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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ehemaligen 59er Cadillac gekauft und restauriert hatte, »’raus mit der Sprache, Pascal. Wo brennt es?«
    »Eine von Nadines. Freundinnen hat angerufen«, sagte Lafitte.
    »Weiter«, drängte Nicole. »Zamorra und ich sind keine Nasen würmer-Bohrer. Laß dir nicht jeden Wurm einzeln rausziehen.«
    »Na schön. Nadine«, bei ihr handelte es sich um seine Frau, »hat eine Freundin namens Charlene Riveaux.«
    »Ach, Charlene«, sagte Nicole. Es wäre ein Wunder gewesen, hätten Zamorra und sie das Mädchen nicht wenigstens vom Namen her gekannt. Charlene Riveaux wohnte in dem kleinen Dorf, ihre Eltern waren nicht gerade die ärmsten Leute, und weil hier jeder jeden kannte…
    »Charlene und ihr Freund Patrik LaGrange haben ein Haus gekauft«, fuhr Lafitte fort. »Drüben in Duerne.«
    »Was ist daran weltbewegend oder welterschütternd?« fragte Zamorra. Patrik LaGrange kannte er nicht; auch Nicole war dieser Name kein Begriff. LaGrange mußte von anderswoher kommen. Und bis Duerne war es gut ein Viertelhundert Kilometer. Also nicht erwähnenswert viel.
    »Charlene behauptet wohl, es sei ein Spukhaus«, sagte Lafitte. »Über Nadine bittet sie euch, ihr und ihrem Scheich zu helfen. Nadine hat ihr einmal erzählt, daß sie jemanden kennt, der sich mit okkulten Erscheinungen befaßt, und sie glaubt, das sei eine solche Erscheinung.«
    »Und wie äußert sie sich? Ich meine die Erscheinung, nicht die Dame.«
    »Gegenstände verschwinden. Bohrmaschine, Säge, Rasenmäher, Hammer mit Ausnahme seines Stiels…«
    »Also auf gut französisch: Metall verschwindet«, sagte Nicole.
    Lafitte stutzte. »Ja, ich glaube, so könnte man es nennen. Habe noch nicht darüber nachgedacht. Na ja, ich weiß ja nur das, was Nadine mir sagte. Ihr kennt ja die ›Stille Post‹, bei der am Ende der Kette etwas völlig anderes herauskommt als das, was ursprünglich gemeint war… vielleicht solltet ihr euch mal direkt mit Charlene oder ihrem Scheich in Verbindung setzen…«
    »Solange der seinen Harem nicht vergrößern will…«, murmelte Nicole.
    Sie sah Zamorra an. »Ist dir ein magisches Phänomen geläufig, das Metall verschwinden läßt?«
    Der schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil. Kaltes Eisen, vor die Türschwelle gelegt, hindert Hexen am Eintritt…«
    »Forschen wir nach?« fragte Nicole.
    Zamorra seufzte. »Bei Merlins Bart, Nici - wir sind gerade vom anderen Kontinent zurückgekehrt. Kannst du dir vorstellen, daß ich für ein paar Tage meine Ruhe haben möchte? Und wenn diese Hitzewelle nach wie vor über Europa hängt…«
    »Hängt sie nicht mehr«, versicherte Lafitte. »Ihr habt es vielleicht mitbekommen, daß es sich abgekühlt hat…«
    »Auf der Fahrt von Lyon hierher? Es ist Abend, mein Bester«, sagte Nicole.
    »Trotzdem sollte man es merken«, beharrte Lafitte. »In dieser Nacht wird es wenigstens ein haariges Gewitter geben, und mit Sicherheit fängt es in ein paar Minuten schon an zu regnen.«
    »Und dann bist du ohne Schirm noch hier? Wenn du wartest, bis es los geht, kommst du klatschnaß nach Hause«, warnte Nicole.
    »Mir egal«, sagte Lafitte. »Ich bin ohnehin froh, daß diese Hitzewelle endlich vorbei ist… tut ihr Nadines Freundin den Gefallen, euch darum zu kümmern?«
    »Klar«, versprach Nicole.
    Zamorra schloß resignierend die Augen.
    »Nein«, seufzte er. »Ich lasse mich scheiden. Ich will wenigstens eine halbe Woche Ruhe haben!«
    Lafitte grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Du kannst dich nicht scheiden lassen, Zamorra«, sagte er. »Oder hast du etwa jemals geheiratet?«
    »Natürlich nicht!« entrüstete Zamorra sich.
    »Siehste?« Pascal grinste immer noch.
    Nicole schmunzelte. »Ist auch ganz gut so«, stellte sie fest. »So kann er mich wenigstens nicht zum Essenkochen oder Strümpfestopfen zwingen…«
    Zamorra murmelte etwas Unverständliches.
    »Das heißt also: Ja, ihr helft Charlene«, übersetzte Lafitte optimistisch. Zamorra winkte nur matt ab, aber darauf achtete niemand mehr.
    Was waren schon 25 Kilometer Distanz gegen ein paar Tage Ruhe?
    ***
    In der folgenden Nacht verschwand ein komplettes Metallregal aus La-Granges Keller. Patrik hatte es am Nachmittag gekauft und aufgebaut, um etwas mehr Ordnung in das bisherige Chaos zu bringen, wie er es nannte, obgleich es eigentlich auch so noch ordentlich ausgesehen hatte.
    Er hatte auch einen Eisenriegel und ein Vorhängeschloß montiert, die Fenster von innen sorgfältig verriegelt und ein paar Stolperfallen angebracht. Nichts davon
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