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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch der Rasenmäher fort, den Patrik höchstpersönlich in den Keller getragen hatte, damit er nirgendwo sonst im Weg stand - und dabei hatte Charlene zugesehen und wußte genau, wo das Gerät gestanden hatte.
    »Hier spukt’s wirklich!« behauptete Patrik jetzt. »Himmel, die Sachen können doch nicht einfach so verschwinden! Das gibt’s doch nicht! Und es kann auch niemand herein, ohne daß es einer von uns beiden bemerkt… das ist doch unmöglich!«
    Charlene versuchte es von der lockeren Seite zu nehmen. »Wir haben also ein Gespensterhaus gekauft. Du, Patrik, damit können wir Geld verdienen! Was die ollen englischen Lords können, das können wir doch schon lange. Wir machen Besichtigungstouren. Die Reisebusse werden die gespensterfreudigen Touristen scharenweise herankarren…«
    »Und wann soll ich dann noch arbeiten?« fragte Patrik, der Charlenes scherzhafte Worte ernst nahm. »Außerdem wäre das Betrug, weil es Gespenster doch nicht gibt…«
    »Hoffentlich wissen die Gespenster das«, witzelte Charlene.
    LaGrange schüttelte den Kopf.
    »Du redest Unsinn, Charlene«, sagte er. »Wir werden den Teufel tun, Touristen hierher zu holen. Aber wenn noch mehr verschwindet, informiere ich die Polizei. Dieser Rasenmäher ist immerhin ein verflixt teures Stück.«
    ***
    Tags darauf erlebten sie die nächste Überraschung.
    Der Kunststoffgriff der verschwundenen Säge tauchte ebenso wieder auf wie die Kunststoffteile des Rasenmähers!
    Patrik verwirklichte seine Ankündigung und schaltete die Polizei ein, bloß konnte die ihm auch nicht weiterhelfen, weil es erstens wirklich keine Möglichkeit gab, daß ein Unbefugter unerkannt das Haus betrat und darin herumwirtschaftete, und es zweitens kein erkennbares Motiv dafür gab, daß jemand Metall stahl und Holz und Kunststoff hübsch getrennt zurückließ, genauer gesagt, zurück brachte.
    Das war einfach unmöglich; unerklärlich.
    Die Beamten vom Einbruchdezernat nahmen den Vorfall zu Protokoll und baten Patrik LaGrange, sie von weiteren ähnlichen Geschehnissen sofort zu unterrichten. Mehr konnten sie auch nicht tun.
    Was wirklich dahinter steckte, wußten sie nicht.
    Sie hatten ES nie kennenlernen können.
    Aber am nächsten Tag hatte Charlene Riveaux eine Idee.
    ***
    »Schön, daß ihr wieder im Lande seid«, sagte Pascal Lafitte.
    »Deine Stimme hat so einen eigenartigen Unterton, Pascal«, erkannte Professor Zamorra. »Was ist los?«
    Lafitte lächelte. Er wußte, daß er bei Zamorra nicht lange um den heißen Brei herumreden mußte. Der Parapsychologe und seine Sekretärin und Lebensgefährtin Nicole Duval waren soeben aus USA und Mexiko zurückgekehrt und waren, wie es die jüngste Tradition gebot, bei Mostache eingekehrt, um ihre Heimkehr mit ein paar Schoppen Wein zu feiern. Immerhin verband sie mit dem kleinen Dorf an der Loire eine ganze Menge. Oben am Berghang erhob sich das Château Montagne, dessen Restauration nach dem dämonischen Angriff Leonardo deMontagnes endlich abgeschlossen war; auch die letzten Gerüste waren verschwunden. Lange genug hatte es immerhin gedauert…
    Pascal Lafitte war eher zufällig zur gleichen Zeit wie Zamorra und seine Gefährtin in Mostaches Schankstube aufgetaucht. Deshalb hatte er auch die Zeitungen nicht mitgebracht, die er normalerweise in Zamorras Abwesenheit vorsortierte; Zamorra abonnierte eine Menge internationaler Zeitungen, an denen ihn nur Hinweise auf übersinnliche Ereignisse interessierten. Pascal Lafitte war in gewisser Hinsicht zu seinem Vertrauten geworden, der entsprechend sichtete und vorbereitete, um seinem Freund Zamorra eine Menge ›Lese-Arbeit‹ zu ersparen. Er bekam ein Anerkennungshonorar dafür, das er selbst eigentlich gar nicht haben wollte, und das er auf ein Sonderkonto einzahlte, das einmal seiner neugeborenen Tochter zur Verfügung stehen sollte.
    »Los? Eigentlich nichts«, sagte Pascal. »Wie kommst du darauf?«
    Zamorra grinste. »Erstens klingst du so komisch, zweitens brabbelst du gerade etwas von ›eigentlich‹. Beides ist nicht nur verdächtig, sondern hinweisend. Was ist passiert?«
    »Eigent… verflixt. An sich gar nichts, Zamorra«, sagte Lafitte. Er hob sein Weinglas und nahm einen kleinen Schluck. »An sich nichts. Aber…«
    »Was - aber?« hakte Nicole ein, als Lafitte zögerte. Die hübsche Französin, deren Hobbies Einkäufe in teuren Boutiquen sowie ständiger Wechsel der Frisuren einerseits und Autos andererseits waren, sah Lafitte durchdringend an, der ihren
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