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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti
Autoren: Larry Brent
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sich noch eben in
seinen Augen spiegelte, war plötzlich wie weggewischt. »Tahiti - das Paradies
für reiche Nichtstuer, für Playboys, für erlebnishungrige Touristen, ist zu
einem Ort der verborgenen Schrecken und Ängste geworden. Etwas Unheimliches
geht hier vor. Nicht mal die Einwohner wissen davon, weil die Polizei
wohlweislich die geheimnisvollen Vorgänge verschweigt. Unsere Aufgabe ist es,
den Schleier des Rätsels zu lüften ...«
    »Alles sieht
so friedlich aus«, bemerkte nun auch Kunaritschew. Larry Brent erwiderte nichts
darauf.
    Er fürchtete
schwerste Zusammenstöße. Sowohl Morna Ulbrandson als auch Iwan Kunaritschew
wußten, daß dieser Zwangsurlaub auf Tahiti alles andere als eine Freude sein
würde. Allein schon die Tatsache, daß Kunaritschew zur Verstärkung eingesetzt
worden war, bewies, daß X- RAY-1 Ungewöhnliches plante. Zwei Agenten waren zu
wenig. Fürchtete er, daß einer von ihnen diesmal - nicht mehr zurückkam?
    »Wie sieht
dein Plan aus ?« wollte X-RAY-7 wissen.
    »Zuerst gehe
ich in die Stadt .« Larry löste sich von der Reling.
»Ich muß mich ein wenig umsehen und auf mich aufmerksam machen. Das hat an
einem Ort wie diesem immer seine Wirkung. Außerdem muß ich zeigen, daß ich hier
bin, um die Zeit totzuschlagen. Fünf Leute fielen bisher den unheimlichen
Quallen zum Opfer, wie X-RAY-1 uns bestätigte. Sie
alle gehörten der gehobeneren Schicht an.
Ausschließlich reiche Nichtstuer, Playboys und Girls, die nicht wissen, was es
heißt, sich mit ihrer Hände Arbeit das nötige Geld zu verdienen. Dieser
merkwürdige Umstand kann bedeuten, daß wir ebenfalls bald unliebsame
Bekanntschaft machen .«
    »Die Quallen
sind wohl sehr wählerisch ?« meinte der Russe. Mit
einer mechanischen Bewegung fingerte er nach dem Zigarettenetui. Larrys Blick
traf ihn rechtzeitig.
    »Wenn ich von
Bord bin, darfst du das ganze Schiff verqualmen .« X-
RAY-3 wandte sich ab.
    »Oho, lieber
Freund«, machte Morna Ulbrandson sich bemerkbar. »Kein Kavalier mehr? Wenn ich
dich richtig verstanden habe, wirst du die Exkursion allein vornehmen ?«
    »Natürlich.
In Begleitung einer schönen Frau dürfte der ledige Playboy schon weniger
Interesse in Papeete entfesseln .«
    »Ich habe
aber auch etwas gegen Iwans Tabak einzuwenden. Er bekommt mir ebenfalls nicht
besonders .«
    »Darüber mußt
du dich mit ihm einigen .« Larry verließ eine Minute
später das Schiff, schlenderte an der Lagune entlang und geriet dann auf die
Hauptstraße.
    Er trug eine
weiße Hose und ein mit Südseemotiven bedrucktes Sporthemd aus violetter Seide.
    Larrys Ziel
war das berühmte Café Vaima . Wenn jemand
neu in Papeete eintraf, dann war es das beste , dort
zuerst einen Besuch zu machen, um die letzten Neuigkeiten zu erfahren.
     
    ●
     
    Als Enio Saluta erwachte, lag er
angekleidet auf dem Bett. Stöhnend richtete er sich auf. Unverzüglich fiel sein
Blick auf die Uhr. Benommen rieb er sich sein Gesicht. Er bemerkte, daß er an
der rechten Hand mehrere Schnittwunden hatte. Das Blut darauf war verkrustet.
    Er sah die
Scherben auf dem Boden und erblickte das Tablett. Die Eiswürfel in dem Behälter
waren völlig geschmolzen.
    Saluta erinnerte
sich daran, daß er einen Cocktail bestellt hatte. Offenbar hatte er das
dünnwandige Glas in der Hand zerdrückt und sich verletzt. Er konnte sich nicht
mehr an den Vorfall erinnern, und ein Zittern lief durch seine Glieder, als er
krampfhaft versuchte, sich vorzustellen, was geschehen war, als der Kellner das
Zimmer verlassen hatte. Bis dahin reichte seine Erinnerung. Weiter nicht. Da
kam die Lücke.
    Er kleidete
sich langsam um. Die ganze Zeit über bemühte er sich vergebens, die trüben,
quälenden Gedanken abzuweisen. Er fühlte sich verändert und merkte, wie anders
er reagierte. Irgend etwas ging in seinem Gehirn vor, das er selbst nicht
begriff. Manchmal zog es sich wieder in eine unbekannte Tiefe zurück.
    Enio Saluta führte an diesem frühen Abend mehrere Gespräche mit
Freunden. Unter anderem rief er Mike Holloway in seinem Hotel an, mußte jedoch
erfahren, daß der Pop-Sänger schon vor über einer Stunde gegangen war.
    »Hat er eine
Nachricht hinterlassen ?« wollte der Italiener wissen.
    »Nein,
Monsieur, leider nicht.«
    »Danke .« Saluta hängte ein und wählte
dann die Nummer des Café Vaima . Vielleicht
schlug Holloway dort die Stunden tot. Enio Saluta irrte sich nicht. Holloway war tatsächlich da. Der
Besitzer sorgte dafür, daß der Pop-Sänger kurze Zeit später
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