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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug
Autoren: A.F.Morland
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des Monte Fuoco erklommen, und Ireland war plötzlich erstaunt stehengeblieben.
    »Was sagt man dazu?«
    Mel Shannon folgte dem Blick des Freundes. »He, verdammt, der Berg raucht ja! Und hier wolltest du wohnen. Jetzt siehst du selbst, daß man einem Vulkan niemals trauen darf. Er kann noch so lange erkaltet sein – die Kanäle tief im Erdinneren bestehen nach wie vor, dort unten kocht und brodelt das flüssige Gestein, und die Gase suchen nach einem Weg ins Freie. So kann sich im Laufe der Jahre ein irrer Druck aufbauen. Aber dann – plötzlich… Rrrummms!«
    Ireland beobachtete die graue Rauchsäule, die zum blauen Himmel emporwuchs. Er wollte nicht glauben, daß der Vulkan ausgerechnet heute aktiv wurde.
    Seit undenklichen Zeiten war der Monte Fuoco nicht mehr ausgebrochen. Warum sollte es heute dazu kommen?
    »Ich halte den Rauch für harmlos«, sagte Tom Ireland.
    »Aber er beweist, daß der Monte Fuoco nicht tot ist«, meinte Mel Shannon. »Vulcano, Stromboli, der Ätna… Sie sind durch Magmaschlote miteinander verbunden. Wer weiß, wie weit diese glühenden Verbindungen noch reichen. Dort unten geht es zu wie in meinem Bauch, wenn ich Bohnensuppe gegessen habe.« Shannon lachte. »Der Überdruck muß irgendwo raus.«
    »Diesmal scheint er hier einen Weg ins Freie gefunden zu haben«, sagte Ireland. »Komm, Mel, wir steigen zum Krater hinauf und sehen uns dieses Naturschauspiel an.«
    Sie setzten ihren Weg fort, überkletterten das schwarze, verwitterte Geröll und waren bestrebt, ihr Ziel ohne Umwege zu erreichen.
    Plötzlich blieb Mel Shannon stehen. »Mann!« stieß er heiser hervor. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Was ist los?« fragte Ireland.
    »Wir sind nicht allein auf der Feuerinsel!« behauptete Shannon.
    »Quatsch, natürlich sind wir…«
    »Dort oben steht jemand am Kraterrand.«
    Ireland kniff die Augen zusammen, und ein überraschter Ausdruck breitete sich über seine Züge. »Tatsächlich, Mel, du hast recht. Dort oben steht wirklich jemand. Aber es ist ein verdammt komischer Kauz, würde ich sagen. Wenn wir uns auf einer Südseeinsel befänden, würde ich meinen, es ist eine Art Medizinmann von so ‘nem unaufgeklärten Naturvolk, der zur Spitze des Berges hinaufgestiegen ist, um den bösen Geist, der in ihm wohnt, zu besänftigen.«
    »Er scheint aus der Ritterzeit übriggeblieben zu sein – so wie der aussieht«, machte sich Mel Shannon lustig. »Wer trägt heutzutage Flügelhelm und Brustpanzer?«
    »Und ist mit einem Schwert bewaffnet.«
    »Sag mal, was bewegt sich denn neben diesem Knaben auf der Stange mit den Quersprossen?«
    »Das scheinen Falken zu sein.«
    »Weißt du was? Wir steigen zu diesem Sonderling hinauf und reden mit ihm.«
    »Er hat bestimmt einen Tick. Der kann doch nicht ganz dicht sein.«
    »Wird bestimmt ganz amüsant sein, sich mit ihm zu unterhalten«, sagte Mel Shannon und ging weiter.
    Und damit besiegelte er sein Schicksal und das seines Freundes.
    ***
    Mit großer Genugtuung beobachtete Vulkan das Erwachen der Lavabestie. Eine zweite Krallenhand durchstieß die glühende Oberfläche des flüssigen Gesteins, und Augenblicke später tauchte der Schädel des mächtigen Ungeheuers auf.
    Grauenerregend sah Tansul aus. Er öffnete sein großes Maul mit den mannsgroßen, spitzen Zähnen und stieß ein grimmiges Fauchen aus.
    Rauch stieg aus breiten Nüstern, und in den geschlitzten Augen leuchtete eine weiße Glut. Auf dem riesigen Schädel saßen gelbe, gerippte Hörner, die sich, Schlangen gleich, nach oben wanden.
    Vulkan betrachtete Tansul als sein Wesen. Er hatte es neu geschaffen, damit es ihm diente. Das Mitglied der Grausamen 5 war von nun an Tansuls Herr.
    Die Lavabestie würde Vulkans Befehlen gehorchen müssen. Ungehorsam wäre sein Tod.
    Die Falken des Magier-Dämons stießen krächzende Schreie aus.
    Vulkan kannte jede ihrer Regungen. Wenn sie sich auf diese Weise gebärdeten, mußte sich eine lohnende Beute in der Nähe befinden.
    Vulkan wandte sich blitzschnell um und erblickte sofort die beiden Männer, die sich etwa auf halber Höhe des Berges befanden.
    Vulkans Züge wurden hart. Menschen! Was hatten sie hier zu suchen? Was wollten sie auf der Feuerinsel?
    Der Magier-Dämon haßte es, gestört zu werden. Dafür sollten die Männer sterben.
    Vulkan wußte, daß die beiden Männer ihn bereits gesehen hatten.
    Sie waren auf dem Weg zu ihm, diese Narren, anstatt umzukehren und zu fliehen. Sie würden ein Fressen für die Falken sein.
    Die
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