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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unbedingt das Gefühl, beobachtet zu werden, sondern eher eine Art unterschwelliger Furcht, zu sterben.
    Irgend etwas lauerte hier, das töten wollte.
    Doch er konnte es einfach nicht finden. Merlins Stern reagierte nicht darauf.
    Ein wenig verblüffte ihn diese Tatsache. Fast glaubte er, Leonardo de-Montagne habe wieder einmal seine Klauen im Spiel, wie es erst vor ein paar Tagen drüben in Mexiko geschehen war. Der Fürst der Finsternis war in der Lage, aus der Ferne mit einem Gedankenbefehl Zamorras Amulett abzuschalten, und es bedurfte dann erheblicher Mühe, es wieder zu reaktivieren.
    Aber Leonardo war hier nicht aktiv. Ein Abschalten des Amulettes hätte sich noch ganz anders bemerkbar gemacht.
    Der Parapsychologe seufzte. Er begriff es nicht. Aber das Gefühl des Unbehagens und der Furcht verstärkte sich, je länger er sich in den Kellerräumen aufhielt, und noch mehr, als er die Kunststoff- und Holzteile begutachtete, die nach dem Verschwinden der Werkzeuge wieder aufgetaucht waren.
    Aber er konnte beim besten Willen nichts Konkretes ausfindig machen. Zumindest nicht mit dem Amulett.
    »Wir müssen es anders probieren«, sagte er. »Ich brauche ein paar weitere Hilfsmittel. Vielleicht ist es auch nicht die richtige Zeit.«
    »Wie meinen Sie das, Professor?« wollte Charlene wissen. »Was wäre denn die richtige Zeit?«
    Zamorra lächelte. »Die Geisterstunde«, sagte er.
    »Wie - gibt es das wirklich?«
    Er nickte. »Natürlich. Diese alten Überlieferungen haben einen ziemlich konkreten Hintergrund. Gut, es muß nicht unbedingt die Zeit zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens sein…«
    »… was allein schon durch die halbjährlichen Umstellungen von Normal- auf Sommerzeit ad adsurdum geführt würde«, warf Nicole ein und meinte das nicht einmal scherzhaft. »Spukerscheinungen machen diese Spielchen nämlich nicht mit - es sei denn, es handele sich um personengebundene Poltergeister oder etwas Ähnliches.«
    »Jedenfalls muß es Nacht sein«, fuhr Zamorra fort. »Dann werden die übersinnlichen Erscheinungen stark. Das hängt teilweise mit dem menschlichen Unterbewußtsein zusammen. Der Mensch fürchtet die Nacht, weil er da gehandicapt ist. Er sieht nicht so viel, ist natürlich gefährdeter… und auf diese Ur-Instinkte spricht die Magie an. Die Furcht verstärkt das Dunkle. Deshalb ist die Nacht die Zeit des Spuks und der Gespenster und Dämonen.«
    »Die gibt es auch?«
    »Ich dachte, Nadine hätte Ihnen von uns und unserer Arbeit erzählt«, sagte Nicole. »Wieso zweifeln Sie, wenn Sie uns doch hergeholt haben…?«
    Charlene zuckte mit den Schultern.
    »Was haben Sie jetzt vor?« fragte sie.
    »Wir werden uns ein paar Hilfsmittel holen, die wir im Auto haben, und versuchen, dem Spuk besser zu Leibe zu rücken. Wenn das nicht klappt, werden wir tatsächlich bis zum Einbruch der Dunkelheit warten müssen.«
    Nicole fühlte aus Charlenes Gedanken, daß der das gar nicht recht war. Sie hatte gehofft, alles werde schnell erledigt werden können. Und den Abend wollte sie mit Patrik allein verbringen - nachdem der Geisterjäger Zamorra den Spuk ausgeschaltet hatte.
    »Vielleicht brauchen wir sogar einige Tage dafür«, dämpfte Nicole Charlenes anfänglichen Optimismus weiter. »Solche Dinge erledigt man nicht einfach so im Vorbeigehen.«
    Sie gingen wieder nach oben. Zamorra hatte sowohl den kleinen ›Einsatzkoffer‹ mit den magischen Utensilien wie auch den Dhyarra-Kristall erst einmal im Wagen gelassen. Er war davon ausgegangen, daß das Amulett die Lage viel besser und effektiver sondieren konnte. Aber offenbar war das nicht der Fall.
    Er holte den flachen Aluminiumkoffer. Dann wollte er wieder in den Keller hinab.
    Nein! sagte das Amulett.
    ***
    Zamorra stutzte. Er lauschte in sich hinein, machte wiederum einen Schritt auf die Kellertreppe zu.
    Nein!
    Nicole sah Zamorra fragend an. Sie hatte die Weigerung des Amuletts nicht wahrnehmen können, und sie konnte auch nicht in Zamorras Gedanken lesen, wenn er sie nicht eigens öffnete - beide besaßen sie eine Sperre, die andere daran hinderte, sie telepathisch zu belauschen. In den Auseinandersetzungen mit Dämonen und deren übersinnlichen Fähigkeiten hatte es ihnen schon oft das Leben gerettet, undurchschaubar zu sein. Aber Nicole merkte allein an seinem Verhalten, daß etwas nicht stimmte.
    Zamorras Hand glitt unter sein Hemd, berührte die Silberscheibe. Dadurch bekam er zwar keinen besseren Kontakt, aber er hatte das Gefühl, Merlins Stern
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