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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinausgeschleudert worden? Odin wußte, daß zumindest drei Wesen hätten da sein müssen, tot oder lebendig: die beiden Verfolgten und jener, der die Plattform gelenkt hatte. Aber niemand war in unmittelbarer Nähe zu sehen…
    Odin seufzte.
    Wohin waren die Insassen verschwunden, wenn sie nicht verbrannt waren?
    Und dann sah er sie plötzlich.
    Etwas war anders geworden in Ash’Naduur. Die Umgebung flimmerte, war irgendwie unscharf. Und in dieser Unschärfe befanden sich die anderen, tauchten aus dem Unsichtbaren auf und verschwanden darin wieder in einem ungleichmäßigen Rhythmus. Aber ihre Konturen waren nicht so scharf, wie sie hätten sein müssen.
    Fast schien es dem Einäugigen, als befänden sie sich teilweise in einer anderen Welt…
    ***
    Sara Moon hatte den magischen Schlag besser verkraftet als Zamorra, der immer noch an den Nachwirkungen jener Aktion gegen die drei Hexen von Rom litt. Die Druidin kämpfte mit ihrer Para-Kraft gegen die Auswirkungen an, die durch die sich gegenseitig störenden Energien entstanden waren.
    Sie überwand ihre Schwäche.
    Sofort begann sie die Situation zu analysieren. Ted Ewigk hatte den kleinen Dhyarra-Kristall und benutzte ihn, um eine Schutz-Sphäre um sie alle zu halten. Das verwunderte sie; sie selbst hätte den Gegner aus dieser Sphäre ausgespart. Zamorra war bewußtlos, das Amulett magisch tot. Seine Energien waren ausgebrannt. Nicole Duval versuchte sich aus ihrer Benommenheit zu lösen.
    Aber da war noch etwas.
    Die Umgebung hatte sich verändert. Der Schock der gegensätzlichen, sich berührenden Energien hatte etwas ausgelöst, das gefährlich sein konnte. Es gab einen Riß in der Welt Ash’Naduur. Zumindest hier an der Absturzstelle, beziehungsweise am Ort der Katastrophe, war Ash’Naduur nicht mehr völlig stabil. Die Umgebung flimmerte, verschwand teilweise und wich anderen Eindrücken, dann kehrte sie wieder zurück…
    Sara Moon seufzte vernehmlich. Sie brachte ihren Machtkristall endgültig wieder zur Ruhe.
    Sie hatte einen Fehler begangen, als sie sich instinktiv gegen Zamorras Angriff wehrte. Aber sie hatte nicht gewußt, wie gegensätzlich die Kräfte seines Amuletts und die der Dhyarra-Kristalle waren. Und sie hatte Zamorra auch unterschätzt.
    Dabei hatten sie sich schon unzählige Male als Gegner gegenübergestanden…
    Nicole Duval richtete sich auf. Sie versuchte sich zu orientieren.
    Sara Moon sah Ted Ewigk an. Nur er zählte in diesem Moment. Zamorra war als Gegner vorübergehend ausgeschaltet, und seine Gefährtin war waffenlos. Ein Risiko war in diesem Augenblick nur Ted Ewigk, der wahrscheinlich nicht einmal wußte, daß eine magische Aktion jetzt endgültig eine Katastrophe herbeiführen konnte.
    Sara Moon sah das Risiko.
    Das war etwas, das ihr gerade noch gefehlt hatte! Sie unterdrückte eine wilde Verwünschung. Warum war das Schicksal so gegen sie, daß immer dann, wenn Zamorra in der Nähe war, sich alles gegen sie wandte? Sie feierte Erfolge und Triumphe, aber Zamorra war eine Art Katalysator für ihr Pech!
    »Nicht mehr lange«, flüsterte sie. Sie mußte ihn töten. Allerdings nicht mit Magie. Es war schon gefährlich genug, daß Ted Ewigk mit dem Dhyarra-Kristall immer noch die Schutzsphäre aufrecht hielt, die gegen die Gluthitze des Wracks schützte. Ein winziges Quentchen mehr konnte zur Katastrophe führen. Am besten wäre es, wenn Ted seine Dhyarra-Energie löschte.
    Aber das würde er nicht tun…
    »Warum?« fragte Sara. »Warum hast du das getan, Ewigk?«
    »Was getan?« fragte er rauh.
    Sie bewegte sich langsam auf Zamorra zu. Wenn sie ihn erreicht hatte, mußte sie blitzschnell handeln und ihn töten. Bis dahin mußte sie Ewigk und Zamorras Gefährtin hinhalten. Sie durften nicht bemerken, daß Sara momentan relativ hilflos war. Sie wollte das Risiko einfach nicht eingehen, mit dem Einsatz von Magie alles um sie herum zu kippen.
    »Mich in die Schutzsphäre mit einzubeziehen«, gab sie dem. Reporter zur Antwort. »Ich wollte dich töten, ich hätte es fast geschafft. Dennoch hast du mich geschützt. Weshalb? Ich versteh’s nicht…«
    Noch ein paar Schritte näher zu Zamorra…
    »Ich brauche dich lebend«, sagte Ted Ewigk rauh. Er rieb sich mit der linken Hand den Hals. »Ich werde dich nach Caermardhin bringen.«
    »Wieder einmal, he?« spottete sie. »Das hast du mit Zamorra doch schon einmal fertiggebracht. Hast mich aus Ash’Cant entführt. Aber ich bin wieder hier. Ich bin stärker denn je. Glaubst du im Ernst,
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