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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern
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Hill schleicht um die Schließfächer herum.«
    »Irgendeine Spur von Leslie Grover?«
    »Nein, Jerry!«
    »Schickt alles los, was ihr noch in Reserve habt«, sagte ich. »Aber die Leute sollen hicht eingreifen. Alles deutet darauf hin, daß Homer Hill die Kinder und Lil Malone in Händen hat. Wir dürfen seine Spur nicht verlieren. Er muß uns direkt ins Versteck führen!«
    »Warum sollen wir uns ihn nicht sofort greifen? Unsere Leute brauchen ihm nur die Hände auf die Schulter zu legen!«
    »Weil er möglicherweise noch einen Komplicen hat!«
    »Okay, Jerry! Der Chef war eben hier. Er wünscht euch viel Glück!«
    Homer Hill trieb sich also in der Nähe der Schließfächer herum. Doch als vorsichtiger Mann ließ er eine geraume Zeit verstreichen, ehe er es wagte, das Geld aus dem Fach zu nehmen.
    Phil kam zurück und quetschte sich neben mich.
    »Beinahe hätte er mich gesehen«, keuchte er. »Als er in die Halle ging, drehte er sich noch einmal um. Ich konnte gerade noch hinter einem Pfeiler verschwinden.«
    Fred Nagara meldete sich über das Walkie-Talkie. Die Verständigung war ein bißchen undeutlich, aber es ging.
    »Hill hat eben das Schließfach geöffnet und zwei Aktentaschen entnommen. Er geht jetzt zum Ausgang an der Vanderbilt Avenue.«
    Ich ärgerte mich, daß ich den Jaguar fuhr. Ein anderer Wägen wäre unauffälliger gewesen. Aber ich hatte nicht wissen können, daß wir so schnell auf Hills Spur stoßen würden.
    Zwei Radio-Cars aus dem Headquarter waren im Anmarsch, meldete die Zentrale. Ich rief die Wagen direkt und sagte den Kollegen, daß mindestens drei von ihnen Zurückbleiben und nach Leslie Grover Ausschau halten müßten. Es war zu erwarten, daß er ebenfalls hier aufkreuzen und versuchen würde, Homer Hill abzufangen. So wie die Dinge jetzt standen, konnte er allerdings keinen Blumentopf mehr ernten.
    Die nächste Meldung kam von einem als Yellow Cab aufgemachten Wagen, der zu unserem Fuhrpark gehörte.
    Homer Hill fuhr in einem vor zwei Stunden gestohlenen Buick, wie die Kollegen herausgefunden hatten.
    Homer Hill war eingewebt in ein Netz, das er auch bei äußerster Wachsamkeit nicht zerreißen konnte. Ständig wurde er überholt, ständig wechselten Wagen und Fahrer ab.
    Homer Hill fuhr in Richtung East Side. Wir lagen eine Meile hinter ihm, geleitet von den Durchsagen der verfolgenden Wagen. Die Richtung, die er eingeschlagen hatte, erweckte frische Hoffnungen in mir. Das Versteck mußte irgendwo im Südzipfel Manhattans liegen. Manhattan ist eine Halbinsel. Wenn einer auszubrechen versucht, dann kann er es nur über die Bronx tun, die einzige Landverbindung, die den Kern der Riesenstadt direkt mit dem Festland verbindet. Über Brücken und durch Tunnels zu entwischen, war zu riskant — jedenfalls für einen Kidnapper.
    Schließlich stoppte Hill vor einem Haus in der Jackson Street, nahe der Kreuzung der Madison Street.
    Unsere Wagen rauschten elegant vorüber — bis auf das Taxi, das auf der Suche nach Fahrgästen zu sein schien und deswegen am Randstreifen entlangschlich. Eine Minute später hatten wir die Hausnummer, dreißig Sekunden später zogen wir die Leute an den Kreuzungen zusammen. Phil und ich marschierten bereits auf den Block zu.
    Fünfzig Yard davor preßten wir uns in eine Mauernische. Jetzt brauchten wir ein bißchen Glück. Es ließ zwanzig Minuten aui sich warten und erschien in Gestalt eines amerikanischen Durchschnittsbürgers, der aus dem Haus trat und sich in unsere Richtung wandte. Der Mann erschrak fürchterlich, als ich ihn in unsere Nische zog. Ich zeigte ihm meinen FBI-Stern und erklärte ihm, was los war.
    Als er kapiert hatte, gab er bereitwillig Auskunft und überließ Phil, der ungefähr seine Statur hatte, Hut und Mantel.
    »Laß die Haustür offen«, sagte ich zu Phil und ließ mir von dem Mann erklären, wie man vom Nachbargrundstück aus ungesehen die Rückseite des Hauses erreichen konnte. Bevor wir uns trennten, verglichen wir noch unsere Uhren miteinander.
    An der Rückseite des Hauses lief eine Feuerleiter im Zickzack empor. Ich deponierte meine Schuhe am Fuße der stählernen Treppe, lockerte die 38er in der Halfter und stieg langsam empor, vorsichtig darauf bedacht, jedes Geräusch zu vermeiden. Zwei Minuten später kauerte ich unter einem offenen Fenster.
    Der Raum hinter der Fensteröffnung war dunkel. Ich spitzte die Ohren, um Atemgeräusche einzufangen, aber entweder hielt sich niemand darin auf, oder der Straßenlärm von der
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