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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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manifestierte, dann rechts von mir, wo es mehr Schatten als Licht gab, huschte etwas hervor, das gleichzeitig von einem Rasseln begleitet wurde.
    Eine Kette!
    Mehr konnte ich nicht denken, nur noch den Kopf einziehen, so daß ich nicht voll im Gesicht getroffen wurde. Die einzelnen Glieder hämmerten auf meine Schulter, trafen auch den Nakken, das Kreuz und ein Ohr, wo die Haut sofort aufplatzte.
    Die Schmerzen und der Schlag warfen mich um. Ich rollte über den Boden, war halb bewußtlos, in meinem Kopf tobte eine kleine Hölle, aber ich fiel nicht in den tiefen Schacht des Vergessens.
    Sehr schwammig, aber doch noch erkennbar, bekam ich mit, was sich in meiner unmittelbaren Umgebung abspielte.
    Zuerst erschien die Gestalt mit der Kette, und ich mußte dem alten Stone Abbitte leisten.
    Das war kein Mensch mehr, auch wenn er so aussah. Er hatte eine andere Haut bekommen, die einen fahlgelben Glanz abgab, so daß sie einen metallicartigen Schimmer bekam. So wurden oft fremde Besucher von einem anderen Stern dargestellt, und der zweite glich dem ersten Wesen fast aufs Haar. Nur war der stabiler, noch breiter in den Schultern. Und er trug eine Spitzhacke in der rechten Hand, von der es noch tropfte. Jetzt wußte ich, wie Stone ums Leben gekommen war.
    Der Zombie sah aus, als wollte er in ein Bergwerk gehen, aber er mußte von dort gekommen sein.
    Er war befreit worden, nach all den verdammten Jahren.
    Um mich kümmerten sich die beiden nicht. Ich konnte von Glück sagen, daß mich der mit der Kette erwischt hatte und nicht die Gestalt mit der Spitzhacke.
    Sie gingen auf die Treppe zu und stiegen die Stufen hoch, als wäre nichts gewesen.
    Ich bekam es mit der Angst zu tun, wenn ich an die Menschen dachte, die sich noch in dem Haus aufhielten.
    Mühsam schob ich meinen rechten Arm vor. Die Waffe war mir entfallen und so weit vorgerutscht, daß ich sie mit der Hand nicht mehr erreichen konnte.
    Die beiden Gestalten gingen über die Stufen. Sie hielten sich nebeneinander auf, noch immer umgab sie ein gewisses Strahlen, das nichts mit dem Licht zu tun hatte, denn ihre Körper leuchteten von innen, obwohl sie nicht durchsichtig waren, aber der matte Glanz blieb.
    Vor der letzten Stufe drehte sich das Wesen mit der Spitzhacke noch einmal um.
    Mir schien es so, als wäre es dabei, den rechten Arm zu heben und zu überlegen, ob es seine Waffe die Treppe hinabwerfen und mich damit töten sollte.
    Doch er ließ den Arm sinken und folgte seinem Artgenossen.
    Wer war als nächster an der Reihe? Wollten sie die gesamte Familie ausrotten?
    Harold Stone hatte sich geirrt. Nicht nur einer von ihnen war erschienen, gleich alle vier hatten den Weg aus dem verschütteten Bergwerk in dieses Haus gefunden.
    Aber wer stand hinter ihnen und hatte ihnen geholfen? Ich konnte es nicht sagen. Meine Probleme waren hart genug, da ich es noch immer nicht schaffte, hochzukommen.
    Der Hieb mit der verdammten Kette hatte mich paralysiert.
    Schließlich schaffte ich es doch. Zuerst auf allen vieren robbte ich mich bis zur letzten Stufe vor, erklomm sie ebenfalls mit Händen und Füßen, fand das Geländer und zog mich daran hoch. An der unteren Hälfte hatte mein rechtes Ohr etwas abbekommen, das Blut rann mir in den Nacken und dann am Rücken hinab, bevor es von der Kleidung aufgesaugt wurde.
    In irgendeinem Raum über mir fiel mit einem lauten Geräusch eine Tür ins Schloß.
    Es kam mir vor, als hätte jemand wuchtig den Deckel eines Sargs zugeschlagen…
    ***
    Drei Doppelte konnten einen Menschen stimulieren oder selig machen. Harold hatten sie selig gemacht. Es war angetörnt, als er sich auf die Bettkante setzte und umfiel.
    Tagsüber war der Druck dagewesen, aber jetzt, in der Dunkelheit, hatte er das Gefühl, als würden die Schatten alles Belastende von ihm fortschleudern.
    Er lag auf dem Rücken, sah über sich die Decke, und auch dort erkannte er Schatten, die sich sogar bewegten. Es lag an dem nachtgrauen Licht, das durch das große Fenster in den Dachraum sickerte und auch die Umrisse der Baumkronen wie malerische Gebilde an der Decke abzeichnete.
    Er mochte keine Schatten. Und er mochte sie noch weniger, wenn sie sich bewegten.
    Da bekam er Angst…
    Aber Angst wollte er nicht haben. Deshalb auch die drei Doppelten vor dem Schlafengehen. Und trotzdem konnten sie die trüben Gedanken und die Vorwürfe nicht vertreiben.
    Er hatte der Sprengung, bei der damals vier Männer getötet wurden, zugestimmt. Das kehrte ständig zurück. Mit einer
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