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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern
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Delaine nicht hier aus dem Haus gekommen?
    In der Küche schrillte das Telefon. Ich ging hin, überlegte einen Augenblick, dann nahm ich den Hörer ab.
    »Ja?« Ich bemühte mich, meiner Stimme einen möglichst hohen Klang zu geben. Schließlich war die Wohnungsinhaberin eine Frau. Aber der Mann am anderen Ende der Leitung ließ sich nicht täuschen.
    »Hör zu, Polyp«, sagte er. »Haltet eure dreckigen Finger aus der Sache heraus, wenn ihr nicht noch eine Leiche haben wollt. Hast du mich verstanden?«
    »Habe ich. Schade, daß ich mich nicht mehr mit dir unterhalten kann, wenn du losgeschnallt wirst.«
    »Losgeschnallt?« Er schien es nicht begriffen zu haben.
    »Vom Elektrischen Stuhl natürlich.« Das Thema schien ihm nicht zu gefallen. Er knurrte kurz wie ein Kettenhund. »Ich werde die Malone so lange mit mir herumschleppen, bis ich sicher sein kann, daß ihr euch an die Abmachung gehalten habt.«
    Dann legte er auf.
    Phil begleitete wieder einmal die Krankenträger herauf. Sie legten Bobby auf die Bähre und schafften ihn hinunter. Kurz danach kamen die Leute von der Spurensicherung.
    Während wir langsam hinter dem Krankenwagen herfuhren, erzählte ich Phil von dem Anruf.
    »Und du hast die Stimme nicht erkannt, Jerry?«
    »Nein. Es könnte Grover oder Hill, es könnte sogar Delaine gewesen sein. Ich kenne alle diese Leute nicht gut genug, um ihre Stimme am Telefon zu identifizieren. Nur eins scheint festzustehen: Lil Malone ist geschnappt worden. Wahrscheinlich soll sie als Schutzschild benutzt werden.«
    »Dann dürfte Delaine als Täter ausscheiden«, meinte mein Freund. Aber Delaine versteckte sich vor der Polizei. Warum? Ich knobelte noch an dieser Frage, als wir vor dem Ordinationszimmer auf einer Bank saßen.
    Eine junge Schwester steckte die keckste Stupsnase, die ich je gesehen hatte, durch den Türspalt.
    »Sie können ’reinkommen, sagt der Doktor. Ihr Freund ist wach.«
    Bobby lag auf einem ledergepolsterten Gestell, über das man ein weißes Wachstuch gebreitet hatte. Zwei Ärzte und eine Schwester bemühten sich um ihn.
    »Er hat Glück gehabt«, sagte der ältere der beiden Medizinmänner. »Wenn dieser Bursche einen halben Zoll tiefer gehalten hätte, könnte ich jetzt nach Hause gehen. Machen wir es kurz. Ihr Kollege hat elende Schmerzen, und wir wollen ihm endlich eine Spritze geben!« Bobby Stein lächelte gequält. Er wußte, welche Frage ich zu stellen hatte.
    »Homer Hill«, sagte er. »Ich sah ihn ’reingehen und wollte ihn mir kaufen. Ich war schnell, aber er war noch schneller. Ich glaubte, er hätte mich nicht gesehen, aber er wartete hinter der Tür auf mich. Ich war kaum an ihm vorbei, als er die Tür hinter sich zuschnappen ließ und schoß.«
    »Und . Delaine?« fragte ich. »Welche Rolle spielte Delaine?«
    Bobby sah mich erstaunt an. »War der auch dabei?«.
    Der jüngere Arzt zog die Spritze auf und sah mich mißbilligend an.
    »Schon gut«, sagte ich. »Wir sind ja schon fertig. Sie bekommen ihn noch früh genug in die Finger, Doc!«
    Bobby blinzelte mir zu, während der Arzt nach einer Vene suchte. Wir gingen hinaus.
    Unser nächstes Ziel war wieder ein Krankenhaus. Ich wollte hören, wie es Mrs. Collum ging.
    Vor ihrem Zimmer stand ein Stuhl und darauf saß ein Cop. Er las gerade die Rennberichte. Als er uns aus dem Lift steigen sah, legte er die Zeitung weg und schob sich zwei Zoll weiter vor an den Rand der Sitzfläche.
    »Es geht ihr gut«, sagte er, nachdem ich meinen FBI-Stern vorgezeigt hatte. »Sie hat plötzlich ihr Herz für die Polizei entdeckt und hat mir schon zwei Heiratsanträge innerhalb einer Viertelstunde gemacht. Aber ich bin schon verheiratet, und wenn Sie Mrs. Collum (kennen, werden Sie sich mit mir darüber freuen.«
    »Wir fühlen miteinander«, meinte icih, klopfte ihm auf die Schulter und betrat das Krankenzimmer.
    Mrs. Collum saß aufrecht im Bett, knabberte an einem Stück Schokolade und freute sich aufrichtig über die Blumen auf ihrem Nachttisch.
    »Natürlich seid ihr auch von der Polente«, sagte sie und schmachtete Phil mit einem heißen Blick an. »Wenn mir dieser Collum nicht mit einem glühenden Schürhaken im Hirn herumgefahren wäre, hätte ich ihn sausen lassen. Ja, das hätte ich tun sollen! Ich habe nichts aufgesteckt mit diesem halben Gangster, mit dieser halben Portion. Der Kerl hat sich nie so richtig getraut, außer bei mir!«
    Es dauerte noch gute fünf Minuten, bevor wir genug wußten. Das Schicksal von Mr. Collum war ihr
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