Stunde tot. Je nachdem, wie schnell das vonstatten geht, das ich beabsichtige.«
    Zorn flammte in ihm. Die kompromißlose Kälte, mit der sie über seinen Tod sprach, war unmenschlich. Wie konnte ein denkendes Wesen nur so tief sinken?
    »Ich werde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen«, sagte sie. »Deine Freunde haben wohl nicht damit gerechnet, daß du wehrlos sein würdest. Helfen können sie dir auf keinen Fall. Ganz im Gegenteil… daß ich dich habe, spielt sie mir auch in die Hände.«
    »Wovon redest du?« fragte er verständnislos.
    »Von Professor Zamorra. Es war ein Fehler, daß ihr hierher gekommen seid, du und deine Helfer… denn jetzt bekomme ich euch alle.«
    Das riß ihn endgültig vom Boden hoch. Er kämpfte sich auf die Füße. Schwankend stand er da, hatte Mühe, nicht wieder zusammenzuklappen. »Zamorra…?« flüsterte er. Zamorra war hier? Weshalb? Suchte er Ted? Wie hatte er erfahren, daß Ted hier war?
    Das war, zum Teufel, genau das, was er nicht gewollt hatte…
    Und ärgerlicherweise hatte Sara Moon auch noch recht. Mit Ted als Geisel konnte sie Zamorra zwingen, sich ebenfalls auszuliefern! Und er würde auf alles eingehen, was sie verlangte, um das Leben seines Freundes zu retten!
    »Verdammt«, murmelte er. Und er konnte nichts tun, um etwas an der Situation zu ändern…
    Die Plattform, in der er sich jetzt befand, bewegte sich immer noch. Sie flog ziemlich schnell. Sara Moon schien es eilig zu haben. Sie wollte ihr Ziel so rasch wie möglich erreichen.
    Das Ziel war Zamorra…
    ***
    Odin hatte sich wieder etwas zurückgezogen, nachdem er den ERHABENEN nicht dort gefunden hatte, wo er ihn suchte. Aber er war sicher, daß dieser sich schon bald wieder bemerkbar machen würde.
    Er hatte sich jedenfalls gut eingetarnt. Odin war sicher gewesen, daß der Gesuchte sich in dem Kraterloch befand. Doch so sehr er das auch abgetastet hatte - er hatte ihn nicht gefunden.
    Er wartete jetzt auf die nächste Gelegenheit.
    Der Ewige konnte sich nicht ewig versteckt halten. Dazu war Ash’Naduur auch für die Ewigen zu lebensfeindlich. Und sobald der Gesuchte seinen Dhyarra-Kristall oder auch das Amulett benutzte, würde Odin ihn finden…
    ***
    »Was ist das denn jetzt schon wieder«, entfuhr es Nicole. Mit einem schnellen Sprung versuchte sie der Flüssigkeit zu entkommen, den Hang hinauf zu klettern, aber der gab immer wieder unter ihr nach. Und das Material auch der Böschung begann sich bereits zu verflüssigen. Unter Zamorra sank der feste Boden immer tiefer ab; immer mehr verwandelte sich…
    »Dieses Ash’Naduur ist die heimtückischste und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher