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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti
Autoren: Larry Brent
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nach Fisch ... Meerwasser?!
    Mit einem
Ruck riß er das Glas von seinen zitternden Lippen, als er das Klebrige auf
seiner Zunge spürte.
    Es würgte
ihn, als er das Glas hochhielt. Das Sonnenlicht, das durch die Ritzen des halb
heruntergelassenen Rollos fiel, spielte in der Flüssigkeit.
    Im Glas
bewegte sich etwas. Durchsichtige, phosphoreszierende, schleimige Wesen,
pulsierend, sich aufblähend, stiegen in dem Cocktailglas vom Boden auf.
Quallen, durchschnittlich etwa drei Zentimeter groß!
     
    ●
     
    Radio Coconut meldete gegen vier Uhr nachmittags, daß in der
Lagune eine neue Jacht eingetroffen sei.
    Es war
Playboys Love.
    Der Besitzer
sei ein gewisser Larry Brent.
    »... ein
junger Bursche, ledig, charmant, sympathisch«, verkündete die Stimme der reizenden
Sprecherin, die den Klatsch verbreitete, damit die Ortsansässigen auf dem
laufenden blieben.
    So war das
auf Tahiti.
    Die Ankunft
eines neuen Popaa , eines Fremden, blieb kein
Geheimnis.
     
    ●
     
    »... aber
darauf braucht man sich nichts einzubilden«, meinte Larry Brent fröhlich, der
die Radiomeldung verfolgt hatte. Er befand sich mit Morna Ulbrandson, der
charmanten Schwedin, in dem luxuriös eingerichteten Privatsalon der Jacht.
    Morna
Ulbrandson saß an dem kleinen Tisch, die langen Beine übereinandergeschlagen,
ein spinnwebdünnes Sommerkleid an, das mehr preisgab, als es verdeckte.
Makellos reine Haut, glatt und warm, sahnig wie Creme.
    Die Schwedin
war sexy und verführerisch. In ihrer Nähe war die Luft stets wie elektrisch
geladen.
    »... sie
begrüßen hier jeden Neuankömmling so. Und ...« Der Amerikaner unterbrach sich,
als die Sprecherin noch einige erstaunliche Details mitteilte. Äußere
Erscheinung, die Nationalität. Sie vergaß auch nicht, darauf hinzuweisen, daß
es nicht ausgeschlossen sei, daß ein Mann von solchem Aussehen sicher parau franni könne. Es käme auf
einen Versuch an, dies herauszufinden.
    Morna
lächelte. »Man hat dich offenbar vorhin mit dem Fernglas beobachtet, als du
dich auf dem Deck gesonnt hast. Erstaunlich, was man aus der äußeren
Erscheinung alles herauslesen kann .«
    Larry stockte
der Atem. »Die Vermutung, daß ich französisch sprechen könnte, ist doch recht
interessant. Von einem Playboy von Welt erwartet man heutzutage nicht nur, daß
er mit vollen Händen das Geld zum Fenster rauswirft, sondern auch eine
entsprechende Schulbildung hat .«
    »Bin nur
gespannt, was dich noch so alles auf der Insel erwartet. Bis jetzt sieht es so
aus, als wären wir wahrhaftig im Paradies angekommen .« Morna Ulbrandson legte einen dünnen Band, der mit einem flexiblen, glanzkaschierten
Umschlag versehen war, achtlos auf den Tisch zurück. Der Titel der
vielversprechenden Lektüre lautete: »Tahiti - oder das wahre Gesicht einer
Legende«. Als Verfasser zeichnete ein Amerikaner, der schon jahrzehntelang auf
der Insel lebte.
    Die Schwedin
lieh es von ihrem Begleiter, der dieses Büchlein aufmerksam während der letzten
Tage durchgearbeitet hatte, aus. Sie hatte jedoch erst wenige Seiten darin
lesen können.
    »Dein Wissen
über die Insel ist inzwischen so groß, daß du mir ruhig ein wenig darüber
erzählen könntest«, meinte sie. Morna warf den Kopf zurück. Das lange blonde
Haar wischte über die nackten Schultern.
    »Ich bin ein
Mann der Praxis - und nicht der Theorie«, grinste X-RAY-3. Er sah ausgeruht und
erholt aus. »Ich werde mich mit vollen Segeln in das Leben auf Tahiti stürzen,
und man wird mich hier empfangen wie einen alten Freund. Man zählt die
Insulaner zu den nettesten und gastfreundlichsten Menschen auf der Welt .«
    »Und die
Mädchen hier sind nicht zu verachten .«
    Larry hob die
Augenbrauen. »Ah, dieses Kapitel hast du also schon gelesen? Die Wahine sind in der Tat eine Sünde wert .«
    »Vorsicht,
Larry. Vorsicht! Du kennst die Geschichte von dem weißen Seemann. Die
Polynesierinnen verlieben sich unsterblich in ihn. Dann eines Tages, als er
wieder hinausfährt, sterben sie fast vor Kummer. Du willst doch keine
gebrochenen Herzen zurücklassen ?« Die leichte Ironie
in der Stimme der reizenden Agentin war nicht zu überhören.
    »Du mußt noch
ein paar Seiten weiterlesen, Morna .« Larry beugte sich
nach vom und hauchte einen Kuß auf die verführerisch schimmernden Lippen der
Schwedin. »Alles nur Show, verstehst du? Das Ganze ist eine Legende. Purer
Unsinn! Natürlich wird das Mädchen fürchterlich heulen, wenn ich mich von ihr
verabschiede. Aber kaum ist die Jacht außer
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