Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dadurch noch etwas inniger verbunden zu sein.
    Er dachte eine konzentrierte Frage.
    Aber das Amulett antwortete nicht. Die magische Scheibe, die Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, gefiel sich wieder einmal darin, als rätselhaftes Orakel zu glänzen und keine weitere Auskunft zu geben. Einmal mehr beschloß Zamorra, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, was das für eine Art künstlichen Bewußtseins war, das sich scheinbar zu entwickeln begonnen hatte und allmählich immer stärker wurde. Aber er war dabei auch ziemlich sicher, daß es abermals beim Vorhaben bleiben würde. Er wußte nicht genau, wie er es anpacken sollte, dieses sich herausbildende Eigenbewußtsein des Amuletts aus der Reserve zu kitzeln, das sich immer nur von sich aus meldete, nicht aber auf irgend welche Anfragen reagierte, und er wußte auch, daß er kaum die Zeit dafür finden würde. Entweder beanspruchte ihn die Dämonenjagd, oder er wollte zwischendurch auch einmal seine Ruhe genießen und sich dabei nicht von anderen Dingen ablenken und stören lassen.
    So hatte er es bisher noch nie geschafft, sich um das Amulett-Bewußtsein so intensiv zu kümmern, wie es eigentlich hätte sein müssen.
    Kopfschüttelnd versuchte er einen weiteren Schritt. Die erste Stufe der Kellertreppe lag vor ihm, aber plötzlich glaubte er sich in einem Sumpf zu bewegen, der ihn nur noch zäh und mühsam vorwärts kommen ließ.
    Da trat er zurück.
    Fort vom Keller konnte er sich mit einer Leichtigkeit bewegen, als würde seine Bewegung hierbei noch künstlich verstärkt.
    Das Amulett wollte ihn daran hindern, ein zweites Mal nach unten zu gehen!
    Und da war auch diese unterschwellige Furcht, getötet zu werden, wieder mit im Spiel gewesen, die er vorhin unten empfunden hatte. Aber irgendwie - war das nicht der richtige Begriff.
    Getötet… zerstört!
    Aber auch das stimmte nicht ganz. Irgend eine Gefahr gab es dort unten, der sich das Amulett nicht stellen wollte!
    Das war einmalig!
    Noch nie war es vorgekommen, daß das Amulett nicht nur den Dienst verweigerte, sondern auch noch seinen Träger hindern wollte, es in eine Gefahr zu bringen, die er selbst nicht einmal genau ergründen konnte!
    Verdammt noch mal, dann verrate mir doch, was das für eine Gefahr ist, du Blechscheibe! dachte er wütend.
    Aber immer noch schwieg das Amulett.
    Aber Zamorra wollte nach unten.
    Er öffnete das Hemd, hakte das Amulett vom Kettchen los und drückte es unter den erstaunten Blicken von Charlene und Nicole seiner Gefährtin in die Hand. »Es will nicht nach unten«, raunte er ihr zu. Er klappte den Alu-Koffer auf und entnahm ihm den Dhyarra-Kristall. Damit glaubte er genügend geschützt zu sein, auch wenn er das Amulett nicht bei sich trug. Außerdem würde er es notfalls zwingen können, zu ihm zu kommen, wenn er dort unten in Gefahr geriet. Wenn er es mit seinem Gedankenbefehl rief, dann mußte es dem Ruf zwangsläufig folgen - es sei denn, Leonardo deMontagne schaltete es mal wieder ab…
    »Geh kein Risiko ein, cheri«, glaubte Nicole ihn warnen zu müssen.
    Zamorra lächelte und küßte sie flüchtig. »Du weißt doch, daß ich auf mich aufpassen kann!«
    »Ja… und deshalb muß ich dich auch so oft aus verfahrenen Situationen heraushauen…«
    Er schmunzelte. »Siehst du - so hat jeder seine Existenzberechtigung.«
    »Schuft!« fauchte sie ihm hinterher.
    Charlene Riveaux schüttelte verwundert den Kopf. »Geht das zwischen Ihnen immer so zu?« fragte sie.
    »Zuweilen«, lächelte Nicole.
    »Was hat er jetzt vor?«
    »Lassen Sie ihn da unten allein werkeln«, bat Nicole, das Amulett in der Hand. »Er wird schon keine Weckgläser und Wurstkonserven klauen. Er versucht, dem Spuk, wenn wir es mal so nennen wollen, eine Falle zu stellen.«
    »Also ist dort unten wirklich etwas. Ich hatte recht«, sagte Charlene leise.
    Nicole nickte.
    Sie fragte sich, weshalb das Amulett den erneuten Gang in den Keller verweigert hatte. Beim ersten Mal hatte es doch keine Schwierigkeiten gegeben. Warum jetzt?
    Sie sah das Schwert!
    ***
    Zamorra war nach unten gestiegen. Wieder spürte er das Unbehagen, aber diesmal kam es irgendwie von einer ganz anderen Seite. Er setzte einen Fuß vor den anderen, sah sich um und versuchte auf Besonderheiten zu achten. Aber die gab es hier einfach nicht. Der Keller war wirklich so normal, wie er nur sein konnte.
    Eben bis auf diese seltsamen Empfindungen von Furcht, Ablehnung und Widerwillen, die auf Zamorra
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher